
Ein echter Style-Keil: Der von Pininfarina gezeichnete Alfa Spider 916 brach mit allem, was seine 4 Vorgänger ausgemacht hatte...
Ein echter Style-Keil: Der von Pininfarina gezeichnete Alfa Spider 916 brach mit allem, was seine 4 Vorgänger ausgemacht hatte...
Der neue Spider basiert auf der Plattform des Fiat Tipo und besitzt demzufolge einen quer eingebauten Motor und - Vorderradantrieb.
Die Form stellt den radikalsten Bruch dar: Nach 27 Jahren von nur in homöopatischen Dosen verabreichten optischen Veränderungen, in denen die "Gummilippe" der größte Aufreger war, ist der 916 ein Spider in völlig neuem Stil.
Doch nun wollen wir ihn fahren, den Revoluzzer: An einem lauen Sommerabend noch eine kurze Runde durch oder um die Stadt.
Sobald das Öl wärmer, die Kurven enger und das Vertrauen größer wird, überrascht der Alfa Spider 916 mit präzisem Handling. Vom Vorderradantrieb merkt man fast keine negativem Einflüsse.
Der Grund ist die aufwändige, "mitlenkende" Mehrlenker-Hinterachse, die an einem stabilen Leichtmetall-Hilfsrahmen geführt wird.
Die Luft wird kühler, das Licht weicher und der anfangs ungeliebte Spider mit jedem Kilometer sympathischer.
Dreht gut und klingt dabei nicht mal schlecht: Zweiliter-Vierzylinder mit Grauguss-Block von Fiat und Leichtmetall-Kopf von Alfa.
Der Zweiliter-Vierzylinder kommt mit Twin-Spark: zwei Zündkerzen pro Zylinder verbrennen das Gemisch effektiver.
Der Letzte: Als letztes Auto produzierte Alfa den Spider 916 in Arese. Bis 1986 hatte Alfa Romeo dort für über zwei Jahrzehnte seinen Hauptsitz gehabt. Zuletzt wurde in Arese bis 2005 der V6-Motor gebaut, der auch im Spider angeboten wurde.
Klarglasscheinwerfer hinter runden Ausschnitten in der Kunststoffhaube.
Die Leichtmetallfelgen nehmen das Motiv des Scudetto formal wieder auf.
Und woran erinnert die Form des Schalters für das Warnblinklicht?
Fazit von Michael Orth: "Auch der intern 916 genannte Alfa Spider hat es verdient, dass man ihm eine Chance gibt. Gerade, weil Alfa den Mumm hatte, mit ihm alles anders zu machen als bei seinen Vorgängern."
Wem die 147 Liter Kofferraumvolumen nicht reichen, kann stilecht mit Heckklappen-Gepäckträger und Koffer reisen.
Auch geschlossen macht der Keil-Spider von Alfa eine gute Figur. Insgesamt wurden zwischen 1994 und 2005 bis zu seiner Ablösung 81.799 Exemplare gebaut.
Ab 1966 begeistert Alfa Romeo mit dem Spider. Der Rundheck-Spider war auch als "Duetto" bekannt und lief nur 3 Jahre vom Band.
1969 folgte der Fastback-Spider "coda tronca", der mit dem 132 PS starken Zweiliter-Vierzylinder erstmals die 200 km/h-Marke riss.
Alfa Romeo Spider Aerodinamica: Die dritte Generation ist als "Gummilippe" bekannt. Sie bekam voluminöse Stoßfänger an Front und Heck. Sie gilt heute als nicht unbedingt schönste, aber mit Abstand erfolgreichste Spider-Generation.
Ab 1989 bis 1993 wurde die vierte Spider-Generation gebaut, die mit in Wagenfarbe lackierten Anbauteilen rundum auf modernen Chic getrimmt wurde.
Nach dem Alfa Spider 916 erfolgte nochmals ein radikaler Bruch: Der 939 kam 2006 auf den Markt und basiert auf dem Alfa Romeo 159. Der 939 musste schwer schleppen: 150 kg Mehrgewicht gegenüber seinem Vorgänger wurden durch bis zu 260 PS starke Triebwerke kompensiert.