Alfa Romeo 156 2.0 TS Selespeed
Ein Fünfganggetriebe mit elektrohydraulisch betätigter Schaltung bietet der Alfa 156 2.0 T.S. Selespeed. Ist der versprochene Schaltkomfort den Aufpreis wert?
Sie sind auf dem Vormarsch, die Getriebe mit elektrohydraulischer Schaltung. Denn sie bieten dank dem fehlenden Kupplungspedal erhöhten Bedienungskomfort. Wichtiger noch: Ihr Wirkungsgrad ist dem eines Automatikgetriebes mit Drehmomentwandler deutlich überlegen.
Auch Alfa hat für den 156 eine solche Schaltung im Programm, wobei die Bezeichnung Selespeed andeutet, daß hier markentypische Sportlichkeit vermittelt werden soll. Dafür sorgt die Schaltmöglichkeit mit Knöpfen im Lenkrad, die sich aber als gewöhnungsbedürftig erweist, weil die Anordnung der beiden Tasten eine unnatürliche Handhaltung erzwingt.
Das alternativ vorgesehene Antippen des Wählhebels auf der Mittelkonsole empfinden die meisten Fahrer als praxisgerechter. Gegenüber ähnlichen Systemen ( Smart , BMW M3 ) läßt die Alfa-Schaltung technischen Fortschritt erkennen.
Das Hochschalten erfolgt erfreulich schnell, wenngleich die Beschleunigungs-Meßwerte zeigen, daß ein routinierter Fahrer mit einer konventionellen Schaltung bessere Ergebnisse erzielen kann: Von null auf 100 km/h nimmt der herkömmlich geschaltete Alfa 156 der Selespeed-Version immerhin 1,1 Sekunden ab.
Den vor allem die Mitfahrer störenden Nick-Effekt der Zugkraftunterbrechung beim Hochschalten kann der Alfa-Pilot minimieren, indem er beim Gangwechsel kurz das Gas wegnimmt. Perfekt schließlich ist das Zurückschalten. Erfolgt es bei höherer Drehzahl, gibt der Alfa automatisch einen kurzen Stoß Zwischengas.
Das hört sich, allein schon wegen des sportlichen Sounds des Twin Spark-Vierzylinders, gut an und sorgt dafür, daß durch die Angleichung der Drehzahl kein Ruck beim Wiedereinkuppeln spürbar wird. Auch der Automatik-Modus, hier City genannt, funktioniert zufriedenstellend, weil die Schaltrucke geringer ausfallen als bei ähnlichen Systemen dieser Art. Ein Nachteil allerdings bleibt: Selespeed fährt weniger verbrauchsbewußt, als dies ein guter Fahrer fertigbringt.
Daraus resultiert ein um 0,8 Liter/100 km erhöhter Testverbrauch. Das trübt das Vergnügen – ebenso wie der saftige Selespeed-Aufpreis von 4200 Mark.