Grosjean-Pech geht weiter
Romain Grosjean startet in Kanada vom letzten Startplatz. Wegen eines Motorproblems konnte der Haas-Pilot nicht am Qualifying teilnehmen. Die ersten WM-Punkte sind somit in weite Ferne gerückt.
Die unheimliche Pechsträhne von Romain Grosjean scheint sich auch in Montreal fortzusetzen. Der 32-Jährige ist neben Sergey Sirotkin aktuell der einzige Pilot im F1-Feld, der nach sechs Grands Prix noch ohne Punkte dasteht. Und in Kanada geht es von der schlechtestmöglichen Ausgangssituation ins Rennen.
Grund für den Start vom letzten Platz war ein Motorenproblem im Qualifying. „Wir haben schon im dritten Training in den Daten gesehen, dass etwas nicht stimmt. Wir haben das Programm abgebrochen und in der Pause zum Qualifying daran gearbeitet. Aber leider ohne Erfolg“, klagte Teamchef Günther Steiner.
Ferrari-Motor noch zu retten?
Beim ersten Anlassen in der Garage schien noch alles in Ordnung. Doch kaum gab der Pilot ein wenig Gas, stieg hinter dem Haas-Renner eine dicke Rauchwolke auf. Grosjean musste sein Auto noch in der Boxengasse abstellen und das Qualifying beenden.
„Wir wissen noch nicht genau, wo das Problem liegt“, zuckte Steiner mit den Schultern. Der erste Verdacht geht in Richtung Turbolader. „Wir haben den Motor ausgebaut und zur Untersuchung nach Italien geschickt. Romain wird in Kanada also wieder mit dem ersten Motor antreten.“
Steiner hofft, dass die Antriebseinheit zumindest in Teilen noch zu retten ist und schon in Frankreich in zwei Wochen wieder eingesetzt werden kann. Für das Rennen in Montreal hilft das aber nichts. Dabei hatte sich Grosjean so viel ausgerechnet. „Er kam mit dem Upgrade an unserem Auto etwas besser zurecht als Kevin. Er hätte im Qualifying sicher um den Einzug ins Q3 kämpfen können“, ärgert sich Steiner.
Grosjean bleibt optimistisch
Nach der Kollsion mit einem Murmeltier am Freitag war das Motorproblem schon die zweite unglückliche Szene für Grosjean in Montreal. „Ich kann über diese unglaubliche Pechsträhne nur noch lachen“, übte sich der Pilot in Galgenhumor. „Schlimmer kann es jetzt nicht mehr kommen. Vielleicht wendet sich ja das Blatt im Rennen und es gibt die ersten WM-Punkte.“
Das große Aerodynamik-Upgrade bringt den vom Windkanal versprochenen Fortschritt. Allerdings hält sich der Zeitgewinn auf einer Strecke wie Montreal mit vielen engen Kurven in Grenzen. „ Ganz hinten zu starten ist sicher nicht ideal. Aber wenigstens kann man hier überholen. Und mit etwas Glück und einem Safety-Car zur rechten Zeit können wir vielleicht nach vorne kommen.“