
Mit modernen Sechzylinder-Dieseln zeigen VW Touareg, BMW X5 und Mercedes ML, dass sie keineswegs unzeitgemäß sind.
Mit modernen Sechzylinder-Dieseln zeigen VW Touareg, BMW X5 und Mercedes ML, dass sie keineswegs unzeitgemäß sind.
Interessant: Hohe Sitzposition und gute Übersichtlichkeit relativieren die üppigen Abmessungen der drei Premium-SUV.
Von den drei SUV gibt es bisher nur den VW Touareg als Hybrid-Version - für 73.500 Euro.
VW nennt für den neuen Touareg eine Gewichts-Einsparung von 200 Kilogramm gegenüber dem Vorgänger. Mit 2.320 Kilo drückt der Touareg auf die Straße und wirkt stabiler gebaut als seine Kontrahenten.
Der VW Touareg überzeugt mit sehr guter Fahrsicherheit und ausreichender Agilität. Die 20-Zoll-Räder kosten Aufpreis und Komfort.
Dank der präzisen, rückmeldungsstarken und ruhigen Lenkung wedelt der VW Touareg sicher und zügig um die Pylonen.
Den geschmeidigen V6 verbandelt VW mit einer sanften Achtgangautomatik und Start-Stopp. Und beweist, dass eine effiziente Motor-Getriebe-Kombination selbst einem sehr schweren Auto zu zeitgemäßer Ökonomie verhelfen kann.
Edler als der VW Touareg ist keiner der drei eingerichtet. Vor allem überzeugt er aber mit hoher Funktionalität und leichter Bedienung.
Das Infotainment-System mit berührsensiblem Bildschirm und Drehdrücker zählt zu den besten überhaupt.
Die optionale Luftfederung des Touareg bleibt selbst auf Sport noch sacht und reguliert zudem das Niveau.
Im Fond ist der VW Touareg mit einer asymmetrisch verschiebbaren und neigungsverstellbaren Rücksitzbank versehen.
Der glattflächige Kofferraum bietet ein Volumen von 580 Litern. Das optionale Arretiersystem sorgt für Ordnung und vereinfacht das Beladen.
Nach der Modellpflege wedelt der BMW X5 noch etwas agiler um die Pylonen. Ab Juni stehen die aufgefrischten X5 beim Händler.
Die hohe Fahrsicherheit und die umfangreiche Sicherheitsausstattung krönt der BMW X5 mit den bissigsten Bremsen - der 2,2-Tonner verzögert so gut wie ein 523i.
Auf der Autobahn wirkt die direkte Lenkung des X5 zappelig, über Land führt sie ihn präzise und mit viel Rückmeldung um Biegungen.
Für einen Turbodiesel hängt der 245 PS starke Dreiliter-Reihensechszylinder enorm gierig am Gas, dreht gern, kann dazu stämmig durchziehen.
Erweitert wurde der neue BMW X5 außerdem um zahlreiche Oberklasse-Optionen wie das Head-Up-Display sowie eine Geschwindigkeitsbeschränkungs-Anzeige.
Die Achtstufenbox merkt sensibel, was gerade angesagt ist, legt die Stufen sanft und beflissen nach. Manueller Eingriff? Nicht nötig, wegen des hakeligen Wählhebels auch keine Freude.
Die asymmetrisch umklappbare Rückbank verfügt in der Mitte über ein Durchladesystem. Die Ladefläche ist beinahe eben.
Das Kofferraumvolumen des BMW X5 liegt auch in der überarbeiteten Version unverändert zwischen 620 und 1.750 Liter.
Die zweigeteilte Heckklappe des BMW X5 erleichtert das Beladen des Kofferraums.
Zu den Stärken des Mercedes ML zählt neben dem hohen Sicherheitsstandard noch immer die gute Geländetauglichkeit, die für alle gewöhnlichen Gelegenheiten ausreicht.
Neben der ausgeprägten Anfahrschwäche des langhubigen Dreiliter-Diesels zeigt sich, dass die Siebengangautomatik nicht an die Qualitäten der Achtstufenboxen herankommt.
Hütchen-Umrunden ist dem Mercedes ML kein so großes Anliegen. Auf kurvigen Straßen braucht der wogige Mercedes etwas mehr Platz, was jedoch das einzige Minus bei der Fahrsicherheit bleibt.
Mit Harnstoffeinspritzung erfüllt der 211 PS starke Turbodiesel Euro 6. Zu den sparsamsten, temperamentvollsten oder kultiviertesten gehört er nicht.
Dass der Mercedes ML seit 2005 gebaut wird, zeigt sich in der routinierten Verarbeitung und auch an der etwas angejahrten Bedienung.
Die komplizierte Bordcomputerstruktur bleibt funktional ebenso hinter den Kontrahenten zurück wie das alte, zu tief montierte Comand-Navigationssystem.
Die optionale Luftfederung steckt üble Stöße galant weg - wobei der ML selbst dann nachschunkelt, wenn die Airmatic auf "Sport" steht.
Auf großen Touren betüddelt der ML die Passagiere mit niedrigem Geräuschniveau, dazu mit der bequemsten Rückbank und viel Platz.
Der Kofferraum des Mercedes ML ist mit einem Volumen von 551 Litern zwar der kleinste im Test, hat bei umgeklappter Rückbank mit 2.050 Litern aber die größten Reserven.