Mehr Effizienz in Maranello
Ferrari hat Umstrukturierungen in seiner Entwicklungsabteilung angekündigt. Die Neugliederung soll klarere Verantwortlichkeiten schaffen und die Effizienz steigern. Mit der neuen Aufstellung sollen die Voraussetzungen für die Rückkehr an die Spitze der Formel 1 geschaffen werden.
Erst vor einem Jahr hatte Ferrari im Design-Büro ein neues Zeitalter eingeläutet. Ziel der neu geschaffenen "Performance Development"-Abteilung war es damals, Teamchef Mattia Binotto zu entlasten und einige Aufgaben seiner ehemaligen Position als Technik-Direktor neu zu verteilen.
Doch offenbar war die neue Aufgliederung der einzelnen Fachbereiche auch nicht der Weisheit letzter Schluss. So wird nun erneut umstrukturiert. Von der "Performance Development"-Abteilung ist nun keine Rede mehr. Stattdessen wurde eine neue Unterteilung der Aufgabenbereiche mit festen Verantwortlichkeiten eingerichtet.
Die Fabrik in Maranello wird künftig in vier Divisionen getrennt, die beim Bau und dem Einsatz des Autos eine Rolle spielen. Für alle Angelegenheiten, die mit dem Motor (inklusive Hybrid-Anteil) zu tun haben, ist Enrico Gualtieri zuständig. Um das restliche Auto kümmert sich Enrico Cardile. Laurent Mekies ist der Chef für alle Operationen, die sich direkt um die Renneinsätze drehen. Und Gianmaria Fulgenz hat künftig den Hut auf, wenn es um die Stabilität der Lieferketten geht.
Abteilungsleiter sind Binotto unterstellt
Mit der neuen Einteilung soll eine sauberere Auftrennung der Bereiche und eine klarere Benennung der Verantwortlichkeiten einhergehen. Man könnte auch sagen, dass nun die Sündenböcke klar benannt werden können, sollte es wieder einmal nicht wie gewünscht laufen. Alle Abteilungschefs sind übrigens Team-Boss Binotto direkt unterstellt.
Um in Zeiten von Budget-Cap und Entwicklungs-Restriktionen die Ressourcen effizienter einzusetzen, wurde die Chassis-Abteilung noch einmal in vier Unterdivisionen aufgeteilt. Die neuen Abteilungsleiter sind David Sanchez (Vehicle Concept), Enrico Cardile (Performance Engineering), Fabio Montecchi (Project Engineering) und Diego Ioverno (Vehicle Operations).
Die Abteilung mit den Renningenieuren, die bislang noch eigenständig gearbeitet hatte, wird künftig in die Performance-Engineering-Abteilung von Enrico Cardile eingegliedert. Damit werden alle Ressourcen gebündelt, wenn in der kommenden Saison das aktuelle Auto weiterentwickelt und das 2022er Auto ganz neu konstruiert wird.
Durch die Corona-Krise muss Ferrari auch mit niedrigeren Einnahmen kalkulieren. Deshalb wurden die Geschäftszweige Vermarktung, Sponsoring und Events in einem neuen Bereich zusammengefasst, der von Nicola Boari geleitet wird. Dadurch soll das Potenzial von Geschäftsmöglichkeiten maximiert werden, wie es in der Marketing-Sprache so schön heißt.