Hamilton stellt Schumi-Rekord ein
Lewis Hamilton hat sich in Spa-Francorchamps die 68. Pole Position seiner Karriere gesichert. Damit hat er den alten Qualifying-Rekord von Michael Schumacher eingestellt. Sebastian Vettel musste sich mit dem zweiten Platz zufrieden geben.
Lewis Hamilton./span> schreibt die F1-Geschichtsbücher um. In Montreal hatte der Brite die Pole Position-Marke von Ayrton Senna (65) egalisiert, in Spa fiel nun auch die Bestmarke von Michael Schumacher. Bei seinem 200. Rennen in der Königsklasse startet Hamilton zum 68. Mal von der Pole Position. Der Mercedes-Pilot umrundete den 7,004 Kilometer langen Ardennen-Kurs in 1:42.553 min – damit stellte er auch noch einen neuen Streckenrekord auf.
Auf der Zielgerade wartete Ross Brawn mit einer Nachricht von Corinna Schumacher. „Michael hat immer gesagt, dass Rekorde dazu da sind, gebrochen zu werden“, ließ die Familie des Rekordchampions ausrichten. Hamilton bedankte sich artig: „Ich bete jeden Tag für Michael und seine Familie. Ich habe ihn immer verehrt. Es ist eine große Ehre, dass ich jetzt seinen Rekord eingestellt habe. Er wird immer einer der größten Rennfahrer aller Zeiten bleiben.“
Vettel verhindert reine erste Mercedes-Reihe
Sebastian Vettel konnte im Kampf um Pole nicht ganz mithalten. 0,242 Sekunden fehlten dem WM-Spitzenreiter zu seinem großen Titelrivalen. Immerhin verinderte der Deutsche eine rein silberne erste Reihe. „Im Mittelteil des Qualifyings hatte sich das Auto nicht ganz so gut angefühlt. Aber am Ende im Q3 hat es dann wieder gepasst. Dazu hatte ich noch etwas Glück, dass Kimi seinen letzten Run abbrechen musste. Er hat mir noch ein wenig Windschatten gegeben. Das war wirklich sehr nett von ihm.“
Ohne den Windschatten hätte es vielleicht nicht gereicht, Valtteri Bottas zu schlagen. Der Finne landete knapp 3 Zehntel hinter Vettel auf dem dritten Platz. Der Mercedes-Pilot war entsprechend unzufrieden: „Ich habe heute die Pole Position angepeilt. Aber Lewis war das ganze Wochenende schon stark. Da konnte ich nicht mithalten. Das müssen wir nun analysieren.“ Platz 4 ging an Vettels Teamkollegen Kimi Räikkönen, der zu Beginn der Quali-Session noch einen stärkeren Eindruck machte als der Heppenheimer. Im entscheidenden Run am Ende baute der Iceman aber einen Fehler ein, der ihm einen Platz in der ersten Reihe kostete.
Red Bull chancelos gegen Mercedes und Ferrari
Red Bull konnte wie erwartet nicht in den Kampf um die vorderen Plätze eingreifen. Max Verstappen landete vor seinen vielen holländischen Fans auf den Tribünen mit 8 Zehnteln Rückstand auf dem fünften Platz. Teamkollege Daniel Ricciardo startet das Rennen vom sechsten Platz. Ihm fehlten bereits mehr als 1,3 Sekunden auf die Bestzeit von Hamilton.
Den Titel „Best of the Rest“ sicherte sich wieder einmal Nico Hülkenberg auf Platz 7. Der Renault-Pilot ließ dabei die beiden Force India-Fahrer Sergio Perez und Esteban Ocon knapp hinter sich. Auch Jolyon Palmer im zweiten Renault machte in den ersten beiden Quali-Abschnitten noch einen stärkeren Eindruck als Hülk. Doch im Q3 musste der Brite sein Auto mit einem Getriebe-Problem auf der Strecke abstellen.
Sauber in der vorletzten Reihe
Sauber hatte mit den Top-Ten-Plätzen wie erwartet nichts zu tun. In der Zeitentabelle fanden sich Marcus Ericsson und Pascal Wehrlein auf den letzten beiden Plätzen wieder. Der Mercedes-Junior verlor das teaminterne Duell um mehr als 4 Zehntel. Entsprechend nüchtern analysierte Wehrlein das Ergebnis: „Ich bin die ganze Zeit nur rumgerutscht. Ich hatte überhaupt keinen Grip im Mittelsektor, wo die ganzen schnellen Kurven sind. Jetzt müssen wir mal schauen, woran das gelegen hat. Ich habe keine Ahnung.“
Obwohl beide jeweils noch eine Strafe (+5 Plätze) für einen ungeplanten Getriebewechsel kassierten, stehen die Sauber nicht in der letzten, sondern der vorletzten Startreihe. Weil Honda mehrmals über das Limit für Antriebskomponenten ging, kassierte Stoffel Vandoorne bei seinem Heimspiel eine Rückversetzung um insgesamt 65 Plätze. Auch bei Daniil Kvyat mussten nach einem Problem im dritten Training neue Motoren-Teile eingebaut werden (+20 Plätze). Der russische Toro Rosso-Pilot teilt sich damit die letzte Reihe mit Vandoorne.
GP Belgien 2017: Ergebnis Qualifying