Formel 1 vor dem Saisonstart in Australien
Noch bevor die 2018er Formel 1-Autos die ersten Meter in Melbourne rollen, üben die Teams Boxenstopps. Das gibt uns die Gelegenheit, genau auf die Technik zu schauen. Wir informieren Sie über die Updates zum Saisonauftakt.
Force India macht mobil. Der Rennstall aus Silverstone rückt in Australien mit dem größten Upgrade-Paket aller zehn Formel 1-Teams aus. Neu sind Diffusor, Heckflügel, die hinteren Bremsbelüftungen und die dreifach gestaffelten Flügel am Seitenkasten. Die Ingenieure versprechen sich einen Zeitgewinn von über einer halben Sekunde pro Umlauf. Die Fahrer peilen den ersten Platz hinter den drei Topteams an. „Hoffentlich gelingt uns das schon mit dem Update“ , sagt Sergio Perez. „Auf uns wartet die größte Herausforderung, seit ich in diesem Team bin.“
Der Mexikaner bezieht sich auf das dicht gedrängte Mittelfeld, das nach den Erkenntnissen der Barcelona-Testfahrten 2018 noch enger zusammenrückt. HaasF1, das einen starken Eindruck hinterließ, wertet den VF-18 für Melbourne mit Änderungen am vorderen Teil des Unterbodens und der vorderen Bremstrommeln auf. „Für die guten Testergebnisse können wir uns nichts kaufen. Dafür gibt es keine Punkte oder Trophäen“, weiß Teamchef Guenther Steiner. Konkurrent Renault spendiert dem R.S.18 zehn kleinere Updates an der Verkleidung. Dem Vernehmen nach alle schwer zu erkennen mit dem bloßen Auge. Nach einem guten Testauftakt strauchelte Renault in der zweiten Testwoche. „Wir konnten aus den weicheren Mischungen nicht so viel herausholen wie die Konkurrenz“, sagt Technikdirektor Nick Chester.
Mercedes ohne Updates in Melbourne
Fernando Alonso erwartet von McLaren nach dem Wechsel zu Renault-Motoren nun dauerhaft, in den dritten Teil des Qualifyings einzuziehen und Punkte zu holen. Im zweiten Saisonteil fordert der Spanier, dass McLaren sogar Mercedes, Red Bull und Ferrari aufmischen muss. Dafür muss die Technikabteilung in Woking liefern. In Melbourne gibt es zusätzliche Flügelchen am Ende der Motorhaube und einen neuen Diffusor. An diesem arbeitet auch Sauber. „Es gibt in diesem Bereich ein paar andere Deflektoren“, sagt Technikchef Jörg Zander. Ansonsten konzentriert sich der Schweizer Rennstall darauf, die Kühlung für die wärmeren Temperaturen in Melbourne zu justieren. Sauber will den letzten Platz abgeben. Als ersten Gegner hat man Williams ausgemacht.
Mercedes verzichtet auf Neuteile. Von Ferrari sahen wir am Freitagmorgen nur zwei unterschiedliche Frontflügel. Eine, die der 2017er Version entspricht und das 2018er Modell. Red Bull hingegen befestigt neue Spiegel am RB14. Im Fahrerlager munkelt man von weiteren Upgrades. Junior-Team Toro Rosso spielt mit Verkleidungsteilen für den Halo.
In unserer Fotoshow sehen Sie die neuen Formel 1-Autos kurz vor dem Saisonstart im Detail.