Wann es besser sein kann, nur eine Kopie des Führerscheins bei sich zu haben

Wann es besser sein kann, nur eine Kopie des Führerscheins bei sich zu haben
Manchmal lohnt es sich, ein Verwarngeld in Kauf zu nehmen, um letztlich weniger Stress zu haben.
Eigentlich müssen Sie immer den Original-Führerschein vorzeigen können. Doch manchmal kann genau das ein Problem werden
Warum kann ein vergessener Führerschein besser sein?
Ein Verwarngeld zahlt eigentlich kein Autofahrer gerne. Doch manchmal kann es das kleinere Übel sein, genau das in Kauf zu nehmen. Konkret betrifft das die Mitnahme des Original-Führerscheins während der Fahrten. Eigentlich ist dazu jeder Fahrer des Fuhrparks verpflichtet. Eine Kopie des Dokuments ist nicht ausreichend und wenn Sie in eine Polizeikontrolle geraten, werden Sie mit 10 Euro Verwarngeld rechnen müssen.
Dennoch empfehlen Anwälte immer wieder, den Orginal-Führerschein lieber zu Hause zu lassen. Der Grund: Manchmal geraten Autofahrer in eine Polizeikontrolle und wirken etwa aufgrund von Müdigkeit oder Stress für die Beamten verdächtig, Drogen konsumiert zu haben. Bei solchen Anzeichen, dass der Fahrer unter Drogeneinfluss gefahren sein könnte, etwa wegen geweiteter Pupillen, darf die Polizei den Führerschein vorläufig sicherstellen. Selbst wenn sich am Ende herausstellt, dass gar kein Drogenkonsum vorlag und die Staatsanwaltschaft das Verfahren einstellt, dauert das Wochen, teilweise sogar Monate. Bis dahin ist es dem Fahrer wegen der Sicherstellung des Führerscheins nicht gestattet, ein Fahrzeug zu führen. Der vorläufige Führerscheinentzug bedeutet ein sofortiges Fahrverbot.
Lieber das Verwarngeld zahlen und weiter Auto fahren dürfen
Wer darauf angewiesen ist, das Auto für die Arbeit zu nutzen, hat also während der laufenden Ermittlungen ein echtes Problem. Selbst wenn Sie keine Drogen genommen haben, würden Sie eine Freiheitsstrafe riskieren, wenn Sie in der Zeit, nachdem der Führerschein vorläufig beschlagnahmt wurde, weiter Auto fahren. Sie hätten zudem keinen Kfz-Versicherungsschutz.
Wer lediglich eine Kopie des Führerscheins in einer solchen Polizeikontrolle vorzeigen kann oder aber den Führerschein ganz zu Hause gelassen hat, zahlt nur das Verwarngeld. Die Polizei kann den Führerschein jedoch nicht beschlagnahmen und Ihnen nur für den einen Tag, an dem die verdächtige Kontrolle passiert, das Fahren untersagen.
Haben Sie den Führerschein nicht im Original dabei, kann nur ein Richter dafür sorgen, dass Ihnen vorläufig die Fahrerlaubnis entzogen wird – und das dauert meistens ebenfalls. Somit dürfen Sie in der Regel weiterhin mit dem Auto fahren, während parallel die Ermittlungen laufen und sich schließlich herausstellt, dass Sie gar keine Drogen konsumiert haben, was zur Einstellung des Verfahrens führt.