Pirelli probt die Zukunft
Es ist still geworden um Pirelli. Die Reifen des italienischen Herstellers funktionieren klaglos. Doch vielleicht sind die aktuellen Formel 1-Reifen bald schon Geschichte. Beim Silverstone-Test nächste Woche probiert Pirelli zum ersten Mal 18-Zoll-Reifen aus.
Wir haben uns an die Ballonreifen in der Formel 1 gewöhnt. In keiner anderen Rennserie haben die Reifen so große Seitenwände. Sie übernehmen bei den bretthart gefederten Formel 1-Autos einen Großteil der Federung. Doch Pirelli will dieses Bild ändern.
Die augenblicklichen 13-Zoll-Reifen sollen auf 18 Zoll anwachsen. Damit würden sich Räder und Reifendurchmesser dramatisch ändern. Die Höhe der Seitenwände würde schrumpfen. Und das bedeutet weniger Federung. Und komplett neue Fahrwerkskonzepte, die diesen Verlust an Federung dann ausgleichen müssten.
Lotus testet 18-Zoll-Räder für Pirelli
Kommende Woche soll ein speziell dafür präparierter Lotus E22 mit den größeren Reifen ausgerüstet werden. Wenn die Teams mit diesem Test zufrieden sind, ist Pirelli bereit, die 18-Zoll-Reifen so früh wie möglich einzuführen.
Sportchef Paul Hembery erklärt, warum Pirelli seinen Reifen ein neues Gesicht geben will: "13-Zoll-Reifen sind heute nicht mehr relevant. Auf der Straße und auch in anderen Rennserien wird mit 18-Zoll-Rädern gefahren. So wäre eine stärkere Anbindung von der Rennstrecke an die Serie gegeben. Wir wollen aber betonen, dass wir nicht aktiv diese Änderung vorantreiben. Es liegt an den Teams, die Vorteile solcher zu erkennen und für sich zu nutzen."