Dreikampf zwischen Mercedes, Red Bull und Ferrari
Mercedes, Red Bull und Ferrari balgen sich um die Vorherrschaft am Hungaroring. Im dritten Training lagen Lewis Hamilton, Max Verstappen und Sebastian Vettel innerhalb einer Zehntelsekunde. Es deutet alles auf eine spannende Qualifikation hin.
Die dritte Übungseinheit des Ungarn-Wochenendes begann mit einer Verzögerung von zehn Minuten. Die Streckenposten verteilten zwischen den Kurven vier und fünf großflächig Ölbindemittel. Drei Motoren-Platzer beim Rahmenrennen der Formel 2 hatten den Asphalt verschmiert. Als die Fahrer dann endlich auf die Strecke durften, wirbelten sie mit ihren Autos das Bindemittel zu einer riesigen Staubwolke auf.
So schleppend das Training begann, umso spannender endete es. Mercedes, Red Bull und Ferrari lieferten sich einen heißen Dreikampf um die Spitze. Im letzten Versuch krallte sich Lewis Hamilton die Bestzeit. Der Mercedes.Pilot lenkte sein Auto in 1:16.084 Minuten um die 14 Kurven. Das ist ein neuer Streckenrekord auf dem Hungaroring.
Verstappen und Vettel auf der Lauer
Die Verfolger büßten keine Zehntelsekunde ein. Max Verstappen schloss seine schnellste Runde um nur 13 Tausendstel langsamer ab als der Titelverteidiger. Red Bull holt weiter auf. Dieses Mal brachten die Ingenieure einen modifizierten Frontflügel und Unterboden nach Ungarn. Verstappen gehörte der Mittelabschnitt mit den langgezogenen Kurven. Dort fühlt sich der Red Bull besonders wohl.
Mercedes scheint die Reifen über die Runde am besten zu konservieren. Im letzten Streckenabschnitt war keiner schneller als Hamilton. Ferrari geht in den letzten drei Kurven fast eine halbe Sekunde flöten. Dafür fliegen die roten Autos im ersten Sektor mit der einzig langen Geraden. Ferrari hat den stärksten Motor und den geringeren Anpressdruck als Mercedes und Red Bull. Die einzelnen Sektoren spiegeln genau das wider.
Sebastian Vettel darf sich Chancen ausrechnen, am Nachmittag um die Pole-Position zu kämpfen. Der Heppenheimer sicherte sich mit einem geringen Rückstand von acht Hundertstel den dritten Rang. Teamkollege Charles Leclerc hängte zurück. Der Monegasse büßte drei Zehntelsekunden auf den Trainingsschnellsten Hamilton ein.
Norris mit starker Leistung
Zwischen die Ferrari quetschte sich Valtteri Bottas im zweiten Mercedes. Der Finne hatte bei seiner letzten Ausfahrt Verkehr zu beklagen. Zwischen den Kurven vier und fünf stand ihm Lance Stroll im Racing Point im Weg. Im zweiten Anlauf auf den weichen Reifen glückte ihm eine Verbesserung. Es reichte für die vierte Position. Bottas würde am Nachmittag gerne die fünfte Pole-Position der Saison einfahren.
Pierre Gasly kommt einfach nicht seinem Teamkollegen hinterher. Die beiden Red Bull trennten vier Positionen und mehr als eine halbe Sekunde. Fast hätte sich sogar McLaren-Pilot Lando Norris vor dem Franzosen eingeordnet. McLarens Rookie brillierte im dritten Training. Es ist nicht nur der siebte Platz, der beeindruckt, sondern vor allem der Abstand zum restlichen Mittelfeld. Norris distanzierte es um über vier Zehntelsekunden.
Alfa-Sauber experimentierte anfangs mit FloViz-Farbe am T-Flügel und Heckflügel. Der Schweizer Rennstall scheint noch einmal die Updates überprüft zu haben. Dann widmete man sich der Zeitenjagd. Kimi Räikkönen beendete das einstündige Training auf dem achten Platz. Vor Carlos Sainz im zweiten McLaren und Kevin Magnussen im Haas.
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Kevin Magnussen und Romain Grosjean lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Was einmal mehr die Frage aufwirft, ob die Upgrades unter der Saison den US-Rennwagen wirklich verbessert haben. In Ungarn fährt Magnussen mit der neuesten Spezifikation. Der Teamkollege sitzt im Auto mit dem Aero-Paket vom Saisonstart.
Renault, Toro Rosso und Racing Point werden sich strecken müssen, wenn sie in der Qualifikation in die Top 10 fahren wollen. Williams kann davon nur träumen. Das Traditionsteam hat wieder das langsamste Auto. Obwohl George Russell aufhorchen lässt. Der Engländer ließ nicht nur Teamkollege Robert Kubica weit hinter sich, sondern reihte sich auch vor Lance Stroll ein.