Sebastian Vettel: 5/10 - Eine zweite Chance, und trotzdem die
gleichen Fragen. Der Ferrari fühlte sich für Vettel besser an, aber
er wurde nicht schneller. Der Abstand zu Leclerc blieb im
Vierzehntel-Bereich. Im Rennen fehlten 44,1 Sekunden auf den
Teamkollegen. Allerdings inklusive Dreher in der ersten Runde und
einem zusätzlichen Boxenstopp. Der Dreher darf Vettel nicht
passieren. Der erste Boxenstopp trotz noch guter Reifen auch nicht.
Der geht auf Ferraris Kappe.
Lewis Hamilton: 9/10 - Die Trainingsniederlage gegen Bottas tat
weh. Man merkte es an Hamiltons einsilbigen Antworten. Der
Weltmeister musste sich auch für zwei Drittel des Rennens hinter
dem Teamkollegen anstellen. Sein Glück war der frühe Boxenstopp von
Bottas. An dessen Hinterreifen sah Mercedes, dass Hamilton trotz
Blasenbildung viel länger fahren konnte. Der späte zweite Stopp gab
Hamilton frischere Reifen im Kampf gegen Bottas und den Grip für
die schnellste Rennrunde.
1. MERCEDES: Der Mercedes W11 ist weiter das schnellste Auto im
Feld. Auf eine Runde mit einer Sekunde Vorsprung. Das kann ihm aber
unter bestimmten Umständen zum Verhängnis werden. Weil die Reifen
leiden, wenn es zu heiß ist, die Gummimischungen zu weich und die
Luftdrücke zu hoch sind. Stimmt dann die Balance nicht, platzen die
Reifen, oder die Fahrer müssen vom Gas.
Möglicherweise liegt der Grund für die Niederlage im zweiten
Silverstone-Rennen im Grand Prix eine Woche zuvor. Da sind an den
Mercedes nach 39 Runden die linken Vorderreifen geplatzt. Um den
Vorderreifen zu schützen, wurde mehr Last auf das Heck gelegt. Mit
dem Ergebnis, dass die Hinterreifen Blasen zogen und die Fahrer
langsamer fahren mussten.
3. FERRARI: Am ersten Silverstone-Wochenende verdiente sich
Ferrari mit dem Speed des Autos den dritten Platz. Der SF1000 war
klar schneller als die Racing Point, McLaren und Renault. Dabei
hatte sich am Auto nichts verändert. Schlüssel für die überraschend
starke Vorstellung war das Setup des Autos. Ferrari traute sich mit
weniger Abtrieb auf die Highspeed-Strecke.