Zum Start bietet Mercedes zwei Antriebsvarianten an: Den EQE 350+ mit 215 kW und 639 Kilometern Reichweite sowie den AMG EQE 43 4Matic mit Allradantrieb, 350 kW Leistung und 532 km Reichweite nach WLTP-Norm.
Wir wollen wissen, was der EQE maximal kostet und nehmen den AMG-EQE als Basis für die virtuelle Einkaufstour durch den Online-Konfigurator. Der kostet 103.827,50 Euro. Doch das ist noch lange nicht das Ende.
Das Mercedes-AMG Exterieur mit Optikpaket, Schriftzügen und 20-Zoll-Rädern ist im Aufpreis von 36.175,50 Euro schon enthalten - neben dem stärkeren Antrieb natürlich. Wir nehmen dazu noch das AMG Night-Paket mit schwarzen Akzenten für 666 Euro.
Wer keinen Aufpreis für den Lack bezahlen möchte, bekommt seinen EQE in schwarz. Polarweiß kostet 357 Euro extra - in den Neunzigerjahren hätte kein Mensch für ein weißes Auto mehr Geld bezahlt. So ändern sich Zeiten, Trends und Preise. Und es geht teurer. Doch das ahnen Sie vermutlich schon.
Wer 1.071 Euro für Metallic bezahlt, hat die Wahl zwischen dem Klassiker Obsidianschwarz, zwei Grautönen, sowie Hightechsilber und Spektralblau. Der Konfigruator weist mit einem blauen Schriftzug auf beliebte Ausstattungen hin, der EQE wird offenbar gerne in Graphitgrau Metallic bestellt.
Dazu kommen ein sehr teures Weiß (1.964 Euro) und das matt schimmernde Graphitgrau Magno - das wir uns allein schon wegen des höchsten Aufpreises von 3.332 Euro nehmen.
Mit den 21-Zoll-AMG-Vielspeichenrädern für 2.023 Euro ist noch nicht das Ende erreicht. Wir lassen unseren EQE zusätzlich mit Winterrädern ausliefern. Die kommen für 4.165 Euro ebenfalls in 21 Zoll, aber im Y-Speichen-Design. So hat unser EQE im Sommer und im Winter jeweils eine unterschiedliche Optik.
Falls der EQE doch mal draußen parkt, hilft die Frontscheibenheizung (690 Euro) beim Enteisen. Das Akustik-Komfort-Paket enthält für 1.071 Euro "Wärme- und geräuschdämmendes sowie Infrarot reflektierendes Verbundsicherheitsglas" sowie "Akustikschäume" und schwingungsärmere Fahrwerksteile.
Ein helleres Interieur in Nevagrau/Biscayablau wirkt doch gleich viel freundlicher. Macht 2.701 Euro und ein schlechtes Gewissen, weil Nappaleder nun mal ein tierisches Produkt ist.
Um nicht auch noch einen Baum auf dem Gewissen zu haben, entscheiden wir uns für Karbon-Zierteile, die 1.131 Euro zum Ziel beitragen, den teuersten EQE zu konfigurieren.
Der aufmerksame Konfigurations-Assistent meldet an dieser Stelle einen Konflikt, der mit dem Bestellen weiterer Extras für 9.699 Euro beigelegt werden kann. Darunter der MBUX Hyperscreen, der bei einem solchen Konfigurations-Projekt ohnehin mitmuss.
Das Premium-Plus-Paket im Gegenwert eines neuen Dacia Sandero TCe 90 kombiniert nützliche Extras aus drei Paketen mit Panorama-Schiebedach und Head-up-Display.
Der Konfigurations-Assistent bestellt für uns im Hintergrund das nun überflüssige Premium-Paket ab, aktualisiert den Preis für das Schiebedach und den Gesamtpreis.
Wir ziehen derweil fröhlich weiter durch die Menüpunkte und entdecken die Keramik-Verbundbremsanlage für 4.998 Euro. Die bronzefarbenen Bremssättel sitzen vorn an 440 Millimeter großen Karbon-Keramik-Bremsscheiben. Die Scheiben an der Hinterachse haben 370 Millimeter Durchmesser.
Hyperscreen ohne Fernsehanschluss? Undenkbar! Macht 1.178 Euro extra. AMG Track Pace bietet für 298 Euro ebenfalls einen gewissen Unterhaltungswert: Ein Algorithmus analysaiert zum Beispiel auf abgesperrten Strecken den Fahrstil, zeichnet Rundenzeiten oder Beschleunigungswerte auf - von null bis 100 km/h etwa. So ließe sich zum Beispiel die Werksangabe von 4,2 Sekunden für den Spurt von null auf 100 km/h überprüfen.
Den Parkassistenten auf Fortbildung schicken oder die erweiterte Mobiltelefon-Anbindung? Das ist gar nicht so leicht, denn beides könnte nützen. Unser Ziel ist ein möglich hoher Preis, also her mit dem Remote-Park-Assistent.
Für das Geld gäbe es natürlich auch eine S-Klasse oder einen EQS. Doch das ist Theorie, denn wer das agilere Auto mit dem maximalen Spielwert möchte, für könnte eher der EQE das passende Auto sein.
Von Understatement zu sprechen, wäre bei der Ähnlichkeit von EQE und EQS sowie dem selbstbewussten Auftreten der AMG-Version übertrieben. Im Vergleich zum 5,22 Meter langen EQS ist der EQE mit 4,95 Meter erheblich kürzer, aber länger als eine E-Klasse. Der Radstand ist beim EQE zehn Zentimeter kürzer als beim EQS.
Der Hyperscreen kombiniert auf 1,41 Meter Breite drei Displays: Die Instrumente hinter dem Lenkrad, einen mittigen Touchscreen und einen weitern vor dem Beifahrer. Der kann dort auch während der Fahrt fernsehen.