Citroen C4 Aircross im Fahrbericht
Mit dem kürzeren Citroën C4 Aircross leistet sich Citroën nach
dem C-Crosser nun mehr Pfiff und Eigenständigkeit gegenüber dem
Ausgangsprodukt Mitsubishi ASX.
Nein. Auch wenn man wieder und wieder hinguckt, man erkennt ihn wirklich nicht – den Mitsubishi ASX. Warum das wichtig ist? Der japanische Kompakt-SUV bildet die Basis für den Citroën C4 Aircross – und bald auch für den Peugeot 4008. Über neun Monate haben die Citroën-Designer getüftelt, mit Mitsubishi diskutiert, den ASX komplett auseinandergenommen und um jede Sicke gekämpft. Am Ende stammen nur noch die Türen und das Dach von ihm. Mehr nicht.
Ein enormer Aufwand, der sich aber lohnen wird. Denn mit seiner deutlich kräftiger modulierten Haube, dem breiten verchromten Kühlergrill inklusive Citroëntypischem Doppelwinkel und Rückleuchten im Stil des C4 ist der Citroën C4 Aircross wahrlich ein Hingucker.
Drei Motoren, zwei Antriebskonzepten, drei Ausstattungslinien
Das Konzept ist damit klar: Mit Hilfe seines Auftritts soll der Citroën C4 Aircross den Topsellern der Branche wie VW Tiguan und Ford Kuga Kunden abluchsen. Ein anspruchsvoller Job, bei dem die Karosserie mit drei Motoren, zwei Antriebskonzepten und drei Ausstattungslinien kombiniert werden kann. Die Basis bildet ein 1,6 Liter großer Benziner mit 117 PS, der nur mit Vorderradantrieb und Fünfganggetriebe für 23.690 Euro zu haben ist. Klimaanlage, CD-Radio und sieben Airbags sind Serie (Linie Attraction).
Satte 10.100 Euro teurer ist das Topmodell des Citroën C4 Aircross mit einem 150 PS starken 1,8-Liter-Diesel, zwei angetriebenen Achsen und üppiger Exclusive-Ausstattung. Der Selbstzünder, den Citroën bei Mitsubishi zukauft, kann auf der ersten Ausfahrt allerdings nicht überzeugen. Er bringt den 1,6-Tonner unter lautstarkem Protest nur sehr träge in Gang und beschleunigt ihn mühsam. Ähnlich kernig, aber deutlich lebendiger geht der HDi 115 zu Werke. Mit 270 Newtonmeter Drehmoment (per Overboost 280 Nm), die bereits ab 1.750 Touren anliegen, ist der kleine Diesel aus dem PSA-Fundus kaum schwächer, macht aber mehr Laune.
Citroën C4 Aircross HDi 115 ab 29.790 Euro
Ein Blick auf die technischen Daten zeigt zudem, dass sich die Werte kaum unterscheiden. Zusammen mit dem niedrigeren Verbrauch (NEFZ: 4,9 L/ 100 km) sowie einem Grundpreis von 29.790 Euro ist der Citroën C4 Aircross HDi 115 (als Tendance) damit die attraktivere und günstigere Diesel-Variante, die beide mit einem präzise schaltbaren Sechsganggetriebe gekoppelt sind.
Allen Varianten gemein ist das sehr komfortable Fahrwerk, das selbst harte Querfugen nur selten bis zu den Insassen durchlässt. Da auch die elektrische Servolenkung nicht mit übertriebener Direktheit auffällt, bewegt sich der Citroën C4 Aircross lieber gemütlich über Autobahnen und Landstraßen. Flott genommene Wechselkurven balanciert er mit deutlicher Seitenneigung gelassen aus und hält dank dem feinfühlig regelnden ESP sicher den Kurs.
Bei den Allradmodellen kann der Fahrer via Drehknopf zwischen sparsamem Vorderradantrieb (2WD), automatischer Kraftverteilung auf alle vier Räder oder dem Lock-Modus wählen, der mindestens 50 Prozent der Kraft immer an die Hinterachse liefert. Über klassische Sperren oder eine hilfreiche Bergabfahrhilfe verfügt der SUV Citroën C4 Aircross allerdings nicht. In diesem Punkt musste sich Citroën dann doch den Vorgaben der Mitsubishi-Plattform unterwerfen.