40 Jahre Opel GT
Der neue Opel GT ist seit März 2007 im Markt – und fand gleich im ersten Jahr 1100 Käufer – allein in Deutschland. Der Vater dieses neuen GT feiert jetzt 40 jähriges Jubiläum: 1968 kam der erste Opel GT auf den Markt. Die „Mini-Corvette“ warb damals mit dem Slogan: „Nur fliegen ist schöner“.
Vergangenes Jahr bekamen die Rüsselsheimer nicht so viele Autos in den Markt, wie sie sich das wünschten: Denn gefertigt wird der neue Opel GT nicht in Deutschland, sondern in den USA – zusammen mit den Schwestermodellen Saturn Sky und Pontiac Solstice; und auch dort ist die Nachfrage groß. Europaweit konnte Opel 2007 dennoch 2100 GT verkaufen, dieses Jahr waren es schon per September 2644 Einheiten des offenen Spaßmobils, davon landeten 1556 im Hauptmarkt Deutschland. Ein möglichst hohes Absatz-Volumen ist aber gar nicht das primäre Ziel der Rüsselsheimer, vielmehr soll das Auto als „ Image-Lokomotive“ wirken, wie GM Europe-Marketingchef Alain Visser gerne betont. Der Einstiegspreis in die Welt des neuen GT mit einem 2.0 Liter Turbo-Aggregat mit 264 PS liegt bei 32.400 Euro.
Auch der Vorgänger war ein voller Erfolg: Die Hechkschleuder mit dem schnittigen Design sorgte ab 1968 für einen kräftigen Schub Sportlichkeit bei der Marke mit dem Blitz. Schon 1965 zeigt Opel auf der IAA in Frankfurt einen sportlichen Zweisitzer. Sein Name: „ Experimantal-GT“. Klappscheinwerfer, flache Front, Wespentaille und die zum Heckspoiler geformte Abrisskante am Heck zeigen schon die späteren Merkmale. auto motor und sport gesteht der Studie 1965 keinerlei Chance auf Serienfertigung ein – zum Glück ein Irrtum, drei Jahre später kommt das sportliche Coupés im Coke-Bottle-Design der Corvette auf den Markt.
Die Formen und Rundungen wurden noch gefälliger und bulliger gestaltet, die Karosserieüberhänge leicht verkürzt, die eckigen Klappscheinwerfer wurden durch runde ersetzt. Ein Problem hatte Opel bei der Entwicklung mit der Geheimhaltung des GT: Die ungewöhnliche Karosserieform konnte nicht getarnt werden.
Beliebte Heckschleuder
Der Slogan „Nur fliegen ist schöner“ bekommt bald eine neue Bedeutung. Besonders die jungen Fahrer sind von dem günstigen Opel GT (Einstiegspreis 10.767 Mark) begeistert und geben in ihrem jugendlichen Leichtsinn oft etwas zu viel Gas. Das Fahrverhalten des Opel GT mit ungünstiger Gewichtsverteilung – hinten ist er sehr leicht – bringt ihm bald den Zusatz Heckschleuder ein, obwohl die Motoren maximal 90 PS leisten.
Die Kunden können sich zunächst zwischen einem 1,1-Liter-Vierzylinder mit 60 PS und einem 1,9-Liter-Pendant mit 90 PS entscheiden. Die Fahrleistungen des GT 1900 können sich dabei anno 1968 sehen lassen: 185 km/h Höchstgeschwindigkeit und 10,8 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h. Die optional erhältliche Dreigang-Automatik wird in Deutschland und Europa nur in homöopatischen Dosen geordert, in Nordamerika sieht es freilich ganz anders aus.
Opel GT – ein deutsch-französisches Projekt
Der Opel GT kommt in einer Hochphase der Rüsselsheimer. Die Werke in Rüsselsheim und Bochum sind so ausgelastet, dass die Karosserie in Frankreich bei Chausson und Brissoneau & Lotz gefertigt wird. Auch die Lackierung und Innenausstattung wird in Frankreich fertiggestellt. Die Endmontage wird in Bochum vorgenommen.
Bis zum Produktionsende 1973 werden 103.463 Exemplare des GT gefertigt und davon rund 70.000 in die USA verkauft. Die Studie Aero GT mit herausnehmbaren Dach, die 1969 vorgestellt wird, bleibt leider ein unrealisierter Traum vieler Opel-Fans. Erst 40 Jahre später bringt Opel mit dem neuen GT einen Roadster mit dem berühmten Namen. Der Hubraum ist im Vergleich zu seinem Ahnen wenig gewachsen. Nur 100 ccm mehr besitzt der Zweiliter-Vierzylinder, die Leistung stieg jedoch auf fast das Dreifache: 264 PS. 229 km/h und eine Beschleunigung auf 100 km/h in 5,7 Sekunden zeigen den Fortschritt.