Mercedes designte den Luxus-Stromer für maximale Aerodynamik. So erreicht der EQS den Rekord-cW-Wert von 0,20 bei einer noch angemessen kleinen Stirnfläche von 2,51 m².
Die umgerechnet 523 PS der E-Motoren haben da leichtes Spiel, den 2,6 Tonnen schweren Fünfsitzer in unter 15 Sekunden auf die elektronisch begrenzte Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h zu katapultieren.
Zwischen 21,4 (Eco-Runde) und 33,0 (Sportfahrer) kWh verstromert der EQS auf 100 Kilometer, die Pendlerrunde schafft er mit 29,7. Das macht im Schnitt knapp 30 und somit gut 400 Kilometer realistische Reichweite.
Fahrkomfort und Geräuscharmut gehören zum guten Ton. So zaubert der EQS aus der rumpeligen alten Eisenbrücke über den Rhein eine glatte Fahrbahn, ignoriert die nassen Eisenbahnschienen darauf völlig und lässt sich auch auf den holprigen Nebensträßchen im Elsass kaum beeindrucken.
Futuristisch zeigt sich der Innenraum mit riesigem Hyperscreen mit drei integrierten Displays. Die nicht blendfreie, dicke A-Säule stört ziemlich, dafür bleibt es dank fehlender Wind- und Motorgeräusche sehr ruhig.
Alles auf einen Blick: Natürlich ist auch das Instrumentendisplay digital animiert. Tacho und Leistungsanzeige spiegeln den Stil des Mercedes-EQ-Logos wieder.
Viel Platz und Luxus: Vielfach verstellbare, bequeme Ledersitze mit Massagefunktion, programmierbare Leuchtbänder, Beduftung, dazu gibt es eine zusätzliche Ablage unter der Mittelkonsole.
Auch im Fond ist alles auf S-Klasse-Niveau, sprich vom Feinsten. Einzig das etwas glatte Nappaleder ist im Neuzustand noch etwas rutschig, weshalb man vor allem hier Haltegriffe am Dachhimmel vermisst.
Der Kofferraum ist leicht zu beladen und mit 610 bis 1.770 Litern riesig. Leider ist er wenig stilvoll ausgekleidet und die Heckklappe aus Kunststoff passt weniger zum luxuriösen Anspruch.
Ladekabel finden beim Reifennotset unter dem Kofferraumboden Platz. Das Wechselstrom-Ladesystem kostet 1.000 Euro Aufpreis und lohnt sich für Wallbox-Besitzer.
Auch ohne Kühlergrill ist der EQS eindeutig als Mercedes zu identifizieren. Das durchgehende Lichtband vorne und hinten tragen alle elektrischen EQ-Modelle.
Mit 200 Kilowatt Ladeleistung ist der leere Stromspeicher schon nach 17 Minuten wieder halb voll, die sinnvolle und schonende 80-Prozent-Ladung für gut 300 Kilometer ist nach etwa einer halben Stunde erreicht.
Der EQS ist eine großzügig bemessene, herausragend komfortable und dynamische Limousine. Dank Hinterachslenkung fährt sie sich außerordentlich agil trotz des sehr hohen Gewichts, dazu gibt es klassenüblich viel Luxus und umfassende Sicherheitssysteme.