Radio Fahrerlager GP Österreich
Was sonst noch so am Rennwochenende in Österreich passiert ist, erfahren Sie in unserer Rubrik Radio Fahrerlager. Hier haben wir die kleinen Geschichten aus der Formel 1-Gerüchteküche gesammelt.
Bergers DTM-Traum
Gerhard Berger ist Stammgast am Red Bull-Ring. Der DTM-Chef träumt: „Ich hätte gerne Alonso, Räikkönen und Vettel in der DTM. Jeder Rennfahrer hört mal auf. Ich glaube, die drei fahren lieber bei mir als in der Formel E.“
Mick Schumacher im Motodrom
Hockenheim hat ein großen Coup verkündet. Im Rahmenprogramm zum GP Deutschland wird Mick Schumacher den Ferrari F2004 seines Vaters für ein paar Demo-Runden im Motodrom fahren. Die beiden Show-Runs sind kurz vor der Qualifikation und vor der Fahrerparade am Sonntag geplant. Die Aktion soll an die großen Erfolge von Michael Schumacher in Hockenheim erinnern. Der siebenfache Weltmeister gewann 1995 noch auf der alten Strecke mit Benetton, sowie 2002, 2004 und 2006 auf dem verkürzten Kurs für Ferrari. Der Veranstalter in Hockenheim erhofft sich dadurch noch ein paar Karten zusätzlich zu verkaufen. Bis jetzt wurden 55 000 Tickets abgesetzt.
Arnoux ruft bei Pirro an
Emanuele Pirro läuft durch das Fahrerlager. Er hat seit der Vettel-Strafe von Montreal VIP-Status. Pirro verteidigt weiter sein Urteil. „Das war für mich unfaires Fahren.“ Am meisten hat den Italiener ein Anruf von René Arnoux gefreut. Der Franzose gratulierte Pirro zu seiner Entscheidung und nahm Bezug auf das berühmteste Duell der Formel 1 aller Zeiten. 1979 in Dijon gegen Gilles Villeneuve. „Wir hatten damals noch Respekt voreinander“, sagte Arnoux zu Pirro. „Ich habe mein Leben in die Hände von Gilles gegeben, und er sein Leben in meine Hände. Der Zweikampf wurde immer heißer, aber er blieb immer fair. Weil wir uns aufeinander verlassen konnten.“
Tribut an Lauda
Der GP Österreich war auch ein Abschiedsrennen für Niki Lauda. In der Unterführung zum Fahrerlager wurde die komplette Wand mit Fotos aus Laudas Karriere drapiert. Am Eingang zum Fahrerlager stand Laudas Weltmeister-Ferrari von 1975, in der Fanzone der McLaren MP4-2 von 1984. Am Rennsonntag verteilte Red Bull 60.000 rote Kappen an die Zuschauer. Und dann wurde auch noch die Kurve 1 nach dem österreichischen Nationalhelden benannt.
Kubica schlägt Verstappen
In Spielberg wurde überraschend Robert Kubica in den TV-Bildern offiziell als Mann des Rennens verkündet, obwohl der Pole mit seinem Williams abgeschlagen auf dem letzten Platz ins Ziel gerollt war. Wie die Verantwortlichen anschließend erklärten, hatte es sich um einen technischen Fehler bei der Zählung der Fan-Stimmen gehandelt. Demnach sei eigentlich Max Verstappen der klare Gewinner des Votings gewesen.
F1 hat Problem mit der Börse
Bernie Ecclestone sieht das Problem der Formel 1 darin, dass seine Nachfolger nicht frei entscheiden können. Das Reglement gibt der FIA und Liberty zwar freie Hand, doch die geringste Drohung der drei Top-Teams auszusteigen, würde die Liberty-Aktie in den Keller stürzen. „Ich war immer frei in meinen Entscheidungen. Liberty muss Banker und Aktionäre fragen.“ War es ein Fehler, dass die Amerikaner mit dem F1-Geschäft so früh an die Börse gegangen sind? Ecclestone: „Sie konnten gar nicht anders. Irgendwie mussten sie den Kaufpreis von acht Milliarden Dollar wieder einspielen.“
McLaren Senna brennt
Aufregung bei der Legend‘s Parade. Kurz vor Ende der Formationsrunde begann der McLaren Senna mit Gerhard Berger im Cockpit im Heck zu brennen. Der Österreicher fürchtete nicht schnell genug aus dem Auto zu kommen, weil die Türen elektrisch betätigt werden. Er schaffte es dann aber doch rechtzeitig aus dem Cockpit. Die Streckenposten löschten den Brand im Heck, bevor größerer Schaden entstand.
Neue Reifen-Idee
Alexander Wurz hat bei der großen Pirelli-Sitzung am Freitagmorgen den Vorschlag gemacht, dass eine der drei Reifenoptionen immer ein Prototyp-Reifen sein soll. So kann Pirelli im Rennbetrieb neue Reifenmischungen und Konstruktionen ausprobieren. Auf diesem Weg hätte man auch einen Reifen mit dickerer Lauffläche wieder anbieten können. Kurzfristig scheitert der Vorschlag an logistischen Problemen. Die Idee soll aber weiter diskutiert werden.
Ericsson im Indy-Fieber
Marcus Ericsson war Gast bei seinem früheren Team Alfa Romeo. Er absolvierte im Anschluss an den Grand Prix von Österreich für seine Ex-Mannschaft Pirelli-Reifentests. Der Schwede schwärmt von seinem neuen Job in der IndyCar-Serie: „Das sind echte Rennen. Das Hinterherfahren ist eine Million Mal einfacher als in der Formel 1. Nur wenn du alleine unterwegs bist, vermisst du die Fahrleistungen der Formel 1. Die haben halt doch viel mehr Power und mehr Abtrieb.“
Hochzeit geht vor
Zwischen den Rennen Monaco und Le Castellet war Sebastian Vettel der Einladung der FIA nach Paris nicht gefolgt, obwohl er sich auch gerne zum Reglement einbringen würde. „Ich hatte in der Woche Wichtigeres zu tun“, lachte der Ferrari-Star und zeigt auf seinen Ehering.
Alle Macht an Brawn
Sebastian Vettel machte den besten Vorschlag beim Reifengipfel am Freitag in Spielberg. Der Ferrari-Fahrer forderte: „Lasst uns einfach dafür stimmen, dass wir gar nicht mehr abstimmen und alle Macht Ross Brawn übertragen.“
Wechsel ist besser
Max Verstappen lehnt permanente Sportkommissare ab. „Wenn einer dabei ist, der dich nicht leiden kann, hast du wenig Spaß. Die Sportkommissare sind aber gar nicht das Problem, sondern die Regeln. Die Stewards haben manchmal eine ganz andere Ansicht, können aber keine andere Strafe geben, weil die Regeln für jedes Vergehen eine bestimmte Strafe vorschreiben.“
Keine Logos von Haas-Sponsor
Haas-Sponsor Rich Energy wurde von einem britischen Gericht verdonnert, das markante Geweih-Logo in England nicht mehr zu verwenden, nachdem ein Fahrradhersteller mit fast identischem Markenzeichen erfolgreich gegen den Koffein-Brause-Hersteller geklagt hatte. Nun müssen alle Dosen mit dem Logo aus dem Verkehr gezogen werden. Spötter behaupten, dass es das Getränk sowieso nirgends zu kaufen gebe.
Sport nicht in der Krise
Sergio Pérez glaubt nicht, dass die Formel 1 in der Krise ist. „ Nehmt die ersten drei Teams weg, und der GP Frankreich wäre superspannend gewesen. Vier Leute haben bis zur letzten Runde um Platz 7 gekämpft.“ Der Mexikaner fordert. „Wir brauchen einfach mehr Teams, die siegfähig sind. Dann beschwert sich auch keiner mehr.