“Team braucht zwei Fahrer, die pushen”
Es ist eine Serie, auf die Nico Hülkenberg verzichten könnte: Sechs Nuller in Folge stehen zu Buche. Der Renault-Pilot sieht die Entwicklung zum Top-Team langfristig. Carlos Sainz ist dabei eine Hilfe.
Bei Renault ist der Wurm drin. Die Franzosen wollten um Platz 5 in der Konstrukteurs-WM kämpfen, doch das kann man sich abschminken. So wie es aussieht, geht dieser an Williams. Derzeit liegt man sogar nur hinter Toro Rosso auf Platz 7. Im schlimmsten Fall wird man noch von Haas überholt, die mit nur einem Zähler Rückstand auf dem achten Platz lauern.
Überall Baustellen am Auto
Bei Nico Hülkenberg lief es in den vergangenen Rennen besonders bescheiden. Sechs Nuller in Folge, vier Mal ein Ausfall aufgrund der Technik. In Singapur und USA war es ein Ölleck, in Japan das DRS, zuletzt streikte in Mexiko die MGU-K. Ein Kurzschluss war die Ursache. „Sowas kannst du nicht über Nacht lösen”, sagt Hülkenberg. “Ich weiß nicht, wie sicher wir uns hier sein können. Wir denken, es ist okay. In Mexiko haben wir es aber auch nicht erwartet.” Als Fahrer sind ihm bei all diesen Zuverlässigkeitsproblemen die Hände gebunden. „Das ist das Tagesgeschäft des Teams”, sagt er.
Trotz der aktuellen Schwierigkeiten zieht der Emmericher eine positive Bilanz. “Die Saison war okay”, meint er. „Wir sind etwas verhalten gestartet, haben es geschafft, das Ruder herumzureißen und in den letzten Rennen sind uns die Punkte dann durch die Zuverlässigkeitsprobleme durch die Finger gerutscht.”
Mit seiner eigenen Leistung ist der 30-Jährige zufrieden. Und auch den Glauben an das Team hat er längst nicht verloren. “Es ist ein langfristiges Ziel, zu den Top-Teams zu gehören. Das dauert zwei bis drei Jahre. Bis dahin müssen wir schauen, dass der Abstand immer geringer wird.”
Sainz eine wichtige Personalie
Derzeit betreibe man viel Ursachenforschung und habe das Ziel, über den Winter einiges in den Griff zu bekommen. Der Druck ist bei Renault entsprechend hoch, schließlich sei man selbst nicht glücklich mit der derzeitigen Situation. „Sie stellen immer wieder neue Leute ein, aber das allein ist natürlich noch keine Garantie”, meint Hülk.
Neuzugang Carlos Sainz ist sich sicher, dass es in der kommenden Saison einen Schritt nach vorne gehen wird. “Das Team hat Ressourcen und ist in der Lage, die Lücke zu schließen. Momentan ist es das am stärksten wachsende Team”, meint der Spanier, der seit dem GP USA dazu gehört.
Für Hülkenberg ist die Personalie Sainz eine entscheidende Entwicklung, auch wenn er erst drei Saisons in der Königsklasse auf dem Buckel hat. „Wir pushen uns gegenseitig”, sagt der Mann mit der Startnummer 27. “Und für ein Team ist es notwendig, zwei Fahrer zu haben, die pushen.”