Kompakte F1-Concepts für 2021
Die modernen Formel-1-Autos wachsen immer mehr in die Länge. Wie gut die Autos mit einem kürzeren Radstand aussehen würden, zeigt Ihnen Grafiker Sean Bull mit seinem neuesten Design-Entwurf.
Es war ein schleichender Prozess, den viele Fans vielleicht gar nicht direkt mitbekommen haben. Erst wenn man mal bei einer Classic-Veranstaltung, wie zum Beispiel in Goodwood, ein altes Auto direkt neben einem aktuellen Grand-Prix-Renner stehen sieht, wird der Unterschied deutlich: Die modernen F1-Autos sind einfach viel zu lang.
Kamen die Renner früher mit kompakten vier Metern aus, kratzen die Hybrid-Monster heute schon fast an der Sechs-Meter-Marke. Der Helm des Piloten wirkt im Gegensatz zu früheren Generationen winzig, der Pilot kauert zudem tief im Chassis, zusätzlich geschützt von einem Halo-Bügel. Auch die breiteren Reifen, die 2017 eingeführt wurden, konnten die Proportionen nicht mehr retten.
Doch warum sind die Autos überhaupt so stark gewachsen? Ein Grund dafür liegt in der Aerodynamik. Um die Verwirbelungen durch die Vorderräder wieder einzufangen und am Heckflügel und dem Diffusor eine möglichst saubere Strömung ankommen zu lassen, packen die Ingenieure jede Menge Fläche zwischen die Achsen, in der die Luft mit vielen kleinen Finnen in die gewünschten Bahnen dirigiert wird.
Hybrid-Antrieb lässt Autos wachsen
Auch der Antriebstrang trägt eine Mitschuld an den „ Formel-1-Bussen“. Die zahlreichen Hybrid-Komponenten brauchen viel Platz. Aber nicht nur Batterien und Elektromotoren müssen untergebracht werden. Der Turbo verlangt zur optimalen Verbrennung nach Frischluft, was riesige Kühler in den Seitenkasten notwendig macht. Dazu kommt noch ein großer Tank, mit dessen Inhalt die Autos eine ganze Renndistanz bewältigen müssen.
Da man aus Rücksicht auf den Luftwiderstand und den Schwerpunkt weder in die Breite noch in die Höhe bauen will, wurden die Elemente unter der Haube einfach hintereinander angeordnet. Der lange Radstand hat übrigens nicht nur ästhetische Nachteile, auch das Fahrverhalten leidet. Selbst die Piloten jammern, wie stabil die Autos mittlerweile liegen und wie einfach sie zu fahren sind.
Gerne hätten die F1-Bosse mit der großen Regelreform 2021 den Radstand verkürzt, um die Autos wieder zickiger zu machen. Doch das Vorhaben scheiterte. Die Antriebselemente unter der Haube lassen sich nicht einfach kleiner bauen. Irgendwo ist eine Grenze der Physik erreicht. So bleiben knackige und kompakte Formel-1-Autos weiter ein Wunschtraum vieler Fans.
Modernes F1-Auto im Kompakt-Format
Wie gut ein moderner Grand-Prix-Rennwagen mit einem kurzen Radstand aussehen würde, zeigt uns Designer Sean Bull. Der britische Grafiker hat den Lotus 98T von Ayrton Senna aus der Saison 1986 als Basis genommen, und darauf einen futuristischen Look mit verkleideter Cockpit-Kanzel gesetzt.
Um Ihnen einen noch besseren Eindruck von den Proportionen zu verschaffen, hat der Künstler auch noch verschiedene Lackierungen auf die virtuelle Leinwand geworfen. Das Ergebnis sehen Sie in der Bildergalerie. Wenn Sie mehr über die Projekte von Sean Bull erfahren wollen, schauen Sie doch mal auf seiner >> Behance-Seite vorbei.