Das österreichische Auktionshaus Dorotheum versteigert am 1.
Dezember 2018 die Autosammlung des Wiener Autohändlers Wiesenthal.
Lot 1: Mercedes 450 SEL 6.9 W 116 (1979), Schätzpreis: 25.000 bis
35.000 Euro.
Lack: 904 Dunkelblau. Der W 116 kam als Neuwagen zu Wiesenthal,
war zunächst Direktionswagen und ab Mitte der 1980er Teil der
Sammlung. Dort blieb er bis zur Auktion.
Interieur: 905 Pergament. Der Zughebel unter dem Tacho weist auf
die Hydropneumatik hin, die der Sechs-Neuner als einziger W116 hat.
Mit dem Hebel kann die Bodenfreiheit verstellt werden.
Innenausstattung: 968 Velours grau. Die Ausstattung ist üppig:
Stand- und Sitzheizung, Airbag, Feuerlöscher, Klimaanlage,
hydropneumatisches Fahrwerk mit Höhen- und
Stoßdämpferhärteverstellung.
Leder Creme, original und patiniert. Zum ohnehin seltenen
Einspritzer-Coupé mit Schiebedach orderte man ein Becker Mexico,
ein zweites Gebläse, eine Scheibenwaschanlage und eine
Fondsitzbank.
Dieses Ponton-Cabrio wurde im Juli über den Zürcher
Mercedes-Händler an einen Kunden in Basel ausgeliefert und kam 1986
über dessen Frau zu Wiesenthal.
Laut Auktionshaus ist der 220S nicht restauriert, wurde
lediglich vor längerer Zeit lackiert. Der
Zweivergaser-Sechszylinder leistet 100 PS, das genügte damals für
eine beeindruckende Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h.
Von den 1951 auf der IAA präsentierten Sechszylinder-Baureihe
verkaufte Mercdes 1.000 Cabrios. Dieses hier ging zunächst in die
USA und kam 1987 über den Atlantik zu Wiesenthal.
Geschaltet wird am Lenkard, mitten im Armaturenbrett sitzt ein
Telefunken-Radio. Das Interieur wurde 2003/2004 zusammen mit der
Karosserie restauriert. Die Technik war schon vorher dran gewesen:
1993 der Motor, 1995 die Vergaser.
Viele Viertürer-Cabriolets gibt es nicht. Vom 300 Cabriolet D
baute Mercedes 125 Stück. Diesen hier holte am 20. Juli 1954 der
Kunde, die Firma Teekanne, in Stuttgart ab.
Einst kostete der 300 S Roadster fantastische 34.500 Mark. Das
entsprach dem gegenwert von zehn VW Käfer. Acht Käfer genügten für
den Erwerb eines Flügeltürers.
Dieser 300 S Roadster reiste um Weihnachten 1952 über Bremen in
die USA, im Gepäck ein Kilo Lack und einige Ersatzteile. Zu
Wiesenthal kam er 1978 über die US-Niederlassung nach Wien. Die
Karosserie wurde 1992/1993 restauriert, das Interieur um die
Jahrtausendwende.
Der Einstieg in den Roadster ist leichter als in den Flügeltürer
und einfacher zu fahren ist er auch. Der zu versteigernde 300 SL
ist der 11. gebaute Roadster.
Staatsoberhäupter und Festspiel-Transfers waren zwischen 1964
und 1976 Tagesgeschäft für den außergewöhnlichen Mercedes. Danach
wurde das Leben ruhiger, jetzt wird er versteigert.
Im Dezember 2018 erzielte ein Flügeltürer (Baujahr 1955) aus der
Sammlung eines großen Wiener Mercedes-Händlers in der Auktion von
Dorotheum einen Verkaufspreis von 1.492.600 Euro.
Diese rhier wurde zunächst mit blauem Stoff-Interieur in die USA
geliefert, kam später mit schwarzen Lederpolstern zurück nach
Europa und dort in die, Sie ahnen es, Sammlung Wiesenthal. Nun wird
er, richtig, versteigert. Am 1. Dezember in Wien.