Von ganz hinten betrieb Verstappen noch Schadensbegrenzung.
Platz 9 wird ihn aber kaum trösten können. Teamkollege Ricciardo
fuhr mit gleichem Material locker zum Sieg beim Klassiker.
Daniel Ricciardo: 10/10 - Dieser Ricciardo wird für Verstappen
immer mehr zum Problem. Er ist schnell und macht keine Fehler.
Ricciardo hielt unter größten Schwierigkeiten dem Druck von Vettel
stand. Die MGU-K fiel aus, die Bremsen haben überhitzt, der siebte
Gang fiel flach. Gleichzeitig musste Ricciardo Motor und Reifen
schonen. Eine echte Meisterleistung.
Lewis Hamilton: 8/10 - Der Mercedes war kein Auto zum Gewinnen.
Mit Platz 3 war Hamilton optimal bedient. Im Training fehlten zwei
Zehntel auf Vettel. Im Rennen hatte Hamilton größere Probleme als
sein Teamkollege das Körnen der Reifen hinauszuzögern. Es war ein
einsamer Grand Prix für den Weltmeister.
Valtteri Bottas: 7/10 - Bottas wachte im Training zu spät auf
und verfehlte die zweite Startreihe um zwei Zehntel. Im Rennen
hätte der Finne glänzen können. Der Wechsel auf Supersoft-Reifen
war goldrichtig. Bottas hätte 1,5 Sekunden pro Runde schneller
fahren können. Doch ihm stand die ganze Zeit Räikkönens Ferrari im
Weg.
Nico Hülkenberg: 8/10 - Das Scheitern an der Q3-Hürde war eine
kleine Enttäuschung. Doch so konnte Hülkenberg antizyklisch mit
Ultrasoft-Reifen losfahren. Es dauert jedoch ewig, bis sich die
Taktik bezahlt machte. Nach seinem Reifenwechsel in Runde 50 machte
der Renault-Pilot richtig Tempo. Es nutzte nicht viel. Gasly
versperrte ihm den Weg. Hülkenberg hielt aber Verstappen in
Schach.
Carlos Sainz: 7/10 - Sainz brachte seinen Renault ins Q3. Mit
der Strafe, dass er auf Hypersoft-Reifen starten musste. Der
Spanier kämpfte das ganze Rennen über mit körnenden Reifen. Das
brachte ihm einen frühen ersten Stopp und einen langen zweiten
Stint ein. Als Hülkenberg mit einer anderen Taktik im Rückspiegel
auftauchte, bat das Team Sainz Platz zu machen.
Stoffel Vandoorne: 6/10 - Diesmal hätte Vandoorne den Speed
gehabt, wie Alonso ins Q3 zu fahren. Ein Getriebeproblem hinderte
ihn daran. Beim Start verlor der Belgier einen Platz. Damit waren
seine Punkteambitionen praktisch schon gestorben. Die
Ultrasoft-Reifen bauten stärker ab als erwartet. Ein schlechter
Boxenstopp warf Vandoorne noch weiter zurück.
Charles Leclerc: 7/10 - Der Aufstieg ins Q2 war dem Fahrer
zuzuschreiben. Das gab der Sauber eigentlich nicht her. Im Rennen
pendelte Leclerc zwischen Platz 14 und 12. Am Ende des Rennens
ließen die Bremsen nach. Bis Leclerc acht Runden vor Schluss beim
Anbremsen der Hafenschikane dem Toro Rosso von Hartley ins Heck
rauschte.
Doch der erhoffte Aufschwung blieb aus. Alonso fuhr zwar
regelmäßig in die Punkte. Das erste Podium seit dem Abschied von
Ferrari blieb aber immer noch verwehrt.