Ford Mondeo Turnier 1.8i, Renault Laguna Grandtour 2.0, VW Passat Variant 2.0
Bei den Kombis der Mittelklasse soll der neue Renault Laguna Grandtour an den Erfolg der Limousine anknüpfen. VW Passat Variant und Ford Mondeo Turnier gehören zu seinen schärfsten Konkurrenten.
Kombis, so zeigen die Verkaufszahlen, sind zur Zeit die Renner im Markt. Das Angebot wird Monat für Monat attraktiver, und die Käufer stärken den Kombi-Herstellern den Rücken. Beispiel Ford: Seit der Einführung der Ein-Preis-Politik für alle Karosserie-Varianten des Mondeo (in der GLXAusstattung mit 1,8 Liter-Motor kostet er 37 770 Mark) ist der Anteil des Turnier von 35 auf rund 60 Prozent hochgeschnellt. Beim VW Passat beträgt der Variant-Anteil der Bestellungen seit Jahren sogar konstant über 75 Prozent – trotz eines gegenüber der Limousine um 1400 Mark höheren Preises: 41 500 Mark kostet der Variant mit GL-Ausstattung und Zweilitermotor. Da nimmt sich die Renault- Erwartung – nur ein Drittel Anteil für die neue Kombiversion des Laguna namens Grandtour – geradezu pessimistisch aus, vor allem angesichts des vergleichsweise niedrigen Preises von 35 900 Mark für den Grandtour RT mit 113 PS.
Für weniger Geld gibt es beim Laguna eine umfangreichere Serienausstattung als bei den beiden Konkurrenten. Zwar verfügen alle drei Kandidaten über zwei Airbags und ABS sowie Laderaumabdeckung und Dachreling, aber schon elektrische Fensterheber muss man im Passat extra bezahlen. Der VW verfügt außerdem nur über ein Notrad, während Ford und Renault vollwertigen Ersatz bereithalten. Der Laguna kommt sogar mit einer dritten Kopfstütze für die Fondpassagiere, einer Fernbedienung für die Zentralverriegelung und einer dritten Bremsleuchte oberhalb der Heckscheibe. Über die hochgesetzten Rückleuchten lässt sich zwar – weil Geschmackssache – streiten, sie bieten aber den Vorteil der besseren Sichtbarkeit bei Kolonnenfahrt. Hinter der großen und mit einem separat zu öffnenden Fenster ausgestatteten Heckklappe hat der Laguna jede Menge Laderaum zu bieten. Er offeriert bei umgeklappter Rückbank mit 1782 Liter Ladevolumen bis unters Dach den größten Gepäckraum im Testtrio, gefolgt vom Ford Mondeo, der immerhin noch 1650 Liter Volumen erreicht. Der VW Passat setzt in dieser Wertung die Schlussmarke, er kommt nur auf 1500 Liter. Wird unter Ausnutzung der fünf Sitzplätze nur der Kofferraum gemessen, fällt der VW ebenfalls hinter Ford und Renault zurück
Während der Laguna 520 Liter schluckt, stellt der Passat nur 465 Liter Laderaum zur Verfügung. Der Mondeo ist mit 650 Litern der Konkurrenz weit voraus. Bei der Zuladung hat der Laguna Grandtour wieder die Nase vorn. Mit 684 Kilogramm nimmt er noch einmal zwei Zentner mehr Last auf als der mit 583 Kilogramm schon sehr einladende Mondeo. Der VW fällt in dieser Wertung einmal mehr klar ab: 470 Kilogramm sind für einen Kombi dieser Kategorie schlicht zuwenig. Unerreicht ist der Passat dagegen immer noch bei den Platzverhältnissen für die Fondpassagiere. Die straffe Polsterung der Passat-Sitze verspricht obendrein ordentlichen Seitenhalt und bequemes Sitzen noch nach Stunden. Deutlich weicher, aber ebenfalls sehr bequem sind die Sitze des Renault Laguna gepolstert. Einstieg und Platzverhältnisse hinten sind jedoch nicht so komfortabel wie beim VW Passat. Die Sitzbank des Mondeo bietet noch weniger Komfort und mangels ausreichender Konturen auch kaum Seiten- halt. Außerdem ist die Sitzfläche unbequem kurz. Auf den vorderen Sitzen im Mondeo lässt es sich, einmal abgesehen von den schweißtreibenden Polstern, gut leben.