Es gibt ja Autos, die so charakterstark sind, dass sie nicht
immer einen Vergleichstest, aber stets die Zuneigung ihrer Fans
gewinnen. Die Mercedes A-Klasse und der BMW 1er gehören dazu.
Nun kommt der Mercedes mit komfortablerem Fahrwerk und der BMW
mit Dreizylinder. Reicht das, um den Audi A3 Sportback als bisher
besten Premium-Kompakten abzulösen?
Eine richtige Sänfte ist die A-Klasse allerdings immer noch
nicht, doch gelingt es ihr mit dem einstellbaren
Fahrwerkselementen, die meisten Fahrbahnunebenheiten einigermaßen
souverän wegzufiltern.
Der bereits aus dem Vor-Facelift bekannte
Direkteinspritz-Benziner mit 122 PS überschäumt nicht gerade vor
Lebensfreude und Durchzugskraft, ist jedoch sehr laufruhig und
leise sowie recht sparsam.
Der neue Dreizylinder-Benziner gehört zur neuen
BMW-Motorenfamilie und stellt die größte Neuerung im 1er dar. Im
Falle des 118i leistet der Dreizylinder 136 PS, gibt aber ein eher
müdes Gastspiel im Test.
Der 1,4-Liter-TFSI mit Zylinderabschaltung leistet im Audi 150
PS. Dabei ist er nicht nur stark und laufruhig, er erweist sich
auch als besonders sparsam.
Der Achtzoll-Monitor ist neu, ansonsten bleibt das Cockpit
jedoch weitgehend gleich. Verarbeitungsqualität und Materialauswahl
bieten wenig zu meckern.
Keine Überraschung im Audi: Sauber montierter Kunststoff,
hochwertige Oberflächen und gleichmäßige Fugen dokumentieren auch
an diesem A3 den hohen Standard, den sich sein Hersteller hier
erarbeitet hat.
Die über zentralen Dreh-Drück-Steller, Konsolen-Tasten sowie
Lenkradknöpfe verteilte Bedienung des Infotainments zählt ja
inzwischen fast genauso zur Markenfolklore wie der kombinierte
Wischer- und Blinkerhebel links vom Lenkrad.
Der neue Dreizylinder im BMW 118i wirkt schlapp und lärmig,
keine Empfehlung. Mit 136 PS und 220 Nm Drehmoment liegt er
zwischen Mercedes und Audi. Sein Testvebrauch von 7,7 Litern ist
allerdings am höchsten.
Der 1,4-Liter-TFSI-Motor mit Zylinderabschaltung im
Teil-Last-Betrieb ist leise, laufruhig und sparsam. Mit 150 PS und
250 Nm Drehmoment ist er am kräftigsten und spart mit einem
Testverbrauch von 7,2 Litern am besten.
Der Audi A3 ist wie der BMW mit 17-Zoll-Rädern unterwegs.
Allerdings ist der Reifenquerschnitt im Audi Fünf Millimeter
geringer. Für Komforteinbußen sorgt dies aber im Vergleich
nicht.
Der verbesserte Fahrkomfort tut der A-Klasse gut, erfreulich ist
ebenso der laufruhige, sparsame Motor sowie das sichere
Fahrverhalten und die gute Kostenbilanz.
Etwas enttäuschend der Auftritt des 118i, der Motor wirkt zu zäh
und rustikal, der Komfort mäßig. Was ihm bleibt, sind die sensible
Lenkung und das sichere Fahrverhalten.
Obwohl man sowohl in Stuttgart, als auch in München an seinen
Kompakten gefeilt hat, erreichen sie beide nicht die Ausgewogenheit
des Audi A3 Sportback. Somit geht der Sieg nach Ingolstadt.