Hier sind Stell- und Campingplätze schon geöffnet
Lust auf Reisen und Camping? promobil wagt einen Blick in die Zukunft dieses Urlaubsjahres und zeigt die aktuellen Reisebestimmungen – und: In welchen Bundesländern die Plätze schon auf sind.
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Die meisten von uns dürsten in diesen Zeiten nach unbeschwertem Reisen. Wann und ob das 2021 möglich ist, wann die Saison startet und was uns in diesem Jahr erwartet, haben wir hier zusammengefasst.
Wann startet die Campingsaison in Deutschland?
Viele hatten 2021 auf einen Reisestart zu Ostern gehofft, doch die dritte Corona-Welle und die Bundesnotbremse machten einen Strich durch die Rechnung. Vom regulären Reisetourismus sind wir derzeit zwar noch entfernt, aber passend zum Start der Pfingstferien tut sich langsam etwas in puncto Campingplatz-Öffnungen:
Darüber hinaus schon länger möglich: Vier Regionen in Schleswig-Holstein erprobten zuvor im Rahmen eines Modellprojekts, wie Reisen in Zeiten der Corona-Pandemie möglich ist. In einigen Bundesländern war schon seit längerem Dauercamping wieder möglich.
Unser Tipp: Je später im Jahr der Urlaub geplant wird, desto sicherer. Das gilt sowohl für das In- als auch das Ausland. Denn mit jedem Tag steigt die Zahl der verabreichten Impfungen und somit Chance auf einen unbeschwerten Urlaub.
Reisen während eines (lokalen) Lockdowns?
Wie die Tabelle oben zeigt, gilt bei 7-Tagen-Inzidenzen über 100 in einzelnen Reigonen noch der Lockdown und das touristische Übernachtungsverbot. Denn dann greift die Bundesnotbremse wieder. ReisemobilistInnen diskutieren immer wieder, ob es trotzdem möglich ist, währenddessen auf öffentlichen Parkplätzen zu übernachten.
Grundsätzlich ist das Freistehen am Straßenrand in Deutschland für eine Nacht erlaubt – und zwar dann, wenn es der "Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit" dient. So wären sogar in Deutschlands Regionen mit hohen Inzidenzen wenigstens Kurzausflüge für eine Nacht oder sogar Rundreisen möglich.
In der promobil-Redaktion haben wir das kontrovers diskutiert. Im Folgenden die wichtigsten Punkte, die man beachten sollte.
- Erstens müsste man sich die Regelungen der einzelnen Bundesländer genau anschauen – Mecklenburg-Vorpommern etwa erlaubt bis Ende Mai 2021 Einreisen ins Land nur aus triftigem beruflichem oder privatem Grund. In anderen Bundesländern müssen Reisende vor allem an touristischen Hotspots mit strengen Kontrollen und Zugangsbeschränkungen rechnen. Hier können Sie sich auf der Website der Bundesregierung zu den einzelnen Reise-Bestimmungen der Bundesländer durchklicken.
- Zweitens ist das Reisen politisch nicht gewollt. Von der Bundesregierung gibt es dazu ein ganz klares Statement: "Alle nicht zwingend erforderlichen touristischen oder privaten Reisen sind zu vermeiden."
- Drittens: Viele Stellplätze sind im Lockdown gesperrt. Die Ver- und Entsorgung könnte also schwierig werden. Und: Es macht wenig Spaß, wenn man mit dem ortsfremden Kennzeichen überall die kritischen Blicke der Einheimischen auf sich zieht. Zudem sind Kultureinrichtungen, Cafés und Restaurants geschlossen.
Unser Fazit: Wir raten davon ab, die Regel für die Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit auszureizen. Letztendlich ist und bleibt der Corona-Lockdown keine Gängelei der Behörden, sondern ein Akt der Solidarität mit den MitbürgerInnen und allen, die in den Krankenhäusern täglich gegen das Virus kämpfen.
Reisen in Europa: Einschränkungen bei Einreise und vor Ort
Europas Grenzen sind – theoretisch – geöffnet. Und einige Länder haben sogar schon ihre Übernachtungsbetriebe für CamperInnen geöffnet (siehe Tabelle). Mancherorts können allerdings nächtliche Ausgangssperren oder andere Infektionsschutzmaßnahmen gelten.
Außerdem haben einige Länder in Europa wiederum Deutschland oder Regionen in Deutschland zum Risikogebiet oder zur roten Zone ernannt. Es gelten folgende Einschränkungen für Einreisende (Recherchestand 11.05.2021):
Reisen in Europa: Rückreise ohne Quarantäne.
Stichwort Rückreise: Aus den EU-Staaten und Schengen-assoziierten Ländern dürfen deutsche StaatsbürgerInnen und alle Menschen, die hier ihren Wohnsitz haben, jederzeit nach Deutschland einreisen.
- Wer nach Deutschland aus einem Risikogebiet zurückkehrt, muss seit dem 17. Mai 2021 nicht mehr in Quarantäne.
- Wer aus einem Hochinzidenzgebiet zurückreist, muss bei der Einreise einen aktuellen, negativen PCR-Test vorlegen und zehn Tage in Quarantäne gehen. Nach fünf Tagen ist das Freitesten möglich. Genesenen- oder Impfnachweis gilt auch hier wie ein negativer Test.
- Bei der Rückkehr aus Virusvariantengebieten müssen 14 Tage Quarantäne eingehalten werden. Freitesten ist nicht möglich. Es gibt keine Ausnahmen für Genesene oder vollständige Geimpfte. Obwohl deutsche StaatsbürgerInnen jederzeit einreisen dürfen, gelten mitunter Beförderungsverbote. Seit .
Die Quarantäne.flicht gilt vorerst bis 30. Juni 2021.
Ob ein Land ein Risikogebiet ist, lässt sich tagesaktuell auf der Website des RKI nachlesen. Für jedes Bundesland gelten andere Regeln hinsichtlich der Aufhebung und Ausgestaltung dieser Quarantäne.flicht ( Infos siehe hier).
Außerdem zu beachten: Egal, woher jemand einreist, eine digitale Meldung der Einreise nach Deutschland ist immer verpflichtend. Hier noch eine Liste mit aktuellen Hochinzidenzgebieten in Europa:
Rückblick: Die beliebtesten Campingziele 2020 in Deutschland
Im Bundesländer-Vergleich konnten vor allem folgende Regionen mehr Übernachtungen zählen als im Vorjahr:
- Sachsen-Anhalt: + 24,9 %
- Sachsen: +15,7 %
- Mecklenburg-Vorpommern: +10,8 %
- Brandenburg: +10,5 %
- Schleswig-Holstein: +10,0 %
Alle anderen Bundesländer haben die Zahlen des Vorjahrs nicht überboten. Die Schlusslichter des Rankings bilden jeweils mit rückläufigen Zahlen das Saarland (-22,6 %), Thüringen (-15,1 %) und Baden-Württemberg (-15 %). Hier finden Sie übrigens die beliebtesten Wohnmobil-Stellplätze im promobil Bundesländer-Ranking.
Im Vergleich mit anderen EU-Ländern liegt Deutschland anhand der Übernachtungszahlen weit oben auf der Beliebtheitsskala. Nur Tschechien (+3 %), Dänemark (-3 %) und die Niederlande (-4 %) konnten ein ähnlich gutes Ergebnis wie Deutschland bei den Campingübernachtungen einfahren. In Österreich ging die Zahl um -12,6 % zurück. Das Land fährt damit immer noch dramatisch besser als Spanien, Kroatien und Italien, wo es 2020 einen Einbruch der Übernachtungszahlen von bis zu 50 % gab.
In Deutschland übernachteten 2020 nur 2,2 Millionen ausländische Gäste. Das entspricht einem Rückgang von 53 % und ist ein historischer Tiefstwert. Die meisten CamperInnen blieben 2020 im eigenen Land – das ist auch der vorhergesagte Trend für das Jahr 2021.
Die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) e.V. verkündet in ihrer Reisetrendanalyse 2021, dass besonders Urlaubsziele in der Nähe im Kommen sind. Sie sollten bestmöglich mit dem eigenen Fahrzeug erreichbar sein und genügend Abstand zu anderen Menschen bieten. Campingurlaub im eigenen Reisemobil ist dafür prädestiniert.
Unsere Prognose: Alles spricht dafür, dass Camping 2021 – vor allem im eigenen Land – im Trend bleibt. Daher lohnt es sich in der Hochsaison und in beliebten Touristenorten einen Campingplatz oder Stellplatz vorab zu reservieren.
Bleiben Camping und Caravaning 2021 beliebt?
Oh, ja! Im vergangenen Jahr ging der Trend zum Camping weiter: Die Corona-Pandemie hat der Beliebtheit der Urlaub.form Caravaning keinen Abbruch getan. Im Gegenteil, viele fühlten sich an der frischen Luft auf den Camping- oder Stellplätzen und im eigenen Fahrzeug samt eigenem Bett viel sicherer als anderswo.
Dieses Gefühl bestätigen die Übernachtungszahlen. Der BCVD, der Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland, vermeldet für 2020 nur einen leichten Rückgang bei den Zahlen der Campingplatz-Übernachtungen: ca. 3,8 % im Zeitraum Januar bis November. Ein gutes Ergebnis, das 1,2 % über der Jahresprognose von Minus 5 % lag. Hierzu im Vergleich: Der Rest der Tourismusbranche rechnete 2020 mit einem Übernachtungszahlen-Rückgang von bis zu 40 %.
Vor allem interessant ist diese Entwicklung, wenn man bedenkt, dass 2019 das absolute Rekordjahr bei den Campingübernachtungen war. Hinzukommt, dass viele Plätze aufgrund von Lockdown-Regelungen mehrere Wochen geschlossen hatten und die Gesamtzahl der Übernachtungen in weitaus weniger Wochen als sonst zusammen gekommen ist.
++ Hier geht's zum ausführlichen Rückblick zum Thema Reisen 2020. ++
Zulassungszahlen von Campingfahrzeugen
Der Campingboom ist auch am Plus bei den Neuzulassungen von Freizeitfahrzeugen abzulesen. Insgesamt 32,6 % mehr Campingfahrzeuge wurden 2020 gegenüber dem Vorjahr neu zugelassen. Ganze 104.899 Freizeitfahrzeuge meldet das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) für das Jahr 2020. Der Anteil der Caravans beträgt 28.671 Einheiten (+8,3 %), der Anteil der Reisemobile 76.228 Einheiten (+41,4 %) – es werden 2021 also sicherlich noch mehr CamperInnen unterwegs sein als 2020.
Auch gebrauchte Wohnmobile und Caravans waren beliebt: Es gab laut DCHV, dem Deutschen Caravaning Handels-Verband, rund acht % mehr Besitzerwechsel bei den Freizeitfahrzeugen. DCHV-Präsident Kai Dhonau blickt mit großen Hoffnungen auf den Campingstart 2021: "Wir sind zuversichtlich, dass Wohnwagen und Wohnmobile in dieser neuen Normalität eine verstärkte Rolle spielen werden."
Unsere Prognose: Wer ein Campingfahrzeug kaufen will, sollte sich ranhalten – die Lieferzeiten steigen aufgrund der hohen Nachfrage und weil gebrauchte Fahrzeuge auch sehr beliebt sind, kann die Suche nach dem passenden Gebrauchtmobil dauern. Alle CamperInnen, die 2021 über eine Wohnmobil-, Campingbus- oder Caravan-Anschaffung für den Sommer nachdenken, sollten dies im ersten Quartal des Jahres in Angriff nehmen.
Tipps zum Gebrauchtkauf vom Wohnmobil inkl. Checkliste finden Sie hier.