Mysteriöse Probleme in Melbourne

Im Vergleich zum letzten Rennen 2013 hat sich das Kräfteverhältnis in der Formel 1 ganz schön durchgerüttelt. In unserem Formcheck sagen wir Ihnen, wie das Australien-Wochenende für die 11 Teams gelaufen ist und wo es noch Probleme gibt...

1. Mercedes - Mercedes fährt in einer Klasse für sich. Rosberg war eine Sekunde pro Runde schneller als der Rest. Trotz seines Tempos blieb auch der Spritverbrauch im Lot. Auf dem Niveau ist Mercedes mindestens bis zum GP Spanien die Nummer eins.

Es gibt aber auch Baustellen. Hamiltons Ausfall zeigt, dass die Silberpfeile nicht kugelsicher sind. Und sie haben aerodynamisch gegenüber Red Bull und Ferrari keinen Vorteil. Das zeigen die Zwischenzeiten in Sektor 3.

Mercedes brachte nicht umsonst ein Facelift nach Melbourne. Ein neuer Flügel unter der Nase, schlankere Seitenkästen, ein komplett neues Kühlkonzept im Heck mit weniger Öffnungen.

Nur der neue Frontflügel blieb in der Kiste. Aus Angst vor einem Crash. Es gibt erst zwei Exemplare davon. Und die dazugehörige Nase fiel durch den Crashtest. Auch beim Gewicht geht noch was. Mercedes liegt am Limit.

2. Red Bull - Renault hat einen Quantensprung geschafft. Vettel und Ricciardo konnten erstmals volle Power abrufen. Aber nicht immer. Die Software bleibt ein heikles Thema. Stimmt nur ein Parameter nicht, treten Leistungslöcher auf.

Weil Renault sein Entwicklungsprogramm mit der heißen Nadel strickt, sind Pannen unausweichlich. Das Opfer hieß diesmal Vettel. Teamkollege Ricciardo zeigte dagegen, wie schnell Red Bull aufholen kann.

3. McLaren - McLaren war stärker als erwartet. Beide Autos landeten auf dem Podium. Das spricht für guten Grundspeed und gute Zuverlässigkeit. Mit dem Spritverbrauch war man am Limit. Magnussen nahm am Ende Fahrt raus.

Die Fahrer fordern dennoch mehr Abtrieb. Magnussens Top-Speed-Rekord zeigt, dass da noch Luft nach oben ist. Ein Thema ist die McLaren-Pappnase. Schon wieder brach sie beim Aufprall auf den Wagenheber.

4. Williams - Williams wurde unter Wert geschlagen. Nach Berechnungen von Technikchef Pat Symonds hätten Massa und Bottas auf den Plätzen 3 und 4 landen können. Beide wurden in Unfälle verwickelt. Massa unverschuldet, Bottas auf eigene Verantwortung.

5. Ferrari - Der Ferrari F14T bleibt der Wolf im Schafspelz. Wenn alles passt, kann aus dem Ferrari ein Siegerauto werden. Handikap ist die Antriebseinheit. Sie liefert nicht regelmäßig die volle Power. Doch das ist lösbar.

Zum ersten Mal seit 2008 hat Ferrari wieder ein aerodynamisch gutes Auto gebaut. Alonso lag im kurvenreichen Sektor 3 immer im Spitzenfeld. Egal ob im Regen oder auf trockener Strecke.

Neben konstanter Leistungsentfaltung muss Ferrari noch abspecken. Der F14T schleppt zu viel Gewicht mit sich herum. Schuld ist der Motor. Und Räikkönen braucht mehr Vertrauen in das Auto und die Bremsbalance.

Im neuen Leichtgewicht-Chassis liegt der Force India mit Hülkenberg zehn Kilogramm unter dem Limit. Davon träumt das Werksteam noch. Der VJM07 bringt seine Reifen schnell auf Temperatur. Er verschleißt sie aber auch schnell.

8. Lotus - Lotus beginnt jetzt erst seine Testfahrten. Im Training schafften Grosjean und Maldonado 42, im Rennen 72 Runden. Jeder Kilometer ein Lerneffekt. Lotus lernt trotz massiver Probleme im Antriebsstrang schnell.

9. Sauber - Sauber war zwar im Rennen leicht schneller als Lotus, doch die Lernkurve ist nicht so steil. Der C33 liegt gut in den schnellen Kurven, was zeigt, dass die Aerodynamiker einen soliden Job gemacht haben.

Die Schweizer verlieren aber viel Zeit beim Bremsen und Beschleunigen. Das geht auf das Konto von 20 Kilogramm Übergewicht und Problemen mit der Leistungsentfaltung des Ferrari-Motors. Wer schlecht beschleunigt, ist langsam auf der Gerade.

Diese Gebrauchten halten ewig

Britischer Luxus-Wohnwagen zum Schnäppchen-Preis

Hier wird's richtig teuer: Europas härteste Bußgelder für Autofahrer

Diese Modelle haben die ältesten Fahrer

Der größte Autohersteller der Welt ist ...