Mit einer Evolution des erfolgreichen 919 Hybrid geht Porsche
2016 das Unternehmen Titelverteidigung in Le Mans an. Wir haben uns
das neue Modell mal genauer angeschaut ...
Wie bei Audi wird der Großteil des Abtriebs über den Diffusor
gewonnen. Allerdings wird das Thema "Durchströmung" der Karosserie
nicht ganz so konsequent betrieben.
Sieht auf den ersten Blick aus wie das Vorjarhesmodell. Doch die
Porsche-Ingenieure werden nicht müde zu betonen, dass der 919
Hybrid in allen Details weiterentwickelt wurde.
Die ersten Technik-Upgrades gab es schon früh in der Saison zu
sehen. Hier das Basis-Modell, das beim ersten Test in Paul Ricard
und beim Saisonauftakt in Silverstone zum Einsatz kam. Achten sie
auf die Lampen und die eckigen Flicks an den vorderen
Radverkleidungen.
In Spa gab es neues LED-Licht, das mit der Firma Osram
entwickelt wurde. Zur Kühlung sind unter den Scheinwerfern kleine
Lufteinlässe zu sehen. Die Flicks wurden für Spa an den Seiten
abgerundet.
Die Lichtanlage verfügt über drei verschiedene Lichtfunktionen:
Pencilbeam (Ultrafernlicht), Mainbeam (Hauptverteilung) und
Sidebeam (seitliche Ausleuchtung). Zwölf LED- und Reflektorpaare
pro Scheinwerfer sind in sieben einzeln ansteuerbare Stränge für
Fern- und Kurvenlicht aufgeteilt.
In jedem Scheinwerfer sind zudem 20 RGB-LEDs verbaut, um die
beiden Porsche 919 Hybrid farblich zu kennzeichnen. Der Wagen Nr. 1
leuchtet in Magenta, das Schwesterfahrzeug mit der Startnummer 2
leuchtet in Blau. Das auffällige Licht dürfte das Überholen
erleichtern.
Auch das Fahrerpersonal blieb unverändert. Allerdings setzt
Porsche nur noch 2 Autos ein. Ausgerechnet das Siegerfahrzeug aus
dem Vorjahr ist 2016 nicht mehr am Start.
Auf den ersten Blick hat sich das Auto im Vergleich zum Vorjahr
nicht stark verändert. Doch der Zeitverlust, der vom Reglement
durch die geringere Spritmenge aufgelegt wurde, konnte nach dem
Eindruck der Vortests komplett kompensiert werden.
Bei den ersten WEC-Läufen der Saison zeigte sich, dass die neuen
Batterien nicht haltbar genug sind. Porsche rüstete deshalb für Le
Mans auf das alte Speicherpaket zurück.
Die Vortests haben gezeigt, dass die Longrun-Pace der beiden
deutschen Werksteams auf vergleichbarem Niveau liegt. Im Qualifying
ist Porsche höher eingeschätzt.
Die WEC-Läufe in Silverstone und Spa haben gezeigt, dass das
Auto mit der Startnummer 1 ein paar Zehntel schneller ist. In Le
Mans soll der Unterschied aber nicht mehr so groß sein. Bei den
letzten Tests fuhren beide Autos auf Augenhöhe.
Die Experten rechnen damit, dass Le Mans dieses Jahr nicht über
die Pace sondern über die Zuverlässigkeit entschieden wird. Kommt
einer der Porsche durch?