Also rein mit der Launch Control: Bei dreieinhalb Tausend Touren
pegelt sich das digitale Drehzahlband ein. Die Titan-Abgasanlage
knattert wie Kanonenschläge. Linker Fuß vom Bremspedal und Golf R
böllert los. In 4,7 Sekunden auf 100 km/h.
Wird es mal hitzig hinterm Lenkrad, heizt dir der Golf ungewollt
zusätzlich ein. Wie das? Na, weil der Handballen eben nun mal dort
aufliegt, wo VW den Taster für die Lenkradheizung platziert.
Jetzt aber mal zum Wesentlichen: Dem neuen Driftmodus. Angewählt
über den zentralen Touchscreen. Aber natürlich wäre R kein
richtiger VW, wenn er uns nicht in einer Pop-Up-Meldung darüber
belehren müssten, dass wir diesen Modus bitte nur auf einer
abgesperrten Strecke nutzen.
Check! Darum sind wir am Ring. Das ESP ist im Driftmodus ESP
automatisch raus. Also mit moderatem Tempo einbiegen und die
Vorderachse nicht überfahren. Dann plötzlich rauf aufs Gas: volle
Lotte und unnachgiebig.
Das Heck schiebt sich raus und der Golf segelt quer durch die
Kurve. Leicht Gegenlenken, dann das Lenkrad geradestellen. Den
Driftwinkel bestimmt nun der Gasfuß.
Mag sein, das die Allrad-Drifts von außen vergleichsweise
unspektakulärer wirken und sich nur durch die plattgedrückte Nase
an der Seitenscheibe outen. Im R fühlst du dich wie Ken Block –
auch weil das alles super easy gelingt.
Dank variablem Allrad samt echtem Torque Vectoring kurvt der
neue R bei jedem Wetter zügig ums Eck, verzögert standhaft und
driftet, wie ein ganz großer. Dabei bleibt er im Alltag gewohnt
Golfig – also geräumig, variabel und dank DCC-Fahrwerk
komfortabel.