Kia Cee’d 1.4 gegen Cee’d 1.6 CRDi
Diesel oder Benziner: Wann rechnet sich welcher? Wie viele Kilometer muss man mit dem in der Anschaffung teureren, aber verbrauchsgünstigeren Diesel fahren, um zu sparen, und für wen lohnt sich eher der Benziner? Am Beispiel des Kia Cee’d beantwortet auto motor und sport die Preisfrage.
In der Kompaktklasse zielt der Kia Cee’d mit seinen günstigen Tarifen auf die preissensible Kundschaft. Den Einstieg bietet der 109 PS starke Cee’d 1.4 mit Benzinmotor für 14.300 Euro. Soll es ein vergleichbarer Diesel sein, müssen allerdings fast 25 Prozent mehr ausgegeben werden, denn der Cee’ d 1.6 CRDi mit 115 PS kostet 3.485 Euro extra. Da stellt sich natürlich die Frage, ob der erhebliche Zuschlag gerechtfertigt ist.
Kauft man den Diesel um zu sparen, lautet die Antwort nein. Denn nicht nur die absolute Höhe des Verbrauchs, sondern auch die Differenz zugunsten des Diesels (0,7 L/100 km) bewegt sich auf dem Niveau der Konkurrenz. Erst ab einer jährlichen Fahrleistung von 30.000 Kilometer ist man mit dem Selbstzünder günstiger unterwegs als mit dem Benziner. So viele Kilometer werden allerdings die wenigsten Kompaktwagen- Fahrer im Jahr abspulen. Dass sich der Diesel beim Cee’d nicht eher rechnet, hängt mit den Kosten-Unterschieden bei Anschaffung und Unterhalt zusammen, in die ja auch Versicherung, Wartung, Wertverlust und Steuern mit einfließen.
Der Turbo-Diesel hat Feuer
Aber das ist nur die halbe Wahrheit, zumindest wenn es nicht allein um schnöden Mammon geht. Ein Blick auf die nebenstehende Daten-Tabelle lässt bereits den wichtigsten Unterschied erahnen. Der Diesel wuchtet fast doppelt so viel Newtonmeter auf die Kurbelwelle wie der Benziner, so dass der CRDi-Fahrer nach dem Überwinden einer minimalen Anfahrschwäche angenehm schaltfaul auf der Drehmomentwoge surfen kann. An Steigungen muss kaum einmal zurückgeschaltet werden, und Überholvorgänge werden ohne große Mühe erledigt. Vibrationen sind dem Vierzylinder zwar nicht völlig fremd, aber sie sind nie wirklich störend. Erst ab etwa 160 km/h fängt der Diesel vernehmlich an zu brummen, während er sich sonst akustisch weitgehend zurückhält.
Der 1,4-Liter-Benziner entwickelt dagegen nur milde Kraft. An der Ampel fährt dieser Cee’d etwas betulich an, und beim Überholen gibt er sich so elastisch wie altes Kaugummi. Dafür läuft er kultiviert, vibrationsarm und leise, wenn man vom Dröhnen um 130 km/h absieht. Lässt man ihm ausreichend Zeit, beschleunigt er den Cee’d auf fast 190 km/h. Wer es gern ruhig und günstig mag, wird mit dem 1.4 glücklicher. Den Turbo-Diesel kauft man dagegen eher wegen des Feuers, auch wenn man damit auf Sparflamme fahren kann.