Deutsche Sport-SUV mit rund 360 PS

Audi SQ5 3.0 TFSI Quattro, BMW X3 M40i xDrive, Mercedes-AMG GLC 43 4Matic, Exterieur Heck

Das "S" in SUV steht bekanntermaßen für Sport und an der Sportlichkeit dieser drei deutschen Premium-SUV besteht keinerlei Zweifel. Doch wer überzeugt am meisten als Gesamtpaket? Kräftemessen von Audi SQ5 3.0 TFSI Quattro, BMW X3 M40i xDrive und Mercedes-AMG GLC 43 4Matic.

Audi SQ5 3.0 TFSI Quattro, BMW X3 M40i xDrive, Mercedes-AMG GLC 43 4Matic, Exterieur Front

Mit ähnlichen Grundvoraussetzungen steigen die Kontrahenten in den Dreikampf. Sechszylinder, Allradantrieb, rund 350 PS und drei Liter Hubraum. Auch die Außenabmessungen sind mit einer Länge zwischen 4,6 und 4,7 Metern nahezu identisch.

Mercedes-AMG GLC 43 4Matic, Exterieur, Front

Den typischen Doppellamellen-Kühlergrill der Mercedes-Benz Geländewagenreihe besitzt der GLC 43 nicht. Er zeigt sich hingegen mit dem Diamant-Grill.

Mercedes-AMG GLC 43 4Matic, Exterieur, Heck

Mit einem Grundpreis von 62.178 Euro ist der GLC in dieser Runde der Günstige. Der Audi schlägt mit rund 3.000 mehr auf die Finanzen und für den BMW sind sogar rund 6.000 Euro mehr fällig.

Mercedes-AMG GLC 43 4Matic, Exterieur, Seite

Sportliches sowie komfortables Fahrerlebnis: Das von AMG adaptierte Luftfahrwerk spreizt sich von wonnig-weich bis sportlich-straff. In puncto Fahrverhalten und Fahrspaß ziehen der Audi und der BMW gegenüber dem Mercedes einfach den Kürzeren.

Mercedes-AMG GLC 43 4Matic, Exterieur, Felge

Aus Tempo 100 kommt der GLC-Testwagen mit 21-Zöllern nach 34,9 Metern zum Stillstand. Mit 33,7 Metern erzielt der Audi hier das beste Ergebnis. Schlusslicht im Bremswegetest ist mit 35,2 Metern der BMW.

Für Adrenalinverrückte bietet Mercedes-AMG neben dem 43er auch den GLC 63 4M mit V8 für rund 100.000 Euro...

... hier begnügen wir uns erst einmal mit den 367 PS des GLC 43. In dieser Runde hat er die höchste Leistung, aber auch den höchsten Verbrauch. Auf 100 km schluckt der Stuttgarter im Test 11,6 Liter Super Plus (BMW 11,2 Liter SP; Audi 11,4 Liter S).

Innen ist der GLC 43 fein eingerichtet und bestens verarbeitet, das teure Command-Navigationssystem (3.511 Euro) gehört allerdings ins Antiquariat und bietet den geringsten Gegenwert.

Die Instrumente im Affalterbacher sind, im Unterschied zu den zwei Wettbewerbern, noch im traditionell, klassischem analogen Aufbau gehalten.

Die Sitze im Fond sind rutschfest, komfortabel und bequem. Vorne sind Leder-Alcantara-Sportsitze serienmäßig. Ausreichend Kopf- und Beinfreiheit sind ebenso gewährleistet.

Wie auch seine zwei Kontrahenten bietet der Gepäckraum des GLC ein Volumen von 550 Litern. Wer die dreiteilige Rückenlehne im Fond umklappt, erhält eine ebene 1.600 Liter große Ladefläche.

Die Karosserie ist im Vergleich zum Vorgängermodell des X3 auf 4,71 Meter gewachsen. Im Vergleich hat er außerdem die höchste maximale Zuladungsmöglichkeit - 564 Kilogramm sind möglich (Q5 498 kg; GLC 553 kg).

Sein aggressiver Reihensechser animiert - immer und zu jeder Zeit. Seine Power reißt die Insassen glatt aus den engen Ledersitzen. Federungskomfort ist kaum vorhanden.

Durch den elektronisch gesteuerten Allradantrieb ist genügend Traktion vorhanden. Im 18-Meter-Slalom und im Spurwechsel ist er dennoch nicht schneller als der Stuttgarter und der Ingolstädter.

4,9 Sekunden braucht der BMW für den Standardsprint auf hundert - ein gleich starker und eine halbe Tonne leichterer BMW M3 CSL war 2003 genauso schnell.

Mit einem Leergewicht von 1.891 Kilogramm ist der BMW X3 M40i um 111 Kilogramm leichter als der SQ5. Der GLC bringt 16 Kilogramm mehr auf die Waage als der BMW.

Der Dreiliter-V6 aus dem Hause BMW hat mit 199 g/km den größten CO2-Ausstoß im Vergleich. Mit dem 65-Liter-Tank kommt der X3 auf eine maximale Gesamtreichweite von 580 km.

Vielseitiges Infotainment ist eine Kernkompetenz der Münchner. Mit 1.600 Euro ist es das günstigste und beste System.

Das Ablagefach in der Mittelkonsole hat sich gegenüber dem Vorgängermodell vergrößert und beinhaltet einen Cup-Holder. Schalthebel, Fahrerlebnisschalter und iDrive-Controller mit Touchpad auf dem Dreh-Drückknopf erinnern an BMW 5er und 7er.

Wie auch die Konkurrenz aus Ingolstadt bedient sich der X3 eines volldigitalisierten 12,3" großen Kombiinstruments mit einer Vielzahl von möglichen Anzeigeoptionen

In der zweiten Reihe komme sich die Mitfahrer auf der harten Glattlederbank mit ihrer in der Neigung verstellbaren Lehne in den Kurven schnell näher.

In der Grundkonfiguration fasst der Kofferraum ordentliche 550 Liter. Die Lehne lässt sich im Verhältnis 40:20:40 umklappen. Das Ergebnis ist eine ebene Ladefläche.

Audi SQ5 3.0 TFSI Quattro, Exterieur, Front

Der dritte im Bunde ist der Audi SQ5. Die Front des azorengrünen Testfahrzeugs ist durch die markanten Matrix-LED-Scheinwerfer (710 Euro) geprägt.

Audi SQ5 3.0 TFSI Quattro, Exterieur, Heck

Der Dreiliter-V6-TFSI stemmt 500 Newtonmeter, der Vorgängerdiesel kam auf wuchtige 650 Newtonmeter Drehmoment. Die 500 Nm stehen dennoch bereits ab 1.370/min parat und reichen für eine überaus angemessene Fahrleistung.

Audi SQ5 3.0 TFSI Quattro, Exterieur, Seite

Auch die Messwerte im Slalom und im Bremsewegetest lassen sich durchaus sehen, sportliche Limousinen kommen hier nicht zwingend besser weg.

Audi SQ5 3.0 TFSI Quattro, Exterieur, Felge

Die Lenkung des SQ5 könnte mitteilsamer sein. Trotz 1.000 Euro Aufpreis ist die dynamische Lenkoption nicht so gut wie bei der Konkurrenz von Mercedes und BMW.

Für 1.350 Euro sorgt das Sportdifferenzial zusammen mit dem traktionsstarken Quattro-Allrad durchweg für Agilität am Heck.

Aus seiner Kraft macht der Audi SQ5 keinen Hehl, weder beim Look noch beim Sound. Die zwei Endrohre verstecken sich womöglich aus Gründen des Understatements hinter einer schwarzen Blende.

Die MMI-Bedienung gelingt nicht immer selbsterklärend. Und die Materialauswahl war schonmal besser bei Audi.

Technikfans kommen aber mit dem hochauflösenden 8,3-Zoll Digitalinstrument auf ihre Kosten. Je nach Lust und Laune lässt sich dieses mit Fahrzeug-, Multimedia- oder Navigationsanzeigen bestücken.

Das Touchpad vermeidet zwar Fettfingerabdrücke, wirkt aber mittlerweile etwas überholt. Die Menüstruktur ist etwas unübersichtlich und die Spracherkennung funktioniert nicht immer optimal.

Gut sitzen im Fond? Nur zu zweit! Der hohe Kardantunnel lässt zuwenig Platz für einen dritten Erwachsenen.

Beim Audi lässt sich die Klappe serienmäßig elektrisch öffnen. Die Ladeluke hat in dieser Runde die größten Abmessungen und das Beladungsniveau lässt sich per Knopfdruck absenken.

Dieses Bild suggeriert jedoch nicht die Realität. Der Audi fährt in diesem Vergleich der Konkurrenz aus Stuttgart und München nicht davon. Der Ingolstädter belegt knapp hinter dem BMW den dritten Platz. Auch das beste Raumangebot und die hervorragenden Bremsen, können bei dieser starken Konkurrenz nichts an der Platzierung ändern.

Sportlich und Komfortabel sind alle drei SUV. Jedoch bietet der GLC 43 den meisten Fahrspaß und sichert somit, trotz des veralteten Infotainmentsystems, die Gesamtwertung zu seinen Gunsten.

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