Metrosexuell war gestern: Man(n) ist jetzt Sporno!
Ein neuer Männertyp ist geboren: der Spornosexuelle. Mann setzt jetzt auf einen durchtrainierten Körper und zeigt diesen gerne her. Genau wie seine Vorbilder – die erfolgreichen Sportler als neue Sexsymbole. Unsere Kollegen der FIT FOR FUN stellen Ihnen den neuen Männertyp vor!
Die Frauenwelt kann aufatmen, denn die Zeiten von Männern mit schlecht gefärbten blonden Strähnchen auf dem Kopf und lackierten Fingernägeln sind vorbei. Männer sind jetzt nicht mehr metrosexuell, sondern spornosexuell – kurz „sporno“. Was früher schicke Designerklamotten und gepflegtes Aussehen waren, ist heute ein durchtrainierter, muskulöser Körper, den man dann auch gerne mit möglichst wenig Kloamotten an herzeigt – gerade jetzt zu bewundern bei der Fußball-WM in Brasilien, auf dem Platz ebenso wie auf den Rängen!
Sporno: When sport meets porno
Geprägt wurde der Begriff "Sporno" vom britischen Journalisten und Autor Mark Simpson. Er leitet sich ab vom Ausdruck "When sport meets porno" – also wenn Sport und Porno aufeinandertreffen. Simpson ist diesbezüglich kein Unbekannter, er prägte bereits den Begriff "Metrosexualität". Stilbildend dafür seinerzeit: die britische Fußball-Ikone David Beckham, Ehemann von Ex-Spice-Girl Victoria. Sorgfältig frisiert, immer einen Trend voraus und perfekt gestylt in die neuesten Designer-Klamotten geworfen: Das war der Metrosexuelle. Doch dieser Männertyp scheint sich nun weiterzuentwickeln – eines jedoch hat er mit seinem Nachfolger, dem Sporno, gemeinsam: Er liebt es, betrachtet und begehrt zu werden. Nur zieht sich der Sporno lieber aus statt an.
Zeig, was du hast! Und davon möglichst viel!
Den spornosexuellen Mann erklärt Simpson in seinem Essay in der britischen Zeitung "The Telegraph" als "extremere, sexbesessenere und körperbetontere Version" des Metrosexuellen. Sexy Sportler wie Mario Balotelli oder Cristiano Ronaldo lieben vor allem eins: sich selbst und ihre Muckis. Dafür wird ordentlich im Fitness-Studio gepumpt und sich selbst später zur Schau gestellt. Heute lachen sie uns von Unterwäschewerbungen und den Covern von Sportzeitschriften entgegen und zeigen bei der WM in Brasilien nichts lieber als ihre blanke, gut durchtrainierte Brust und ein attraktives Sixpack.
Das Leben ist (m)ein Werbespot
Nicht ohne Grund also werden immer mehr Sportler für Beauty- und Unterwäsche-Kampagnen gebucht – allen voran Fußballer und Rugby-Spieler. Doch wer hier männliche Männer mit Bart und Haaren auf der Brust erwartet, täuscht sich… glattrasierter Torso, babyweiche und glänzende, mit Bodylotion eingecremte, Haut – so sieht sich der Sporno am liebsten. Die Grenzen zwischen Eigenwerbung für den Body und kommerzieller Werbung verschwimmen dabei.
Sehe ich heute wieder gut aus!
Narzissmus ist wieder in. Nur wer eitel ist und seinen Körper pflegt, gehört zum Kreis der Sexsymbole dazu. Und um das zu beweisen, wird bei jeder Gelegenheit ein Selfie mit halbnacktem Körper beim Muskelstählen oder Posen in der Umkleide gemacht. Portale wie Instagram sind der virtuelle Marktplatz für Spornos. Schließlich soll auch jeder mitbekommen, wie gut der Sporno aussieht. Es zählt nur eins: der Body. Und dafür möchte Mann begehrt werden. Alles andere ist unwichtig. Auch was der Sporno im Kopf hat, sagt Autor Mark Simpson.