Radio Fahrerlager GP Deutschland
Was sonst noch so am Rennwochenende in Hockenheim passiert ist, erfahren Sie in unserer Rubrik Radio Fahrerlager. Hier haben wir die kleinen Geschichten aus der Formel 1-Gerüchteküche gesammelt.
Boxenfunk gegen Bezahlung
Den Teams ist es ab sofort untersagt, Funksprüche zu unterdrücken. Bernie Ecclestone will daraus ein Geschäft machen und den Funkverkehr zwischen Boxenmauer und Auto als Zusatzpaket gegen Bezahlung anzubieten. Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat damit kein Problem: „Bei uns ist der Funk schon seit langer Zeit offen. Wir finden, dass Funksprüche zur Unterhaltung der Fans dazugehören.“
Porsche-Turbopabst im Fahrerlager
Der frühere Porsche-Motorenchef Hans Mezger ist Stammgast in Hockenheim. Vor mehr als 30 Jahren holte McLaren mit dem von Porsche konstruierten TAG-V6-Turbo 3 WM-Titel. Mezger freut es, dass der Turbo eine Renaissance erlebt. „Du hast schon damals mit einem Turbomotor mehr Leistung aus weniger Benzin geholt. Als Turbos und Sauger parallel gefahren sind, sind die Turbos mit 30 bis 40 Liter weniger Sprit ausgekommen. Komisch, dass man 30 Jahre gebraucht hat, um das zu kapieren.“
Massa und Nasr reisen nach Rio
Felipe Nasr reiste mit seinem BMW M4 von London nach Hockenheim. Nach dem GP Deutschland flog der Brasilianer nach Hause. „Ich gehe 4 Tage nach Rio, um mir die Olympischen Spiele anzuschauen.“ Auch Landsmann Felipe Massa interessiert sich für Olympia im Heimatland und will einige Wettbewerbe besuchen.
Ron Dennis als Hellseher
Lewis Hamilton kann sich noch gut an sein erstes Hockenheim-Erlebnis erinnern. Da stand noch die alte Strecke. „Ron Dennis hatte mir versprochen, dass ich eine Runde im Doppelsitzer mitfahren darf. Es ist dann aber leider an der Versicherung gescheitert. Nico Rosberg war auch da. Ron hat zu uns gesagt: Könnt ihr euch vorstellen, dass ihr eines Tages zusammen bei McLaren fahrt? Heute ist es Wirklichkeit (allerdings bei Mercedes).“
Brundle kritisiert jammernde Piloten
Martin Brundle kann die Klagen der Fahrer über den Verzug mit dem Halo, die gelben Flaggen und die Streckenbegrenzungen nicht mehr hören. „Man sollte jeden Einzelnen von ihnen in Hockenheim auf die Zielgerade stellen und ihnen die abgedeckte Tribüne in der ersten Kurve zeigen. Dann sollten sie sich mal fragen, warum das so ist, statt immer nur herumzujammern.“
Formel 1 meets Pokemon Go
David Coulthard hat eine originelle Idee, wie notleidende Veranstalter ihre Tribünen füllen könnten. „Ich würde einen Vertrag mit Pokemon Go abschließen und dann viele der kleinen Monster auf der Tribüne verstecken. So kriegst du die jungen Leute dazu, sich ein Formel 1-Rennen anzuschauen.“
Freddie Hunt als Model für Vater James
Die tschechische Künstler-Agentur Unique & Limited hat sich auf Computer animierte Illustrationen mit Themen aus der Motorsport-Geschichte spezialisiert (-> Story). Zurzeit ist ein Motiv von James Hunt im McLaren 1976 in Fuji in Arbeit. Zu diesem Zweck reiste Freddie Hunt, der Sohn des Weltmeisters von 1976 am Tag nach dem GP Deutschland nach Prag. Hunt junior nahm an einem Foto-Shooting teil. Die Künstler brauchten seine Augen, um sie in das Bild zu projizieren. Man kann auf dem Bild Hunts Gesicht durch das Visier des Sturzhelmes erkennen.
Promi-Kick begeistert die Fans
Das Fußball-Benefizspiel zwischen den Formel 1-Piloten und der von Basketball-Star Dirk Nowitzki angeführten Prominentenmannschaft war ein voller Erfolg. 25.000 Zuschauer kamen in die Opel Arena in Mainz. David Coulthard schloss daraus: „Wenn es Stars zum Anfassen gibt, kommen auch die Zuschauer.“
Lauda genervt von Regeldiskussionen
Niki Lauda echauffiert sich über die Regeldiskussionen der letzten Wochen: „Lasst alle Regeln weg, über die man lange diskutieren muss. Es schadet dem Sport, wenn im Ermessen der Sportkommissare liegt, wie das Ergebnis aussieht. Wir waren uns in Genf einig, dass wir uns von den Streckenbegrenzungen verabschieden, dort wo es auf der Außenseite Asphalt gibt. Kaum sind wir in Hockenheim, sagt uns Charlie Whiting, dass die alten Regeln gelten. Ich bin ja auch dafür, dass die Fahrer auf der Strecke bleiben. Aber dann muss halten außen ein Kiesbett, Gras oder eine Mauer hin. Solange wir das nicht haben, sollten wir die Streckenbegrenzung aufgeben. Auch das Gerede über den Halo regt Lauda auf. “Wie kann uns Alexander Wurz sagen, alle Fahrer seien für den Halo, wenn erst 4 damit gefahren sind. Lasst jetzt alle mal damit fahren, und dann hören wir uns ihre Kommentare an. Von zwei wissen wir, dass sie klaustrophobische Gefühle bekommen.„
Schumacher Jr. trifft Ecclestone
Mick Schumacher zeigte sich erstmals in einem Formel 1-Fahrerlager. Erste Anlaufstelle war das Motorhome von Bernie Ecclestone. Der F1-Zampano gab dem Nachwuchsracer mit dem berühmten Namen ein paar Ratschläge mit auf den Weg und versorgte ihn mit einem VIP-Pass für die Startaufstellung. Das erste Training verfolgte Schumi Jr. in der Mercedes-Box. Beim zweiten Training schaute er Vettel in der Ferrari-Garage über die Schulter.
57-Jähriger Arzt schlägt Hamilton
Lewis Hamilton wird schon seit seiner Anfangszeit bei McLaren vom finnischen Arzt Aki Hintsa betreut. Der 57-Jährige, dessen Dienste von vielen Piloten in Anspruch genommen werden, musste zuletzt eine schwere Krebserkrankung überstehen. „Es ist eine Inspiration, wie er die Krankheit überwunden hat“, erklärte Hamilton. „Ich freue mich jedes Mal, wenn er bei mir in Monaco vorbeikommt. Er will dann immer Squash spielen. Und er besiegt mich immer. Besonders frustrierend ist es, wenn er plötzlich mit links spielt und einen trotzdem noch fertig macht.“
Schweizer Feier in Hockenheim
Am 1. August war in der Schweiz Bundesfeiertag. Bei Sauber wurde zu diesem Anlass schon am Samstag im Hockenheim-Fahrerlager eine Party organisiert. Das Motorhome wurde dafür mit Schweizer Fähnchen dekoriert. Alle Journalisten und Fotografen waren zu dem Fest eingeladen.
Linkin Park rocken den Ring
Musikalisch wurde in Hockenheim Einiges an Stars aufgefahren. Die deutschen Gesangssternchen Grace Capristo und Lena Meyer-Landrut wurden allerdings von den US-Rockern von Linkin Park deutlich in den Schatten gestellt.
Ein Schluck aus dem Schuh
Daniel Ricciardo trank auf dem Podium einen ordentlichen Schluck Champagner aus seinem Schuh. Was die verrückte Aktion sollte, musste der Red Bull-Pilot anschließend erklären: „Das ist so ein australisches Ding. Es nennt sich “Shoey„. Eigentlich wollte ich es bei meinem nächsten Sieg machen. Aber für den Fall, dass es dieses Jahr nicht mehr klappt, habe ich es nun bei meinem zweiten Platz durchgezogen.“ Auslöser für die Aktion war Ricciardos Landsmann Jack „Jackass“ Miller. Der MotoGP-Pilot nahm nach seinem Sieg in Assen ebenfalls einen kräftigen Schluck aus den Boots.