IDC, 7. Lauf
Das Finale der sport auto und Yokohama Internationalen Drift Challenge 2008 auf der Brustem Airbase hat nicht mit Dramaturgie gespart. Eine verfrühte Krönung Vlasbloms, ein fehlender Passus im Reglement und schlussendlich gleich zwei Meister bestimmten das Wochenende.
Am 1. und 2. November ging im Rahmen der Open Belgium Driftchallenge das Finale der IDC über die Bühne. Am ersten Tag standen das Training und die Qualifikationsläufe auf dem Programm – und jede Menge Regen. Auf der nassen Fahrbahn, die aber trotzdem ein erstaunliches Grip-Niveau bot, ging es gehörig zur Sache, teils auch abseits der Strecke - inklusive Kaltverformungen.
Jochen Reich schloss die Saison 2008 auf seine ganz persönliche Weise ab: Mit einem Schaden am Fahrzeug. Nachdem noch im Training alles reibungslos verlief versagte sein Opel Commodore pünktlich zum Start der Einzelläufe den Dienst. Des Rätsels Lösung dieses Mal war eingedrungenes Wasser in die Elektrik, damit war an eine Platzierung in den Top 16 nicht mehr zu denken. Bleibt abzuwarten, ob Reich sein Versprechen, 2009 die Regenrennen mit einem U-Boot bestreiten zu wollen, einlösen wird. Ebenso ob die Liebe zum Commodore nach den Ereignissen in dieser Saison weiterhin so ungetrübt sein wird.
In der Twin-Battle starteten so vier Deutsche: Dino Rockstroh, Uwe Sener, Martin Reinsch und Alex Gräff. Rockstrohs erster Lauf gegen den Niederländer Raimond Blankenauw endete mit 6:4 und 7:3.
Uwe Sener ging gegen den Polen Tomasz Kozlowski ebenfalls mit 6:4 in Führung, im Übermut der zweiten Runde drehte er sich jedoch und verpasste so erneut den Einzug in die zweite Runde. Martin Reinsch schlug einen harten Kampf gegen den Polen Wojciech Lubkowski. Nach einem Unentschieden konnte er sich im Rerun mit 6:4 und 6:4 durchsetzen und zeigte erneut seine konstant gute Form. Bei Gräff hingegen war der Tag nach 0:10 und 0:10 gegen den Luxemburger Yves Faber gelaufen.
Lockerer Halbfinaleinzug der Titelaspiranten
Im Viertelfinale standen sich zuerst Rockstroh und Kozlowski gegenüber. Der Pole zog bereits mit 8:2 im ersten Durchgang davon, auch der Angriff seitens Rockstroh reichte nicht mehr für den Ausgleich. Martin Reinsch musste sich Remmo Niezen stellen. Niezen zog alle Register, 8:2 und 10:0 stand am Ende auf der Punktetafel. Marko Kok besiegte Yves Faber im Rerun sehr knapp mit 5:5 und 6:4. Paul Vlasblom sicherte sich den Einzug ins Halbfinale gekonnt mit 9:1 und 6:4.
Ebenso leicht schien es ihm gegen Kok zu fallen. 7:3 im ersten Durchgang und 6:4 im zweiten sorgten für einen schnellen Einzug ins Finale. Als führender in der Meisterschaft stand hier die Meisterschale in greifbarer Nähe. Beinahe wäre die Meisterschaft im Vorfeld entschieden worden, als Kozlowski Niezen vehement Paroli bot und mit 4:6 und 6:4 einen Rerun gegen den Niederländer erzwang. Im zweiten Lauf jedoch zog Niezen auf und davon. 7:3 und 10:0 zeugen erneut davon, dass Niezen ein exzellenter Fahrer ist.
Im kleinen Finale sicherte sich der junge Kok – erst vor gut einem Jahr machte er seinen Führerschein – seinen Platz auf dem Podium gegen Kozlowski. Nun standen beide Titelaspiranten im Finale, vier Punkte Vorsprung für Vlasblom. Und genau hier lag die Krux, der Höhepunkt einer turbulenten Saison. Der Sieg von Niezen gegen Vlasblom (7:3 und 7:3) allein reichte nicht den Rückstand wett zu machen. So wurde Vlasblom denn auch zum Meister 2008 gekrönt – voreilig. Denn Laut Reglement gab es bei sieben Läufen zwei Streichresultate, nur die fünf besten Läufe wurden gewertet. So konnte Niezen zusätzlich zwei Punkte aufholen und mit Vlasblom gleichziehen. Mit einem Sieg mehr auf dem Konto wäre er der eigentliche IDC-Meister – eigentlich. Um dem ganzen Vorgang die Krone aufzusetzen, im Reglement existiert kein Passus, der den Fall der Punktegleichheit regelt. Somit müssen sich die beiden Niederländer den Meisterschaftstitel teilen und den Kampf um die Krone auf die Saison 2009 verschieben.
Ergebnisse 7. Lauf Brustem Airbase (BE)
Ergebnisse Twin-BattleMeisterschaftsstand