Pirelli plant Änderung
Pirelli will schon ab dem Rennen in Malaysia Anfang Oktober neue Reifenspezifikationen einführen. Die Gummis mit verstärkter Seitenwand wurden in Spa erstmals getestet. Um die Änderung mitten in der Saison durchzuführen müssen aber alle Teams zustimmen.
Pirelli hat im Freien Training zum GP Belgien eine neue Reifenspezifikation getestet. Die Prototypen-Gummis zeichnen sich durch eine verstärkte Seitenwand aus, dank der die Anfälligkeit für Cuts beim Überfahren der Randsteine vermindert werden soll. Bei dem Test in Spa wurde die neue Reifenkonstruktion mit einer weichen Mischung ausprobiert.
Neuer Reifen mit gleicher Performance
„Der Reifen sollte sich von seiner Performance nicht viel anders verhalten wie ein normaler Soft-Reifen“, erklärte Pirelli-Manager Mario Isola. „Jetzt müssen wir noch die Fahrer und die Teams befragen, ob sie unsere Simulationen bestätigen. Wir würden die neue Konstruktion nämlich gerne schon ab Sepang einführen.“
Nicht alle Piloten waren begeistert: „Wir haben festgestellt, dass der Prototypen-Soft ein gutes Stück langsamer war als der normale“, analysierte Pascal Wehrlein, nachdem er den Entwicklungsreifen im ersten Training ausprobiert hatte.
Pirelli kann den neuen Reifenunterbau, der bei allen Slick-Mischungen geändert werden soll, nicht im Alleingang einführen. Bei solch wichtigen Neuerungen während einer Saison müssen alle Teams zustimmen. „Wir wissen nicht, ob nicht irgendjemand Bedenken hat, dass einer davon mehr profitiert als jemand anderes. Aber eigentlich dürfte sich das Kräfteverhältnis nicht ändern“, so Isola.
Aber warum kommt Pirelli jetzt plötzlich mit einem neuen Reifen: „Wir entwickeln bei uns im Labor ständig neue Ideen. Es gibt neue Materialien oder neue Zusammensetzungen. Wenn man einen positiven Schritt in der Leistungsfähigkeit macht, warum soll man es dann nicht auch so schnell wie möglich einführen“, erklärt der Pirelli-Vertreter.
Neue Konstruktion auch für 2017er Reifen
Sollte die Änderung für Malaysia durchgewinkt werden, könnte der neue Reifentyp auch bei den 2017er Autos zum Einsatz kommen. Dann natürlich in den breiteren Dimensionen. Erstmals getestet werden sollen die fertigen Reifen für nächstes Jahr übrigens in der Woche nach dem GP Abu Dhabi. Dort sollen Mercedes, Ferrari und Red Bull mit ihren Testträgern Proberunden fahren.
„Wenn die Spezifikation dort bestätigt wird, fangen wir gleich danach mit der Produktion für 2017 an“, verriet Isola in Spa. Etwas unzufrieden war der Ingenieur mit den Autos, die bisher zum Einsatz kamen. „Sie hatten noch nicht das Abtriebslevel, das wir 2017 erwarten. Da müssen die Hersteller noch etwas nachrüsten für die nächsten Tests.“