Hamilton kritisiert Presse
Doch in der zweiten Saisonhälfte machte der Brite wieder kurzen Prozess.
Sebastian Vettel musste nach der Pannenserie in der zweiten Saisonhälfte in der Presse viel Kritik einstecken. Ausgerechnet Lewis Hamilton forderte nun mehr Respekt für die Leistungen seines Rivalen.
Die Enttäuschung in der Öffentlichkeit ist groß. Nach vier Mercedes-Titeln in Folge hatten sich die Tifosi und auch viele neutrale Fans gewünscht, dass Ferrari dem Serienmeister dieses Jahr endlich bis zum Ende Paroli bieten kann. Doch wie schon im Vorjahr ging den Italienern im Schlussspurt der Saison die Puste aus. Noch vier Rennen und die Titel sind praktisch wieder vergeben.
In Suzuka bekamen zunächst vor allem die Teamverantwortlichen ihr Fett weg. Der Patzer bei der Reifenwahl im Qualifying kostete Vettel und Räikkönen Startplätze in den vorderen Reihen. Nach der strittigen Windschatten-Endscheidung in Monza und dem falschen Outlap-Timing in Singapur hatte Ferrari seinem Nummer-1-Piloten schon wieder Knüppel zwischen die Beine geworfen.
Kritik an Vettel-Manöver
Im Rennen versuchte Vettel zu retten, was kaum noch zu retten war. Bei der Jagd nach den beiden Mercedes zerschellten alle Hoffnungen am Red Bull von Max Verstappen. Ein ambitionierter Überholversuch endete in einer Kollision. Bei der Schuldfrage gab es allerdings keine eindeutige Antwort. Genau wie die FIA-Kommissare stuften die meisten Experten das Manöver als normalen Rennunfall ein.
In einigen Medien kam allerdings auch der Vorwurf auf, dass Vettel den Angriff etwas zu überhastet gestartet hatte und dass er besser auf den Boxenstopp und die 5-Sekunden-Strafe von Verstappen gewartet hätte. Doch dann wären die beiden Mercedes an der Spitze sicher auf und davon gezogen.
Ausgerechnet Lewis Hamilton sprang seinem WM-Rivalen nun zur Seite: „Ich habe das Gefühl, dass die Presse Sebastian etwas mehr Respekt entgegenbringen sollte. Ihr könnt Euch einfach nicht vorstellen, wie schwer das ist, was wir hier auf diesem Level machen – und das gilt für alle Spitzensportler.“
Hamilton und Vettel helfen sich gegenseitig
An Respekt zwischen Hamilton und Vettel scheint es nicht zu mangeln. In der Pressekonferenz nach dem Rennen in Bahrain zu Beginn der Saison hatte Vettel schon überraschend Partei für seinen WM-Rivalen ergriffen, als der sich Fragen wegen einer Beleidigung gegen Max Verstappen ausgesetzt sah. Hamilton hatte sich nach einem Duell mit dem Holländer über Funk beklagt.
Vettel hatte die Medienvertreter damals dafür kritisiert, dass sie Aussagen, die in der Hitze des Gefechts gefallen waren, zu sehr aufblasen würden. Nun bat auch Hamilton die Presse um Mäßigung: „ Wir sind alle Menschen. Deshalb muss man immer damit rechnen, dass Fehler passieren. Dabei zählt doch einzig und allein, wie man diese bewältigt.“