Doppeltest Citroën Xantia Break 2.0i 16 V gegen Renault Laguna Grandtour 2.0
Immer mehr Auswahl in der Kombi-Kaste der Mittelklasse: Aus Frankreich kommen nahezu zeitgleich der Renault Laguna Grandtour und die Break-Version des Citroën Xantia auf den europäischen Markt.Ein Vergleich.
Bei der Namensgebung ist die Phantasie kaum zu überbieten, gemeint ist immer dasselbe. Bei Opel heißen sie Caravan und bei Mercedes-Benz T-Modell. Ford sagt Turnier, BMW Touring, Audi Avant und VW Variant. Der Volksmund nennt sie einfach Kombis. Ähnlich verhält es sich im Französischen. Break, Familiale oder – seit neuestem – Grandtour heißen die Kombi-Versionen auf Limousinen-Basis. Und die Hersteller in der Kombi- Nation Frankreich haben eine besonders große Tradition mit diesen Autos. Da ist es selbstverständlich, daß auch Citroën und Renault ihr Programm für den seit Jahren wachsenden Kombi-Markt abrunden. Nach dem BX Break und dem 21 Nevada kommen fast zeitgleich der Xantia Break und der Laguna Grandtour als Nachfolger. Um die Herzen der Kombi- Kunden zu erobern, bedienen sich beide Marken unterschiedlicher Design-Ideen.
Der Laguna Grandtour wirkt zwar wie aus einem Guss, mit seinem kräftigen, betonten Heck lässt er aber keinen Zweifel daran aufkommen, dass man in ihm die Weinkisten gleich stapelweise verstauen kann. Im Gegensatz dazu verströmt der gegenüber der Limousine um 22 Zentimeter verlängerte Xantia Break den Charme eines Luxus-Lasters, dessen Dach weniger zu Transportzwecken als vielmehr der schönen Linie wegen gestreckt wurde. Das Kombi-Heck wirkt nicht einmal ansatzweise aufgesetzt, so wohltuend geradlinig und zeitlos sieht der Citroën aus. Sein Alter – die Xantia-Limousine gibt es seit 1992 – verraten allenfalls die antiquierten Schieberegler der Heizung und der immer noch fehlende Beifahrer- Airbag. Trotz der schicken Linie stehen die Platzverhältnisse im Xantia denen im Laguna nur wenig nach – der Raum für die Passagiere ist sogar nahezu gleich groß. In beiden Kombis beträgt die Innenbreite vorne 1465 Millimeter, hinten ist im Citroën eine Daumenbreite weniger Platz.
Auch beim Kofferraum halten sich die Unterschiede in Grenzen. Bis zur Laderaumabdeckung beträgt der Vorteil für den Laguna mit seinem Volumen von 520 Litern gerade acht Liter. Bei umgeklappter Rückbank fasst der Laguna mit 1782 Litern bis unters Dach allerdings fast 100 Liter mehr, obwohl der Xantia mit einem Schluckvermögen von 1690 Litern beileibe nicht als eng bezeichnet werden kann. Großes Urlaubsgepäck geht allemal mit. Ein dicker Vorsprung für den Renault ergibt sich aber bei der Zuladung: Standesgemäße 528 Kilogramm lädt der Xantia, aber noch einmal gut drei Zentner mehr schleppt der Laguna mit, wenn es sein muss – 684 Kilogramm. Ihre angenehmsten Seiten zeigen Kombis, wenn sie Transportkapazität und Komfort elegant verbinden. Ungeschlagen ist in dieser Disziplin der Citroën, der mit seiner hydropneumatischen Federung Maßstäbe setzt. Ob kurze oder lange Bodenwellen, stets gleitet der Xantia souverän darüber hinweg, ohne eine übermäßige Belästigung der Passagiere zuzulassen. Dazu rollt der Xantia besonders weich ab.