"Was nach dem Unfall für Schimpf-Tiraden über dieses Fahrzeugsegment hereingebrochen sind, entbehrte jeder Grundlage", meint Gerd Stegmaier zur SUV-Debatte.
Die Sitzposition ist, anders als die Werte suggerieren, deutlich höher, und im Fond bietet die glatte Lederbank nur wenig Halt sowie den kleinsten Normsitzraum.
Die Klappe teilt sich beim Öffnen elektrisch auf, die Rücksitzlehne klappt fernentriegelt um, und eine Gasdruckfeder hebt die Bodenplatte zum Ladekeller an.
Der 367 PS starke Sechszylinder läuft äußerst kultiviert, sehr leise und mit einem Schnitt von 11,7 Litern auf 100 Kilometern Testverbrauch auch am Sparsamsten.
343 Kilogramm bringt der unbesetzte, aber vollgetankte GLE auf die Waage – 109 Kilogramm mehr als der Touareg und sogar 162 beziehungsweise 191 Kilogramm mehr als X5 und Cayenne.
Für Unterhaltung sorgt das serienmäßige MBUX-Infotainment, das durch Zuzahlung von 1.723 Euro unter anderem die Routenfindung via Augmented Reality erleichtert.
Die zahlreichen bunten Animationen lenken oft genauso schnell ab wie die große Head-up-Display-Anzeige, die fast zu viele Informationen in die Scheibe projiziert.
Mehr an Exklusivität gewinnt der Mercedes durch die Instrumententafel und die Bordkanten aus hochwertigem Leder. Besonders aufallend sind die dekorativen Ziernähte.
Das maximale Ladevolumen von 2.055 Litern ist nicht zu toppen. Für größere Transportaufgaben klappt die Lehne in drei Teilen um, und das Rollo verschwindet im Unterbodenfach.
Kurven zerlegt er in Porsche-Manier mit seiner messerscharf-präzisen Lenkung. Im 18-Meter-Slalom und beim doppelten Spurwechsel deklassiert er die versammelte Konkurrenz.
Mit einem Druck auf den Sport-Response-Knopf am Lenkrad erhöht er für 20 Sekunden das Drehzahlniveau, knallt dann die Gänge hart in den Achtgang-Wandlerautomat, beispielsweise für Überholvorgänge.
Der Fond zeigt sich variabel: Die einzelsitzartig ausgeformte Rückbank lässt sich wie im Konzernbruder Touareg verschieben und die Lehnenneigung in mehreren Stufen variieren
VW spielt dem V6 TSI eine andere Software auf und verteilt die 340 PS und 450 Newtonmeter mit einem Torsen- statt Hang-on-Allradsystem, was enorme Auswirkung auf die Fahrdynamik hat
Im Innenraum dominiert das 3.500 Euro teure hochauflösende Riesendisplay. Jedoch bleibt die Bedienung mit kleingeratenen Touch-Feldern und versteckten Funktionen wie der Oberschenkelauflagenverstellung kompliziert.
Deutlich durchdachter ist da der Laderaum mit Lehnenfernentriegelung und der Rolloführung. Allerdings darf der Touareg mit 556 Kilogramm am wenigsten zuladen, dafür jedoch wie der Porsche bis zu 3,5 Tonnen ziehen.