Was 1972 noch Handarbeit war, geht heute bei Nio in China automatisch: Ausgangspunkt für die chinesische Lösung sind zwei Hersteller (hier: Nio), die bereits echte Akku-Tausch-Lösungen anbieten.
Rollen unter den Rädern sollen sicherstellen, dass das Fahrzeug in die exakte Position gebracht wird. Die gezeigte Lösung passt entsprechend nur für ein Modell mit exakt vorberechnetem Radstand.
Die Idee ist prinzipiell nicht schlecht, in der hier abgebildeten Größe ließen sich nach aktuellem Stand der Technik aber allenfalls kleine Batteriepakete mit unter 10 kWh Kapazität realisieren.
Die Variante Unterboden: Das Akku-Paket wird mit einem Schlitten unter das Fahrzeug befördert und dort mit einer kleinen "Hebebühne" an den Einbauort gebracht.
Auch Tesla versuchte sich am Akku-Tausch. Doch die Resonanz bei den Model S-Kunden war außerordentlich bescheiden. Zwei Jahre nach der Einführung des "Battery Swap"-Projekts wurde es ergebnisarm beendet.
Deutlich bessere Chancen zur Realisierung haben Akku-Tausch-Stationen für kleine batteriebetriebene Fahrzeuge, hier eine Variante von Gogoro aus Taiwan
Die GreenPack-Akkus lassen sich in öffentlich aufgestellten Ladestationen tauschen. Die Akkus lassen sich in dutzenden Anwendungen nutzen, vom Lastenfahrrad üder Arbeitsmaschinen bis hin zur Stromversorgung in Außenbereichen.
Swobbee, ein Unternehmensteil von GreenPack, geht noch weiter: In den Ladestationen können Akkupakete diverser Anbieter aufgeladen und entnommen werden.
Als noch niemand an Internet, Klimawandel und Elektromobilität dachte, experimentierte Mercedes bereits an Elektro-Transportern – mit Tausch-Batterien. Die damals verwendeten Blei-Säure-Batterien benötigten enorme Ladezeiten, der Grund für diese Technik-Lösung. Das Projekt aus 1972 wurde wegen fehlender Wirtschaftlichkeit nicht weiter verfolgt.
Zweiradproduzent Kymco aus Taiwan setzt auf eine eigene Lösung unter dem Namen Ionex. Hier kann man im Roller bei Bedarf mehrere Akkus als "Treibstoffkanister" mitnehmen.
Der Clou bei allen derartigen Varianten, die momentan für kleine Elektrofahrzeuge in der Erprobung sind: Man kann den Antriebsakku einfach herausnehmen und daheim oder an der Arbeitsstelle aufladen, ähnlich wie bei Pedelecs.
Honda setzt ebenfalls auf ein genormtes Akkupaket zum einfachen Austausch, kann aber natürlich im Gegensatz zu kleineren Startups auf Synergien in der gesamten Honda-Fahrzeugsparte setzen.
So soll beispielsweise auch der komfortable Tourenroller Honda PCX, bislang mit einem 125-Kubik-Benzinmotor, als elektrische Version herauskommen und das Honda-Akku-System nutzen.
Mehrere Honda-Akkus lassen sich gemeinsam in einem rollbaren Container unterbringen. Der dient dann als Notstrom-Aggregat oder auch als Notlader für liegengebliebene Elektroautos.