Mitsubishi Galloper 3.0 V6 Exceed im Test
Der kernige Ur-Pajero aus den achtziger Jahren lebt als Galloper weiter. Gefertigt wird der Geländewagen in koreanischer Lizenz bei Hyundai, verkauft in Deutschland von Mitsubishi-Händlern.
Wenn ein Modell bei einem Hersteller ausläuft, heißt das noch lange nicht, dass es auch ausstirbt. Jüngstes Beispiel ist der Galloper, ein seit 1991 in Lizenz vom südkoreanischen Unternehmen Hyundai Precision weitergebauter alter Mitsubishi Pajero (1981-1991). Seit April ist der Galloper auch in Deutschland zu haben – beim Mitsubishi-Händler. Preislich ist der aktuelle Pajero nach oben abgedriftet, erläutert Mitsubishi, und der Galloper soll nun das Geländewagenangebot nach unten abrunden. Zu Preisen zwischen 16.800 und 25.000 Euro ist der Fullsize-Offroader zu Ausritten bereit (aktueller Basis-Pajero 22.900 Euro). Der Testwagen, ein Dreitürer mit Dreiliter- V6-Benziner und 141 PS in ExCee’d-Ausstattung, steht für 21.000 Euro im Mitsubishi- Stall. Im Preis enthalten sind unter anderem ABS, Fahrer- Airbag (Beifahrer-Airbag nicht lieferbar), Zentralverriegelung, Leichtmetallfelgen und sogar eine Klimaanlage.
Das kantige Design verhilft dem Galloper zu einer sehr übersichtlichen Karosserie. Der Blick unters Blech lässt keinen Zweifel daran, dass er für ausgedehnte Ritte über Stock und Stein bestens gerüstet ist: stabiler Leiterrahmen, zuschaltbarer Vorderradantrieb und Geländeuntersetzung (1,92:1).
Bis auf die frischen Bezugstoffe der guten Sitze geht es im knappen Innenraum zu wie in den späten Achtzigern: Das Radio ist zu tief platziert, es gibt kaum nutzbare Ablagen, und manche Schalter wirken wie wahllos verstreut; beispielsweise der Schalter für den Heckwischer auf der Konsole zwischen den Sitzen. Beim Fahren ist von einem geschmeidigen Galopp kaum etwas zu spüren. Bodenwellen und Querfugen überträgt die Radaufhängung nahezu ungefiltert auf die Karosserie.
Der kurze Radstand sowie die 265er Reifen sind zudem für den nervösen Geradeauslauf verantwortlich. Die servounterstützte Kugelumlauflenkung hingegen arbeitet leichtgängig und exakt. Sie vermittelt zusammen mit einem Wendekreis von rund elf Metern eine gute Handlichkeit. Der kräftige, aber etwas rau und kernig zur Sache gehende V6-Motor ermöglicht einen flotten Antritt. Er animiert zum schaltfaulen Fahren, was angesichts einer unpräzisen Schaltung mit langen Wegen auch ratsam ist. Fazit: Der heutige Galloper ist ein Pajero mit gestriger Technik zu gestrigen Preisen. Nur die Bremsen mit ihrem starken Fading, die sind von vorgestern.