SUV-Coupé auf T-Cross-Basis kommt aus Brasilien
Die Coupé-Version von VWs kleinstem SUV T-Cross findet ihren Weg aus Südamerika nach Europa. Allerdings heißt das Modell hier nicht Nivus, sondern Taigo. Wir haben den kleinen VW als Erlkönig quasi ungetarnt erwischt.
Schon seit etwa einem halben Jahr rollt eine Coupé-Version des VW T-Cross über Brasiliens Straßen. Dort heißt das Modell Nivus. Und ihm wird eine besondere Ehre zuteil: Es ist das erste von Volkswagen in Brasilien entwickelte Modell für den internationalen Markt. Es basiert auf dem Modularen Querbaukasten (MQB) der Wolfsburger. Genauer gesagt ist er ein A0-CUV mit Platz für fünf Personen.
Im Frühjahr 2020 feierte das kleine Modell seine Premiere, rollte in den darauffolgenden Wochen im brasilianischen Werk Anchieta erstmals vom Band und stand Ende des Jahres auf 17-Zöllern bei den ersten brasilianischen Händlern. Schon bald folgt dann die Produktion im europäischen Polo-Werk im spanischen Pamplona. Dort produziert VW auch den T-Cross. Ende 2021 geht das SUV-Coupé auch in Deutschland an den Start. Allerdings unter anderem Namen: Hierzulande bekommt das Modell wie alle SUVs von VW eine Namen mit einem "T" am Anfang und wird Taigo heißen. Wie das Europa-Modell aussieht, zeigt ein jetzt erwischter Erlkönig, der quasi ohne Tarnung unterwegs war. Der Unterschied zum Nivus fällt marginal aus.
Als Basis für den Nivus aka Taigo dient der Modulare Querbaukasten des Konzerns als MQB A0. Auf ihm basieren zum Beispiel der Audi A1 und der Audi Q2, der Seat Arona, der Seat Ibiza und der Skoda Scala. Bei VW sind es der neue Polo und der T-Cross, der dann als Coupé die sportliche Version des Polo-SUV darstellt.
Nivus mit Dachreling trotz Coupé-Form
Optisch zeigt sich das Coupé mit einer anderen Dachlinie und einer stärker geneigten C-Säule. Trotz sportlicherer Linien trägt der Nivus eine Dachreling. Die ist am erwischten Taigo-Erlkönig nicht mehr zu finden. Im Gegensatz zu den Scheinwerfern sind die Nebelleuchten vertikal ausgerichtet. Frontscheinwerfer und Heckleuchten sind in LED-Technik ausgeführt. Letztere sind in eine schwarze Querspange eingefasst, die sich über die gesamte Fahrzeugbreite erstreckt. Eine Rückfahrkamera, eine Berganfahrhilfe sowie weitere aktuelle Systeme wie der Radar-Tempomat "Adaptive Cruise Control" (ACC) sollen für Sicherheit sorgen.
Das Modell ist mit seinen 4.266 Millimetern fast gleich lang wie der T-Roc (von 4.234 bis 4.348 mm). Unterschiede sind in der Breite und der Höhe festzustellen. Der neue Nivus soll 1.757 mm breit (ohne Außenspiegel) und 1.493 mm hoch (ob mit oder ohne Dachreling, ist allerdings unklar) sein und über einen Radstand von 2.566 mm verfügen. Sein Kofferraum fasst 415 Liter Gepäck. VW zufolge wird der Taigo in Europa stets mit LED-Scheinwerfern ausgerüstet sein.
Mit den Motoren des T-Cross
Aktuell ist der VW Nivus in Brasilien nur mit einem Einliter-Dreizylinder-Turbobenziner erhältlich. Der Motor ist dort allerdings als Flex-Fuel-Variante ausgeführt; er verträgt also sowohl Ethanol als auch Standard-Benzin. In der ersten Variante ist er etwas stärker als in der zweiten (128 statt 116 PS); das maximale Drehmoment von 200 Newtonmetern stimmt jedoch überein. In Europa dürfte der Taigo das Motorenangebot des T-Cross übernehmen. Dieses besteht aus dem 1.0 TSI-Benziner in den Leistungsstufen 95 und 110 PS sowie aus dem 150 PS starken 1.5 TSI, wobei Letzterer ausschließlich mit dem Sieben-Gang-DSG gekoppelt wird.
Im Innenraum des VW Nivus dient ein zehn Zoll großer Touchscreen als Kommandozentrale, der für den brasilianischen Markt neue Konnektivitäts-Funktionen (subsummiert unter dem Begriff "VW Play") bietet. Das Multifunktionslenkrad verfügt dort über drei Speichen und Metall-Applikationen. Der Blick des Fahrers fällt auf eine ebenfalls zehn Zoll große Instrumententafel, die aus dem VW Golf bekannt ist. Wie genau der Taigo eingerichtet sein wird, ist noch nicht bekannt. VW stellt ein "komplett digitales Cockpit, ein modernes Bedienkonzept und eine zeitgemäße Konnektivität" in Aussicht. Hinzu kommt eine Vielzahl an Assistenzsystemen.