Mercedes SLK 32 AMG
Der SLK 32 AMG überflügelt das bisherige Topmodell SLK 320 um Welten. Ein Kompressor erweitert die Eckdaten auf 354 PS und 450 Newtonmeter Drehmoment.
Von außen betrachtet, ist dieser spezielle SLK noch keine Sensation. Karosseriebausatz und AMG-Leichtmetallfelgen gab es ja schon längst, einen echten AMG auf Basis des kleinen Roadsters aber noch nie. Der Grund war die fehlende motorische Basis. Erst die Mercedes-interne Entscheidung, einen V6 in den Vorderwagen des Zweisitzers zu zwängen, öffnete der Edelschmiede Tür und Tor.
Leistung und Drehmoment im Überfluss
Wie schon bei den Vierzylindern der C-Klasse, schraubt nun auch an den AMG- Modellen SLK 32, C 32 und C 32 T ein mechanischer Lader Drehmoment und Leistung gehörig nach oben. 354 PS und 450 Nm Drehmoment stehen auf dem Papier. Was der neue Motor mit dem 1,5 Tonnen schweren Roadster veranstaltet, ist leicht vorstellbar: In 5,2 Sekunden erreicht der SLK die 100-km/h-Marke, der Kilometer soll nach stehendem Start in 24,2 Sekunden durcheilt sein. Bei Tempo 250 wird dann von der Elektronik sanft abgedreht.
Die allgegenwärtige Elektronik ist mit diesem Paket gut ausgelastet. Bei forcierter Fahrt signalisiert das gelbe ESP-Warndreieck im Cockpit den Ausbruchversuch der Hinterräder. Normalerweise ist die Motorsteuerung in der Lage, das Ganze feinfühlig auszuregeln, doch beim Abbiegen auf feuchter Straße bockt der SLK 32 zuweilen wie ein Fahrschulauto. Das elektronische Gaspedal geht einfach zu leicht.
Automatik reagiert schnell
Die Kraft ist stets präsent. Mindestens 90 Prozent der 450 Nm stehen schon ab 2300 Umdrehungen zur Verfügung. Die überarbeitete Fünfgang-Automatik mit extra steifer Wandlerüberbrückung filtert davon kaum etwas weg. Ohne Verzögerung wird die Bewegung am Pedal in Beschleunigung umgesetzt. Die Schaltvorgänge des Automaten wurden intensiv bearbeitet und gehen in der AMG-Version spürbar schneller vonstatten.
Ab einer gewissen Bremsverzögerung oder bei einmaligem Drücken des Wählhebels nach links wird flugs der passende Gang für maximale Beschleunigung herausgesucht. Natürlich hat die veränderte Software der Getriebesteuerung einen Namen: AMG Speedshift. Fahrer und Automatik müssen sich erst kennenlernen. Bei inkonsequenter Fahrweise gehen Anspruch und Wirklichkeit getrennte Wege. Zu einer sportlichen Fahrweise mit niedrigen Drehzahlen, zu der das Triebwerk geradezu prädestiniert ist, lässt sich Speedshift nur schwer überreden.
Wohlfühltempo 200 km/h
Besonders bei geöffnetem Verdeck berauscht der 111.170 Mark teure AMG-Roadster die Sinne. Selbst bei hohen Geschwindigkeiten ist der Luftzug erträglich, die Heizung wärmt auch bei Tempo 200 noch kräftig. Dann ist dieser Roadster auch in seinem Element. Der Geradeauslauf wird zunehmend stabiler, die nervöse Kugelumlauflenkung kann in der Mittellage ruhen. Auch die Schläge der Radaufhängung beim Überfahren von Gullideckeln sind vergessen.