IAA 2019 Pro und Contra

Alpina B3 Dralle Pro und Contra IAA 2019

Pro Alpina B3 Touring – Jens Dralle: Ja, ich mag den 80er-Jahre-Stil des Herstellers und seiner Produkte. Aber vor allem mag ich, wie sehr die Fahrzeuge auf den Punkt entwickelt sind. Und da BMW ums Verrecken keinen M3 Touring bauen will…

Contra Alpina B3 Touring – Luca Leicht: Es gibt Dinge, die Muss man wohl einfach nicht verstehen – für mich gehört der B3 Touring definitiv dazu. Auch wenn der Wagen sicher alles richtig macht und nicht ganz so aggressiv daher kommt wie es ein M3 Touring würde, verstehe ich nicht, warum BMW den Wagen nicht alleine baut und die Komponenten als Zubehör verkauft. Zusammengesteckt wird er doch ohnehin direkt bei den Münchnern.

Pro Audi AI:Trail Quattro – Madeleina Schwantes: Dem anhaltenden Trend folgend, stellen die Hersteller auch in diesem Jahr einen SUV nach dem nächsten vor. Die wenigsten davon sind wirklich geländetauglich und werden auf diesem Gebiet wohl auch nie herausgefordert werden. Da ist es doch schön, mal ein Konzept zu sehen, das sich so konsequent dem Offroad-Vergnügen verschreibt. Insbesondere die fünf LED-Drohnen würde ich gern mal in Aktion erleben.

Contra Audi AI:Trail Quattro – Patrick Lang: Unter allen rein hypothetisch autonom fahrenden Studien haben wohl die wenigsten auf einen autonomen Offroader gewartet. Es spricht ja nichts dagegen, auch mal zu zeigen, was möglich wäre. Aber so ein bisschen Realitätsbezug hat noch keinem geschadet.

Pro Audi RS6 – Gerd Stegmaier: Die Idee mit dem besonders starken Oberklasse-Kombi ist nicht neu, aber immer noch verlockend. Der neue RS6 lockt mit zwei Alleinstellungsmerkmalen: Seine Karosse hat mit der des A6 nur mehr das Dach und die vorderen Türen gemein und ist auffällige acht Zentimeter breiter als das Ausgangsprodukt. Trotz dieses J-Lo-esken Hinterteils kostet der Neue gar nicht viel mehr als der Vorgänger und ist daher auch preislich attraktiver als die enteilte Konkurrenz.

Contra Audi RS6 – Jens Dralle: Warum ich den RS6 nicht mag? Simple Vorverurteilung. Weil der aktuelle RS4 zwar besser als der RS5 fährt, aber dennoch irgendwie fad. Vor allem aber, weil es wieder ein Triebwerk sein wird, das zwar irre viel Leistung bietet, das aber maximal unspektakulär. Hoffentlich irre ich mich.

Pro Audi RS7 – Luca Leicht: Auch wenn ich kein Freund von coupéhaften Linienführungen bin – den Audi RS7 würde ich mir gefallen lassen. Zumal er mit dem gleichen Vierliter-Biturbo-V8 wie der Lamborghini Urus und Porsche Panamera an den Start geht.

Contra Audi RS7 – Jochen Knecht: Ganz ehrlich, wer wirklich glaubt, dass so ein Mildhybrid-Biturbo-V8 die Welt auch nur ein kleines Bisschen mehr rettet, als ein klassischer V8, dem ist nicht mehr zu helfen. Wenn schon RS7 Sportback, dann bitte pur, ohne Feigenblatt-Öko-Lametta.

Pro Audi A1 Citycarver – Madeleina Schwantes: Ja, der Audi A1 Citycarver ist nur ein A1 mit neuen Anbauteilen ohne zusätzliche Funktion. Doch der Abenteuerlook steht ihm gut und der Aufpreis ist gering. 19.950 Euro kostet die Basisversion des A1 Sportback, der Citycarver ist ab 22.100 Euro zu haben.

Contra Audi A1 Citycarver – Björn Sasse: Mit dem Auto durch die Stadt schneiden. Was genau das bedeuten soll, können sich wohl wenige vorstellen. Und warum das Auto dafür vier Zentimeter mehr Bodenfreiheit braucht auch nicht. Wie alle Modelle dieser Art bleibt der A1 Citycarver nur ein Marketinggag ohne zusätzliche Funktion.

Pro Audi Q3 Sportback – Jochen Knecht: An der Frage, ob die Welt SUV-Coupés braucht, werden sich die Geister bis in alle Ewigkeit scheiden. Halten wir doch einfach fest, dass sie das bei Audi aber ganz gut hinbekommen haben, dem Q3 eine etwas knackigere Linienführung zu verpassen. Wenn Q3, dann den Sportback.

Contra Audi Q3 Sportback – Luca Leicht: Darauf hat die Welt gewartet: Ein SUV-Coupé. Nein, noch ein SUV-Coupé – dass zu alledem auch noch aus der Reihe der Kompakt-SUV stammt. Das heißt aus einem zu kleinen Kofferraum wird ein noch kleinerer Kofferraum - wobei man diesem Modell hier zugute halten muss, dass im Vergleich zum Bruder ohne Sportback, nur das maximale Kofferraumvolumen sinkt. Immerhin: Audi hat wieder einmal eine Lücke gefunden, selbst wenn niemand wusste, dass sie jemand verloren hat.

Pro Byton M-Byte – Gerd Stegmaier: Ein SUV mit E-Antrieb und 400 Kilometer Reichweite für etwa 40.000 Euro – das klingt gut. Beim M-Byte kommt noch ein 48-Zoll-Display, künstliche Intelligenz und jede Menge Vernetzung hinzu. Wenn der Serienstart gelingt, könnte es gut sein, dass sich die Konkurrenz warm anziehen muss.

Contra Byton M-Byte – Malte Buls: Cockpit mit 48-Zoll Mega-Display und Lenkrad mit Touchscreen? Klingt sehr nach Zukunftsmusik. Der M-Byte sortiert sich in eine Reihe mit vielen weiteren Elektro-SUVs aus China ein, die bald in Europa zum Verkauf stehen sollen. Richtig angekommen ist bisher aber noch keiner.

Pro BMW Vision 4 Concept – Björn Sasse: Ein klassisches BMW Coupé fürs hier und jetzt. Der Concept 4 ist elegant und sportlich zugleich. Das macht die Wartezeit auf den Serien 4er unerträglich lang.

Contra BMW Vision 4 Concept – Jochen Knecht: Kann schon sein, dass die Idee mit dem immer größer werdenden Stilelement in ganz vielen Teilen der Erde spitzenmäßig ankommt. Ich bleibe dennoch dabei: BMW hat ein Nierenleiden. Das Riesen-Ding lenkt vom Rest des bezaubernd schönen Coupés ab. Muss das wirklich sein?

Pro BMW iHydrogen Next – Patrick Lang: Dass die Brennstoffzelle ein gutes Antriebskonzept darstellt, haben bereits einige Hersteller erkannt. BMW will auch mitmischen, das ist top! Emissionsfreie Mobilität mit kurzen Tank-Zeiten – ein massentauglicher Mix.

Contra BMW iHydrogen Next – Gerd Stegmaier: Wasserstoff-Autos von BMW? Da war doch schon mal was – vor fast 20 Jahren fuhren schon die ersten 7er mit Wasserstoff. Damals verbrannten sie das Gas noch in Hubkolbenmotoren. Mit dem zukunftsweisenden Brennstoffzellenantrieb lassen sich die Münchner Zeit. Zu viel. BMW zeigt hier ein Concept Car als Ausblick auf eine Kleinstserie, Toyota und Hyundai verkaufen die Technik seit Jahren in Serie.

Pro BMW 3er Touring – Jochen Knecht: Klar rennt gerade die halbe Welt zum Autohändler, um sich ein SUV zu kaufen. Damit kann ich ganz gut leben, so lange sie bei BMW Autos wie den 3er Touring weiter bauen. Ganz viel BMW-Tugenden, eine genau richtig dimensionierte Niere, supermodernes Infotainment und genug Platz für den Familien-Kurztrip. Sehr fein!

Contra BMW 3er Touring – Madeleina Schwantes: Der neue 3er Touring ist praktisch und wird auch fahrdynamisch nicht enttäuschen, doch das konnte auch schon der sich nur geringfügig von ihm unterscheidende Vorgänger. Und über 60.000 Euro für eine Mittelklassekombi mit sechs Zylinder sind eine stolze Ansage.

Pro BMW X6 – Patrick Lang: Man kann von dieser rollenden Burg ja halten, was man will – aber konsequent sind sie bei BMW in der Auslegung absolut. Zwar hat man dem SUV-Coupé mit einige scharfen Kanten die latente Pummelligkeit genommen – das beste am X6 dürfte aber die Einführung des neuen BMW-V8 sein. Und den gibt´s dann ja auch in anderen Autos.

Contra BMW X6 – Madeleina Schwantes: Ich war eigentlich immer ein Fan des BMW X6, aber das neue Design gefällt mir nicht. Mit der Riesenniere konnte ich mich schon bei den 7er Baureihen nicht anfreunden. Warum man sie zusätzlich noch beleuchten muss, ist mir ein Rätsel.

Pro Cupra Tavascan – Luca Leicht: Es stellt sich zwar die Frage, warum es noch einen weiteren E-SUV braucht, der Tavascan überzeugt aber mit dem Design. Vor allem das moderne Interieur, das zum Fahrer ausgerichtet ist. Ein bisschen BMW aus Spanien.

Contra Cupra Tavascan – Jens Dralle: Warum ich das Elektro-SUV-Coupé nicht mag? Weil es eben genau das ist. Nein, mehr noch: Die Interpretation eines Sportwagens. Sagt Cupra. Schade. Ein echter Sportwagen wäre mir lieber gewesen, so etwas wie die Alpine A110, von mir aus elektrisch angetrieben. Wird es von Cupra aber nie geben. Hoffentlich irre ich mich.

Pro Ford Puma – Malte Buls: Auch wenn der Name zu Beginn irreführend ist: Der neue Puma sticht ebenso aus der Masse heraus wie sein Namensvetter aus den 90ern. Mit cleveren Details wie der auswaschbaren Kofferraumwanne erfreut er SUV-Fans mit schmalem Budget.

Contra Ford Puma – Luca Leicht: Für mich war ja der Ecosport mit seiner Fiesta-Basis schon ein streitbarer Geselle. Der Puma Fiesta-Basis setzt der Sache Crossover-SUV-Coupé aber die Krone auf. Das verrückteste aber: Der Puma soll satte 23.150 Euro kosten. Der Ecosport ist fast 5.000 Euro günstiger. Der Fiesta sogar über 10.000 Euro.

Pro Honda e – Patrick Lang: Die Befürchtung war da: Endlich mal ein cooler E-Kleinwagen und dann bleibt's bei der Studie – Denkste! Honda zieht es durch und zeigt die Serienversion des kleinen Stromers. Der hat das Potential zum Kultauto einer neuen Ära.

Contra Honda e – Gerd Stegmaier: Eigentlich war das kleine E-Auto von Honda ein kantiger Eyecatcher – als Studie Urban EV. Das Serienauto bringt aber ein weniger charakterstarkes, rundlicheres Design. Schade, denn das Design war zentrales Merkmal. Technisch ist der Elektro-Honda mit seiner 35,5 kWh-Batterie und 200 Kilometern Reichweite nämlich wenig aufregend.

Pro Hyundai i10 – Björn Sasse: Hyundai dreht nur ein paar Stellschrauben und bekommt es trotzdem hin den neuen i10 frisch und frech wirken zu lassen. Für jeden der sich etwas vom Einheitsbrei im Straßenverkehr abheben möchte.

Contra Hyundai i10 – Malte Buls: Eigentlich kann man dem kleinsten Hyundai nicht viel vorwerfen. Allerdings wächst nun auch der i10 dem allgemeinen Trend folgend in Länge und Breite und verliert so etwas von seiner bisherigen Kompaktheit.

Pro Hyundai Concept 45 – Madeleina Schwantes: Mit dem 45 EV Concept schafft Hyundai den Spagat zwischen einem futuristischen Elektroauto und 70er Jahre Design. Die Studie nimmt sich das Hyundai Pony Coupé Concept von 1974 zum Vorbild und das Konzept geht auf: Das eckige Design macht Lust auf künftige Serienautos.

Contra Hyundai Concept 45 – Jochen Knecht: Grundsätzlich mag ich ein Design mit Ecken und Kanten. Aber bin ich eigentlich der Einzige, dem das Gesicht der Hyundai-Studie ein bisschen zu nah am Look des letzten Opel-Concept-Cars GT X Experimental ist? Schade drum, eigentlich. Mit eigenständiger Front wäre der Hyundai für mich eines der Messe-Highlights.

Pro Lamborghini Sian – Jens Dralle: Ja, ich mag den Krawallo-Stil des Herstellers und seiner Produkte. Aber vor allem mag ich die Idee, an einem V12-Saugmotor festzuhalten und ihn zu elektrifizieren. Mal sehen, was sich mit diesem Batterietyp noch so alles anstellen lässt…

Contra Lamborghini Sian – Gerd Stegmaier: Die Marke mit dem Stier steckt ein wenig in der Sackgasse: Das einst bahnbrechende Keil-Design ist offenbar schwer weiter zu entwickeln, denn der Sián passt nicht mehr so recht in diese Linie. Auch technisch geht es eher zaghaft Richtung Zukunft: Ja, der Sián ist ein Hybrid. Aber mit 48 Volt und bescheidenen 34 Elektro-PS bei einer Gesamtleistung von 819 PS. Andernorts entstehen die ersten rein elektrischen Sportwagen – mit mehr Leistung.

Land Rover Defender Dralle Pro und Contra IAA 2019

Pro Land Rover Defender – Jens Dralle: Ja, ich mag den Landsitz-Stil des Herstellers und seiner Produkte. Aber vor allem mag ich, dass nach dem Design-Unfall namens Discovery nun wieder ein wohlgeratener Geländewagen kommt. Ja, Geländewagen, denn auch ohne Leiterrahmen fährt er sicher weiter, als es sich die meisten vorstellen können…

Contra Land Rover Defender – Malte Buls: Wer bisher Defender fuhr, tat dies wegen dessen Robustheit und der Tatsache, dass ihn so schnell nichts aufhalten kann. Der neue verkommt trotz voraussichtlich hervorragenden Gelände-Eigenschaften durch austauschbare Grafikkarten und Mega-Infotainment zum Lifestyle-Stadt-SUV.

Pro Mercedes Vision EQS – Jochen Knecht: Abgesehen von den technischen Daten (100 kWh-Akku, 700 Kilometer WLTP-Reichweite) begeistert mich am EQS vor allem das Design. Das Ding ist rund 5,30 Meter lang und 2,08 Meter breit und wirkt dennoch schlanker und viel eleganter als eine klassische S-Klasse. Gerne schnell so bauen!

Contra Mercedes EQS – Malte Buls: Der EQS ist vor allem bisher nur eins: Eine Vision. Denn im Vergleich zum Model S von Tesla, das den Elektroauto-Markt seit vielen Jahren bereichert, wird man auf die elektrische S-Klasse noch mindestens bis 2020 warten müssen.

Pro Mercedes GLE Coupé – Madeleina Schwantes: Braucht die Welt SUV Coupés? Sicher nicht, und doch gibt es viele Menschen die sie schön finden. Ich gehöre auch dazu, auch wenn die geschwungene Dachlinie sicher nicht unbedingt pragmatisch ist. Dementsprechend freut es mich, dass Mercedes beim Facelift für mehr Platz im Innenraum gesorgt hat.

Contra Mercedes GLE Coupé – Björn Sasse: Das GLE sieht nicht nur groß, es ist auch verdammt groß. Trotzdem hat er weniger Platz als sein SUV Bruder GLE. Es gibt schönere Arten Platz zu verschwenden...

Pro Mercedes S650 Maybach – Luca Leicht: Es hat zwar gedauert, aber mit dieser Zweifarb-Lackierung ist der Maybach endlich wieder ein Maybach. Opulent, extravagant und ein bisschen zu viel von allem – eben Luxus pur.

Contra Mercedes S650 Maybach – Malte Buls: Der Maybach ist und bleibt eine Protzkiste – und das machen die beiden Farben auch nicht besser.

Pro Mercedes-AMG A45 – Patrick Lang: Wenn sich ein junger Mensch ein Auto als Poster ins Kinderzimmer hängt, dann doch eines, dessen Aufgabe es ist, Grenzen zu verschieben. Genau das macht der neue Hot Hatch von AMG mit seinen mehr als 400 PS. Wenn schon Krawall, dann richtig.

Contra Mercedes-AMG A45 – Madeleina Schwantes: Klar, der Mercedes A 45 AMG hat seine Fans. Wenn man aber bedenkt, dass Daimler aktuell mit Milliardenverlusten zu kämpfen hat, stellt sich mir die Frage, ob ein 60.000 Euro Kompaktwagen den gewaltigen Entwicklungsaufwand wert ist, den AMG in den neuen Antrieb gesteckt hat.

Pro Mini SE – Luca Leicht: Freilich, eine Überraschung ist der SE nicht. Weder beim Design noch bei den technischen Daten – schließlich schlägt der Brite nur mit abgewandelter BMW-Technik auf. Dass der Mini-Stromer jetzt zwei Jahre nach der Studie endlich bereit für die Serie ist, lässt trotzdem hoffen, dass auch BMW wieder auf den Pfad der alternativen Antriebe zurückgefunden hat.

Contra Mini SE – Patrick Lang: Ja, gut… Das Ladevolumen verringert sich im Vergleich zum Benziner nicht. Aber warum? Weil der Akku ein wenig schwach auf der Brust ist. Zwar sind 200 Kilometer Reichweite in der Praxis vermutlich genug, aber mutmaßlich mehr als 30.000 Euro dafür zahlen? Da bieten andere mehr für weniger.

Opel Corsa Rallye Pro und Contra IAA 2019

Pro Opel Corsa e-Rallye Cup Concept – Jens Dralle: Ja, ich mag… was eigentlich? Das Design des Corsa, okay. Aber vor allem mag ich, dass Opel an seiner Motorsport-Historie festhält und sich um Alternativen Gedanken macht. Auch wenn der Koffer für echten Rallye-Sport wohl ein wenig zu schwer sein dürfte…

Contra Opel Corsa e-Rallye Cup Concept – Madeleina Schwantes: Grundsätzlich keine so schlechte Idee von Opel, sich mit dem Corsa-e ans Thema Elektro-Rallyeauto zu wagen. Das Problem am Elektro-Motorsport ist und bleibt die Abwesenheit des Motorengeräuschs. Geht Rallye wirklich ohne brüllende Verbrenner? Warten wir’s ab.

Pro Opel Astra Facelift – Malte Buls: Obwohl die Tage der aktuellen Generation des Astras gezählt sind, spendiert Opel seiner Kompaktklasse noch eigens neu entwickelte 3-Zylinder-Motoren und frischt das Infotainmentsystem auf. So bleibt er bis zu Ablösung 2021 auf Augenhöhe mit der Konkurrenz.

Contra Opel Astra Facelift – Gerd Stegmaier: Opels Kompakter ist ein ehrliches Auto, das gut fährt und viel kann. Seine Motoren sind jetzt besonders sauber und sparsam. Von PSA sind sie noch nicht. Das Ganze Auto entstand noch unter GM-Ägide. Und wirkt jetzt ein bisschen wie ein Fremdkörper in der Modellpalette. Ausgerechnet der bislang beste Astra wird seine Technik nicht an den Nachfolger vererben können.

Pro Opel Corsa – Jochen Knecht: Was haben wir uns Sorgen gemacht, als Opel Teil des PSA-Konzerns wurde. Mit dem neuen Corsa zeigen die Rüsselsheimer, dass sie sehr schnell ihren Platz zwischen all den Franzosen gefunden haben. Der kleine Opel überzeugt mit eigenständigem Design, schönen Details und nicht zuletzt einer sehr konkurrenzfähigen Elektroversion.

Contra Opel Corsa – Malte Buls: Ja, der neue Corsa ist ein guter Kleinwagen. Leider verliert er durch die Umstellung auf die Peugeot-Plattform und den Wegfall einer dreitürigen Version etwas an Charme, welcher den Corsa in den letzten fünf Generationen ausgemacht hatte.

Pro Porsche Taycan – Madeleina Schwantes: Porsche hat es geschafft: ein Elektrosportler der noch immer nach Porsche aussieht und so manch anderem Sportwagen die Butter vom Brot zieht. Ein E-Auto das sich jeder leisten kann ist er sicher nicht, aber ein beeindruckendes Beispiel für das was möglich ist. Und wenn die Modellbezeichnung das größte Problem darstellt, hat Porsche beim Fahrzeug ja alles richtig gemacht.

Contra Porsche Taycan – Jochen Knecht: Ein Haar in der Porsche-Taycan-Suppe finden? Geht. Beim Blick auf den Preis. Wer‘s drauf anlegt, kann in dem Auto über 250.000 Euro „vergraben“. Das ist, bei aller Faszination für Qualität und Technik, nur schwer vermittelbar und zoomt das Thema Elektromobilität in die Unerreichbarkeits-Ecke. Und genau da, gehört das Thema einfach nicht hin.

Pro Superb iV – Patrick Lang: Endlich ergänzen die Tschechen ihre Flagschiff-Baureihe um einen Plug-In-Hybriden. Sowohl als Limousine, als auch als Kombi. Das macht den elektrifizierten Skoda zum Startschuss für eine ganz neue Reihe von Teilzeit-Stromern.

Contra Superb iV – Madeleina Schwantes: Mit dem Einstieg in die E-Mobilität hat sich Skoda lange Zeit gelassen. Jetzt gibt es mit dem Superb iV endlich den ersten Plug-in-Hybrid von den Tschechen. Doch die Reichweite hätte ruhig größer ausfallen dürfen. Rund 55 km schafft der neue Superb rein elektrisch, dafür verliert er über 100 Liter Kofferraumvolumen

Pro Skoda Citigo e-iV – Luca Leicht: Als Freund der der ganzen Up-Familie ist es schön zu sehen, dass die kleinen Stadtflitzer trotz bevorstehender Streichung aus der Modelpalette noch einmal aufbegehren und der Citigo endlich eine Elektrovariante bekommt. Für ein Stadtauto wurde das Zeit. Für diesen Schritt hätte es wohl nicht einmal einen CCS-Anschluss und 265 Kilometer Reichweite gebraucht.

Contra Skoda Citigo e-iV – Gerd Stegmaier: Skodas Einstieg in den vollelektrischen Antrieb erfolgt auf Basis eines konventionellen Kleinwagens. Drum ist die Reichweite überschaubar, der Raumgewinn auch und der Preis dennoch hoch.

Pro VW ID.3 – Gerd Stegmaier: E-Autos sind teuer, haben dennoch meist zu wenig Reichweite. Weil sie deshalb wenig gefragt sind, entstehen sie meist in kleinen Stückzahlen. All das könnte sich mit dem ID.3 ändern. Ausgerechnet VW, unrühmlicher Protagonist im Dieselskandal wird Vorreiter bei der Elektromobilität. Das lässt hoffen.

Contra VW ID. 3 – Madeleina Schwantes: Nicht mehr als ein vergleichbarer Golf hätte er kosten sollen, der VW ID. 3. Jetzt steht die 1st-Serie für 40.000 Euro auf der IAA und erst wenn diese ausverkauft ist, sollen günstigere Modelle ab 30.000 Euro folgen. Zum Vergleich: Der aktuelle VW Golf ist ab 21.414 Euro zu haben.

Pro VW e-Käfer – Luca Leicht: Ja, es ist schön dass der Käfer jetzt auch elektrisch ist. Viel schöner ist aber, dass VW scheinbar doch auch einmal ein Auge zudrücken kann und dem E-Käfer seinen Segen gibt obwohl nicht aus den eigenen Werkshallen rollt.

Contra VW e-Käfer – Patrick Lang: Ganz ehrlich? Es reicht jetzt dann. So wie es einfallslose Musiker immer wieder mit aufgewärmten Melodien versuchen, muss man doch auch nicht ständig ein und denselben Klassiker wieder aus dem Hut ziehen. Besser ist es dadurch noch nie geworden. Zudem: Ein modernes Elektroauto ist nur dann richtig gut, wenn es ganzheitlich darauf ausgelegt wird. Das ist der Käfer wohl kaum.

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