Erster Sieg für BMW und Rowe Racing
Nach dem Porsche-Sieg beim VLN-Auftakt geht die Trophäe beim zweiten Lauf an den BMW M6 GT3 von Rowe Racing. Jesse Krohn und Connor de Phillippi holten den Sieg vor dem Black Falcon-Mercedes und dem Falken-Porsche.
Schon im Training am Samstagmorgen ging es bei besten Bedingungen und Sonnenschein hoch her. Zum ersten Mal in diesem Jahr wurde die 8-Minuten-Marke geknackt – keine Überraschung, bekamen die Hersteller doch in einem Meeting am Freitagabend noch einmal vom Balance-of-Performance-Ausschuss den erhobenen Zeigefinger zu sehen, dass man weiß, was die Autos können und deshalb entsprechende Rundenzeiten erwarte. Wie bei VLN1 war es Laurens Vanthoor, der im Manthey-Porsche die Pole holte: 7.58,951 Minuten. Dahinter platzierte sich das Schwesterauto mit der #912 und der später im Rennen zweitplatzierte Black-Falcon-Mercedes (#14).
Rowe Racing mit Nachtschicht
Der Sieg ging an eine andere Marke: BMW. Rowe Racing fuhr mit dem BMW M6 GT3 nach vier Stunden als Erster über die Ziellinie. Eine Genugtuung für Mannschaft, die zu den VLN-Stammgästen zählt. Am Freitag hatte Jesse Krohn bei den Test- und Einstellfahrten das Auto noch abgelegt und den Mechanikern viel Arbeit über Nacht beschert. Deshalb auch der außergewöhnliche Look mit einer schwarzen Motorhaube zum sonst weißen Auto.
„Wir haben auch viele Setup-Änderungen gemacht und uns deshalb im Vergleich zum ersten Rennen gesteigert”, meinte Connor de Phillippi, der sich das Auto mit Krohn teilte. “Wir standen auch im Zeittraining mit Platz 7 etwas weiter vorne. Sonst verlierst du sowieso den Anschluss.”
Harte Gangart beim zweiten Rennen
Der Rowe-BMW war das letzte Auto aus der Spitzengruppe, das noch einmal die Box ansteuerte. Entsprechend verwundert waren das Black-Falcon-Quartett Maro Engel, Manuel Metzger, Dirk Müller und Adam Christodoulou nicht vorne zu liegen. „Das hat uns überrascht, wir sind davon ausgegangen, dass wir gewinnen können”, sagte Metzger.
Bereits am Start machte Engel einen Platz gut und schon sich zwischen das Manthey-Doppel. Die Gangart war insgesamt beim zweiten Lauf deutlich härter als beim Auftakt. “Es wurde wirklich mit dem Messer zwischen den Zähnen gefahren”, meinte Engel, der kurzfristig zu Beginn in Führung ging, diese nah 30 Sekunden auf der Döttinger Höhe aber wieder abgeben musste.
Manthey-Racing im Pech
Der Falken-Porsche huschte wieder einmal fast unbemerkt mit einem soliden Rennen auf den dritten Platz. Martin Ragginger und Klaus Bachler teilten sich die Arbeit am Lenkrad. „Die Temperaturen kamen uns entgegen”, erklärte Ragginger. “Wenn es kühler ist, sind unsere Reifen etwas sensibler, was das Temperaturfenster angeht. Der BMW hat da im Vergleich weniger Probleme. Wenn es aber wärmer ist und wir im Fenster sind, funktioniert es super.” Auf dem vierten Rang lief der beste Audi ein. Bachler schnappte sich den Land-Audi von Sheldon van der Linde und Marcel Fässler kurz vor Schluss auf der Grand-Prix-Strecke.
Bei Manthey Racing war das zweite Rennen eine Achterbahnfahrt. Nach einer Doppelführung zur Mitte des Rennens, lief es zum Ende hin nicht wie geplant. Zunächst hatte die #912 eine Berührung mit einem Mercedes und drehte sich daraufhin in der Mercedes-Arena, danach kam die #911 nach einem Ausritt am Galgenkopf mit einem beschädigten Splitter an die Box. Zunächst versuchte man diesen zu reparieren, aber da die Splitteraufhängung stärker verbogen war als gedacht, musste man schließlich komplett aufgeben. Immerhin blieb für die #912 noch Platz 5.
Frikadelli und Glickenhaus mit Technik-Ärger
Dahinter reihte sich der zweite Audi von Phoenix Racing ein, der von Nico Müller und Frank Stippler pilotiert wurde. Auf den Plätzen 7 bis 9 folgt ein Mercedes-Trio aus HTP (#48), Black Falcon (#15) und HTP (#47). Der Walkenhorst-BMW M6 GT3 komplettiert die Top-Ten.
Einer der Lieblinge der Fans, der Glickenhaus-SCG003c, hatte einen verkürzten Auftritt. Der Prototypen-Renner wurde eine Stunde vor Schluss in die Box geschoben. Ebenfalls mit technischen Problemen kämpften einer der Frikadelli-Porsche (#31) und der Elfer vom Team75 Bernhard, auf dem André Lotterer dieses Mal sein SP9-Debüt in dieser Saison gab. Der ehemalige LMP-Pilot wird mit dem Team auch das 24h-Rennen bestreiten.
In unserer Bildergalerie zeigen wir Ihnen die Highlights vom zweiten VLN-Lauf auf der Nürburgring-Nordschleife.