Der 116d will es gegen die sparsame Ultra-Version des
vierzylindrigen Audi A3 Sportback 1.6 TDI und gegen den VW Golf 1.6
TDI beweisen. Ein spannender Kampf der besten kompakten
Viertürer.
Der Audi A3 Sportback 1.6 TDI Ultra ist 98 kg leichter als der
116d und immerhin noch 27 kg leichter als der Golf. Wie immer hat
auto motor und sport die Testfahrzeuge vollgetankt gewogen, aber
ohne Passagiere.
Die sparsame Ultra-Version des vierzylindrigen Audis kommt mit
rollwiderstandsoptimierten Reifen und tiefergelegtem Fahrwerk.
Bremsweg und Federungskomfort leiden etwas darunter.
Nach dem jüngsten Facelift sollten die Kritiker der wenig
maskulinen Front verstummen: Der 1er sieht nun ernsthafter aus,
wichtiger und vor allem BMWiger.
Das Alleinstellungsmerkmal des BMW: Hinterradantrieb. Keine
Antriebseinflüsse in der Lenkung, willig mitlenkendes Heck,
optimale Gewichtsverteilung ...
... allerdings macht sich der Hinterradantrieb bei den
Fahrdynamiktests kaum positiv bemerkbar. Im Grenzbereich schiebt
der Einser mit den Bridgestone-Reifen über seine Vorderachse.
Der 116d nun erstmals mit dem 1,5 Liter großen
Dreizylinder-Diesel (116 PS und 270 Nm Drehmoment von 1.750 -
2.250/min). Der Motor überzeugt mit gleichmäßiger
Leistungsentfaltung und diesel-untypischem Klang.
Wie kein Zweiter in der Kompaktklasse steht der Golf für ein
Rundumsorglos-Paket. Er gestaltet den Alltag mit ganz einfachen,
aber umso wichtigeren Dingen angenehm.
Doch kann der Golf kann auch als 1.6 TDI so richtig agil um die
Hütchen pfeifen. Allerdings helfen dem Testwagen optionale
17-Zöller sowie adaptive Stoßdämpfer.
Im VW Golf 1.6 TDI werkelt der gleiche Vierzylinder Turbodiesel
mit 1,6 Liter Hubraum (110 PS/ 250Nm Drehmoment bei 1.500 -
3.000/min) wie im Audi. Allerdings hier mit dem 7 Gang-DSG
gekoppelt.
Dass den 1er-Innenraum seit dem Facelift etwas mehr Chrom ziert,
ist nicht mehr als nette Kosmetik. An den teils einfach wirkenden
Kunststoffen hat sich nichts gebessert. Die Ergonomie ist hingegen
vorbildlich.
Das idrive ist mittlerweile Serie im Einser. Hier zu sehen ist
die umfangreichere Variante des Bedienelements, das zusammen mit
dem großen Navigationssystem kommt.
Praktisch: der doppelte Ladeboden im Audi (optional). Weniger
praktisch dagegen: Sperriges passt nur mit Mühe durch den relativ
engen und niedrigen Kofferraumausschnitt.
Auch beim Kofferraum kann der Golf punkten. Durch die breite
sowie hohe Ladeluke passt auch Sperriges. Damit sahnt der Golf die
meisten Punkte in der Karosseriewertung ab.
Am Ende des Tages holt der 1er mit seinem deutlich verbesserten
Komfort sowie einem ungewöhnlich sanften Dreizylinder-Diesel nicht
nur den früheren Abstand zum A3 auf, er überholt den Audi sogar.
Für den ausgewogenen Golf reicht es aber noch nicht.