auto motor und sport schaut sich zusammen mit Oldtimer-Gutachterin und Automobil-Ingenieurin Laura Kukuk den Bewertungsprozess eines Rolls-Royce Ghost an.
Daniel Karlsson, Master Technican bei Rolls-Royce München, kennt die Modelle des britischen Luxus-Herstellers in- und auswendig. Eine normale Begutachtung dauert für ihn daher nur rund drei Stunden.
Weitere Merkmale des Hektikers: Eine abgewetzte Fahrersitzwange. Und Macken in der B-Säule, welche darauf hindeuten, dass der Regenschirm nicht ganz in das Fach in der Tür geschoben wurde und der Griff daher zu weit vorstand.
Dies gilt vorallem für die Karosserie. Und da es heute sehr gute Karosseriebauer und Lackierer gibt, ist eine Lackstärkenmessung unumgänglich. Bei einem Rolls-Royce müssen zwischen 140 und 150 Mikrometer drauf sein.
Und wenn ein Rolls-Royce tatsächlich einmal mit einem anderen Fahrzeug oder Gegenstand kollidierte, dann sollte der Schaden in einer Vertragswerkstatt repariert worden sein. Ansonsten gibt’s keinen Provenance-Status.
Daniel entdeckt auch noch so kleine Mängel im Innenraum. Kleinste Beschädigungen des Leders an der Rückseite des Lenkrads beispielsweise. Wäre ein Tausch notwendig, kann das bis zu 5.000 Euro kosten.
Bei einer Felge kann aber schon mal eine kleine Macke drin bleiben, das ließe sich in einem Autoleben nun mal nicht vermeiden. Die speziellen, mit Carbon veredelten Felgen der Black-Badge-Modelle gibt es übrigens nur im Tausch gegen die Alte und kostet dann mal eben gut 4.000 Euro.