Alfa Romeo 33 (1983-1994): Kennen Sie den noch?
Alfa Romeo 33 1.5 4x4 (1985-1986)
Der Nachfolger des Alfasud ist inzwischen selten geworden
Man kennt Sie. Und irgendwie auch wieder nicht. Die Rede ist nicht von den eigenen Nachbarn, sondern von Autos, die so unauffällig blieben, dass sie heute nur eingefleischte Fans noch kennen. Solche Modelle müssen nicht zwangsläufig zu Lebzeiten Flops gewesen sein.
Aber sie liefen unter dem Radar des gewöhnlichen Autokäufers. In unregelmäßiger Folge wollen wir ab sofort unter dem Titel "Kennen Sie den noch?" so manchen Old- und Youngtimer aus dem Nebel des Vergessens holen.
Die Alfa Romeo der 1980er-Jahre haben es unter den Fans schwer: Zumeist wenig emotionales Design und nach der Übernahme durch Fiat 1986 auch noch profane Technik. Allerdings hatte sich Alfa größtenteils selbst ins Abseits manövriert. Speziell der rostanfällige und teils liederlich verarbeitete Alfasud ließ das Marken-Image in den 1970ern nach unten rauschen, ein weiterer Sargnagel war der bizarre Arna.
Der Nachfolger des Alfasud sollte vieles besser machen, für ihn reaktivierte Alfa Romeo eine berühmte Zahl: Die 33 schmückte einst die Rennwagen Tipo 33/2 und 33TT. Im Juni 1983 erschien der neue 33, intern Typ 905 genannt, auf der Bildfläche. Sein sachliches Fünftürer-Design mit keckem Hüftschwung als Highlight stammte von Ermanno Cressoni, dem Chef des hauseigenen "Centro Stile".
Ab Januar 1984 ergänzte ein Kombi namens "Giardinetta" (später Sport Wagon) das Programm, dieser war mit 4,20 Meter gut 20 Zentimeter länger als der normale 33. Technisch basierte der "Trenta-Tre" in weiten Zügen auf seinem Vorgänger, was beweist, wie fortschrittlich dieser gewesen war.
Insgesamt war der Fronttriebler (später gab es auch Versionen mit Allrad) aber weniger stark als der Alfasud auf Sportlichkeit ausgerichtet. Die komfortorientierte Note gefiel nicht jedem Alfisto: Beim 33 mischten sich teils sehr lange Getriebeübersetzungen mit eher überschaubarem Drehmoment. Wie auch immer: Unter der Haube tönten weiterhin die sonoren Boxermotoren mit Hubräumen zwischen 1,2 und 1,5 Liter Hubraum. Leistung: 68 bis 105 PS.
Ab Herbst 1986 ergänzten ein 1,8-Liter-Diesel mit drei Zylindern (!) und 73 PS für den italienischen Markt das Programm, als Kontrast dazu diente ein 1,7-Liter-Benziner mit 118 PS Leistung. Besonderheiten des Alfa 33 waren seine weitgehend automatisierte Fertigung, um die Qualität deutlich zu verbessern und die Instrumente, die mit der Lenksäule nach oben oder unten schwenkten.
Im Frühjahr 1990 brachte Alfa einen optisch stark überarbeiteten 33 auf den Markt, nun Typ 907 genannt. Das Leuchtenband am Heck erinnerte an den 164, zudem gab es sichtbare Änderungen innen. Neuer Top-Motor war ein 1,7-Liter-16V mit 137 PS (132 mit Kat) und 205 km/h Spitze. 1994 liefen die letzten 33er vom Band, auf ihn folgten die Modelle 145 und 146.
Obwohl der 33 relativ unauffällig wirkt und auch motorisch keine Glanzlichter setzte, ist er bis heute das zweitmeistverkaufte Modell der Marke nach dem Alfasud. Fast eine Million Limousinen und Kombis wurden in elf Jahren insgesamt gebaut, wobei auf die Limousine mit rund 867.000 Exemplaren der Löwenanteil entfiel.
Doch trotz der immensen Stückzahl ist der Alfa 33 heute selten geworden. Dabei ist er einer der letzten "echten Alfa", wenngleich der Boxermotor auch noch im 145/146 weiterlebte.