Südamerika, ganz unten. Wer dort hin möchte, nimmt sich besser
ein Auto, das hart im Nehmen ist. Im Amarok durch Patagonien.
Wer auf dem Landweg nach El Calafate möchte, Provinzhauptstadt
des Departamento Lago Argentino und ganz unten auf der Landkarte,
ist mit einem robusten Untersatz gut beraten.
In Argentinien wird der neue V6-Diesel erst 2017 kommen, in
Deutschland wird er seit Ende 2016 ausgeliefert.
Und zwar ausschließlich, während die Südamerikaner weiterhin den
bekannten Zweilter-Vierzylinder kaufen können.
Das gibt uns praktischerweise die Möglichkeit, beide
Motorenversionen im direkten Vergleich in der identischen Baureihe
zu fahren.
Der Sechszylinder mit der höchsten Leistung kommt auf 550
Newtonmeter Drehmoment, die Maschinen darunter bringen es auf 450
und 500 Newtonmeter.
Die achtstufige Automatik ist ausschließlich mit dem permanenten
Allrad erhältlich, der noch nicht verfügbare Schaltgetriebe-Amarok
mit 163 PS hat einen Zuschalt-Allrad mit Geländeuntersetzung.
Der angenehm gedämpfte Sechszylinder bleibt mit hintergründigem
Grummeln präsent, ohne zu stören.
Speziell nach dem Wechsel aus dem Modell mit dem
Vierzylindermotor wird der akustische Komfortgewinn sehr
deutlich.
Dafür kann der Amarok besser Gelände. Seine Handicaps sind die
jedes Pickups – langer Radstand, lange Überhänge.
Doch im Vergleich zu modernen SUV, die mit allerlei anwählbaren
Traktionsprogrammen Kompetenz vorgaukeln, hat der Amarok off road
wirklich etwas zu melden.
Die Bergabfahrhilfe bringt den Wagen bei kniffligen
Gefällstrecken im Gelände in Kriechgeschwindigkeit zu Tal.
Ob es jetzt tiefer Sand oder zäher Schlamm ist, Gasbefehle
werden nahtlos und mit Macht umgesetzt.
Das neue Multimediasystem zeigt sich mit App Connect und Car Net
vernetzt.
Zeit für ein bisschen Sightseeing mit einem Ausflug zum
Perito-Moreno-Gletscher.
Im Winter trennt der Gletscher einen kompletten Fjord des Lago
Argentino vom restlichen See ab und schafft so erhebliche
Unterschiede beim Wasserstand.
Hinter den Bergen beginnt Chile, rundum nur unbesiedelte Wildnis
ohne Weg und Steg.
Die obligatorischen Wegweiser machen deutlich, dass man hier
eher etwas abseits lebt.
Bunt muss es sein, wenn die Einheimischen ans Werk gehen.
Eine Oldtimer-Rallye, die Patagonien durchquert, kreuzt unseren
Weg.
Das Nachtleben in Calafate erschöpft sich in ein paar
Steak-Restaurants und gelangweilten Straßenhunden, in diesem Teil
der Erde ist es die Natur, die Party macht.
Das mit der Provinzhauptstadt sollte man im Falle von El
Calafate nicht überbewerten, es sind rund 16.000 Einwohner, die
sich in der überschaubaren Ansiedlung niedergelassen haben.
Schier endlose Pisten verbinden in Patagonien einzelne Farmen
und kleinere Ansiedlungen.
Rund achtzig Meter ragt die Gletscherzunge über den Lago
Argentino, der Perito-Moreno-Gletscher ist einer der wenigen nicht
rückgängigen Gletscher.
Kleine Schreine am Wegesrand als Farbtupfer in der
wüstenähnlichen Umgebung. Vor allem Lkw-Fahrer huldigen hier der
patagonischen Nationalheiligen Dolinda Correa. Die Plastikflaschen
gehören als Gabe an "Verdurstende" dazu, sie sind kein Abfall.
Für den VW Amarok ist die Fahrt durch Patagonien ein Heimspiel.
Schließlich kam er in Argentinien zur Welt, im Werk Pacheco, und
feierte auch seine Premiere im Anden-Staat.
Über das Geländeprogramm wird eine Offroad-Variante des ABS
nachgeladen. Hierdurch wird auf losem Untergrund eine stärkere
Blockierneigung eingestellt, was den Anhalteweg deutlich
verringert.
Eine echte 100-Prozent-Sperre für die Hinterachse statt
aufgeregter SUV-Traktionselektrik gibt es als Option.
Beim Topmodell Aventura ist VW auf den rahmenlosen Innenspiegel
stolz.
Im zentralen Bildschirm lassen sich Infos und Anweisungen des
Bordcomputers und des Navis einblenden.
Beim Aventura sind die Schaltwippen Serie, ansonsten kosten sie
Aufpreis.
Der Parkpilot samt Rückgfahrkamera ist ab der Ausstattung
Hughline serienmäßig.
Vorerst gibt es den VW Amarok des Modelljahres 2017 nur mit den
stärkeren Motoren und Achtgang-Automatik. Das Basismodell mit
Handschaltung folgt später.
Die Sitze lassen sich optional in einer besonders ergonomischen
und 14fach verstellbaren Komfortversion bestellen.
Der Motor stammt von Audi, wurde für den Einsatz im VW Amarok
angepasst.