Die Pick-up-Ikone kommt mit Elektroantrieb
Weil der neue Hilux auf der bisherigen IMV-Plattform basiert, ändern sich dabei die Proportionen praktisch kaum.
Toyota bringt eine neue Hilux-Generation, die erstmals mit Elektroantrieb antritt. Bereits 2026 soll der Stromer-Pick-up in Europa erscheinen.
In Thailand hat Toyota die 9. Generation des Hilux präsentiert, der Bestseller-Pick-up wird kräftig modernisiert. In diesem Beitrag finden Sie die ausführliche Neuvorstellung des Hilux für das Modelljahr 2026. Neben den bewährten Verbrenner-Antrieben, darunter ein elektrifizierter Mildhybrid-Diesel, wird es den Hilux erstmals auch in einer rein elektrisch angetriebenen Variante geben. Mehr noch: Der Hilux BEV soll in Europa sogar den Anfang machen, bevor die Standard-Modelle mit dem 2,8-Liter-Diesel später folgen.
Bewährte Plattform
Weil der neue Hilux auf der bisherigen IMV-Plattform basiert, ändern sich dabei die Proportionen praktisch kaum. 5,32 Meter Länge, 1,86 Meter Breite und 1,80 Meter Höhe entsprechen weitgehend dem Vorgänger. Während Toyota in anderen Märkten weiterhin einen Einzel- und einen Anderthalb-Kabiner-Hilux anbieten wird, soll in Europa ausschließlich der Doppelkabiner ins Angebot kommen, das gilt für den elektrischen Hilux BEV wie für den Diesel.
Äußerlich unterscheidet sich der Elektriker nur sehr moderat von seinen Verbrenner-Kollegen. An der Front ersetzt eine Abdeckung den mittigen, gelochten Grill der Dieselmodelle, die restliche Optik samt den neuen, flachen LED-Scheinwerfern bleibt erhalten. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die aerodynamischer gestalteten Räder mit großflächiger Abdeckung. Keinerlei Unterschiede gibt es bei der Heck-Gestaltung. Dort warten bei der neuen Hilux-Generation übrigens ziemlich praktische, in die Seitenwand eingelassene Trittstufen. Damit lässt sich die Ladefläche deutlich einfacher von der Seite aus erreichen.
Kleine Unterschiede im Cockpit
Im Innenraum gibt es ebenfalls Unterschiede. Das gilt zunächst natürlich für Layout und Inhalt des volldigitalen Instrumenten-Displays mit den elektro-spezifischen Anzeigen. In der Mittelkonsole fehlen dem Elektro-Hilux einige Bedienelemente des Verbrenner-Lux: Kein Schalter für eine Differentialsperre und auch keine Bedienung für ein Verteilergetriebe mit Geländeuntersetzung. Weiterhin verfügbar sind mehrere Fahrprogramme, die über einen Drehschalter ausgewählt werden, sowie eine elektronische Bergabfahrkontrolle.
Das gibt auch bereits einen Hinweis auf die verbaute Technik. Denn Toyota setzt beim Hilux BEV auf einen elektrischen Allradantrieb mit je einem Elektromotor pro Achse. Das sofort abrufbare Drehmoment der Elektromaschinen soll eine spezielle Geländeuntersetzung ersetzen. Daten zur Systemleistung bleibt Toyota zum aktuellen Zeitpunkt schuldig, diese soll im Bereich von 147 kW/200 PS liegen. Angaben zum Drehmoment gibt es immerhin, der vordere Motor bringt es auf 205 und der hintere auf 268 Newtonmeter.
Kleine Batterie
Versorgt wird der Elektroantrieb aus einer Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 59,2 kWh. Das erscheint nicht viel für ein so großes Nutzfahrzeug, und tatsächlich nennt Toyota eine voraussichtliche Reichweite von 240 Kilometern unter Idealbedingungen. Nachgeladen wird mit 11 kW an Wechselstrom-Ladepunkten und mit 130 kW an Gleichstrom-Schnellladern.
Informationen zu den Fahrleistungen gibt es noch keine und auch die Nutzlastdaten sind aktuell noch etwas vage. Rund 750 Kilo soll die maximale Zuladung betragen, bei der Anhängelast sind rund 1,6 Tonnen angekündigt. Spürbar weniger als beim Dieselmodell (max. rd. 1.000 kg Zuladung; 3,5 Tonnen Anhängelast). Auf gleichem Niveau wie beim Verbrenner soll dagegen die Wattiefe liegen, auch für den Hilux BEV gibt Toyota 70 Zentimeter tiefe Wasserdurchfahrten frei.
Marktstart und Preis
Angesichts der Technik und Reichweite legt Toyota den Fokus auf gewerbliche Anwender, für typische Freizeit- und Reiseaktivitäten von Pick-up-Fans ist der Aktionsradius zu begrenzt. Stattdessen soll der Hilux BEV bei Betrieben und Behörden im städtischen Umfeld punkten.
Wann genau der Hilux BEV in Deutschland auf den Markt kommt, lässt Toyota ebenso offen wie den voraussichtlichen Preis. Gerüchteweise soll der Elektro-Hilux allerdings noch vor dem Dieselmodell antreten. Beim Preis hilft nur ein tiefer Blick in die Glaskugel, wir tippen auf deutlich jenseits 50.000 Euro.
