HaasF1 lässt Renault alt aussehen
In Spielberg war Renault ausnahmsweise mal nicht die vierte Kraft im Feld. HaasF1 fuhr fast eine Sekunde schneller als die gelben Werksautos. Nico Hülkenberg sprach nach einem schwierigen Freitag von Schadensbegrenzung.
Die ersten acht Autos in der Startaufstellung zum GP Österreich sind nur durch neun Zehntel getrennt. Diesmal konnten sich die zwei HaasF1 in der Konzert der drei Topteams mogeln. Romain Grosjean ließ sogar einen Red Bull hinter sich. Die beiden Renault runden die Top Ten ab. Den gelben Autos fehlen noch einmal neun Zehntel auf die HaasF1. Das ist auf einer so kurzen Strecke wie dem Red Bull-Ring eine Welt.
Nico Hülkenberg redete deshalb auch nichts schön: „Die HaasF1 sind hier super stark, haben sogar einen Red Bull geschlagen. Dann kommt eine Riesenlücke, dann wir. Die zwei HaasF1 sind für uns an dem Wochenende unerreichbar.“ Hülkenberg hat die Niederlage gegen die US-Ferrari schon am Freitag kommen sehen. „Da hatten wir noch große Balanceprobleme. Über Nacht haben wir am Setup gearbeitet und auch gut Speed gefunden. Für uns war es das bestmögliche Ergebnis.“
Laut Hülkenberg verliert Renault auf die HaasF1 vor allem in den Sektoren 2 und 3. „Die sind sauschnell in den mittelschnellen und schnellen Kurven und nehmen uns von Kurve 6 bis 10 richtig Zeit ab.“ Einsatzleiter Alan Permane ergänzt: „Der Red Bull-Ring ist auch eine Motorenstrecke. Die HaasF1 nehmen uns auch auf den Geraden Zeit ab.“
Hülkenberg mit Gewichtsnachteil
Den neuen Qualifikation-Modus hat Hülkenberg kaum gemerkt. Die Red Bull-Piloten berichteten das gleiche. „Es war keine Party im Cockpit. Leistungssteigerungen in dem Rahmen spürst du nicht. Ich kann nicht sagen, dass es die Welt verändert hat.“ Die 2,5 Kilogramm Ersparnis durch die neue MGU-K waren jedoch willkommen. „ In Paul Ricard lag mein Auto mit mir im Cockpit noch vier Kilogramm über dem Gewichtslimit. Jetzt sind es nur noch eineinhalb.“ Damit schrumpft auch Hülkenbergs Gewichtsnachteil gegenüber dem Teamkollegen. Die Hoffnung, dass sich das Gewicht noch auf dem Limit von 733 Kilogramm einpendelt, ist nicht groß. „Normalerweise werden Autos über die Saison schwerer.“
Wie schon in Le Castellet verlor Nico Hülkenberg das Trainingsduell gegen Carlos Sainz. „Er hat einfach einen besseren Job gemacht. Ich habe mich in der Qualifikation nicht so gesteigert wie sonst, und dann stand mir im letzten Versuch auch noch Verstappen im Weg.“ Der Deutsche spürt trotzdem keinen Druck: „ Carlos hatte einen schwierigen Saisonstart und hat jetzt gerade einen Lauf. Es ist kein Beinbruch, wenn er mal schneller ist. Du kannst über eine Saison nicht 21 perfekte Runden abliefern.“