Mittelklasse-Kombis erfreuen sich als Familien- und
Geschäftswagen nach wie vor sehr großer Beliebtheit. Der neue Skoda
Superb Combi macht sich mit einem sehr reichhaltigen Platzangebot
nun auf, diese Klasse aufzumischen.
Können Ford Mondeo Turnier, Hyundai i40 Kombi, Toyota Avensis
Touring Sports und VW Passat Variant also nun einpacken, weil der
große Tscheche kommt? Wir finden es im Fünfer-Test heraus!
Design-Trend: Schlicht war gestern, selbst Familienkombis müssen
grimmig dreinschauen. Zum Test sind die Kandidaten alle mit
Dieselantrieben um die 150 PS angetreten.
Der Zweiliter-TDI mit 150 PS und maximal 340 Nm ist identisch
mit dem Motor im Superb. Im Vergleich zur restlichen Konkurrenz
bietet das Konzernaggregat die besten Fahrleistungen bei dem
niedrigsten Verbrauch.
Der Superb fährt auf ähnlich hohem Niveau wie der Passat,
allerdings merkt man hier und da, dass das Fahrwerk nicht ganz so
sensibel arbeitet, die Lenkung sperriger ist und er nicht ganz so
ausgewogen unterwegs ist, wie sein Konzernbruder.
Seine große Stärke ist der sehr gute Fahrkomfort. Federn kann
der Mondeo besser als die Kombi-Konkurrenz, wobei anzumerken ist,
dass er – ebenso wie Superb und Passat – mit optionalem
Adaptivfahrwerk antritt.
Einst wurde der Mondeo regelmäßig für seine fahrdynamischen
Fahrwerkstalente gelobt. Bei der neuen Generation lag wohl der
Komfort im Fokus, denn ganz so zackig ist der Mondeo nicht mehr
unterwegs. Lobenswert sind dafür seine sehr guten Bremsen.
Der 150 PS-Duratorq-Selbstzünder geht eine Klasse schlechter als
der VW-Antrieb. Das hohe Gewicht zehrt zusammen mit der langen
Übersetzung vor allem bei höherem Tempo sehr heftig am Temperament
des Ford.
Das Fahrwerk bietet einen brauchbaren Kompromiss aus straffer
Grundabstimmung und weichem Abrollen. Allerdings agiert es bei
flotterer Fahrweise ausgesprochen freudlos und wird von einem
übervorsichtigen ESP an der Kette gehalten.
Der Hyundai i40 1.7 CRDi, (Euro 6, Grenzwert 0,08 g/km) hat zur
Abgasnachbehandlung einen NOX-Speicherkatalysator und emittierte
auf der ams Eco-Runde 0,684 g/km. Damit liegt er um den Faktor 8,55
über dem Grenzwert.
Allerdings sagt dies noch nichts darüber aus, wie gut der
Koreaner tatsächlich ist. Und leider kann er bei Fahrkomfort und
Fahrverhalten nicht sonderlich überzeugen.
Die gefühllose Lenkung, die polterige Federung und das
indifferente Fahrgefühl lassen wenig Begehrlichkeiten aufkommen.
Immerhin, fünf Jahre Garantie, das hat sonst keiner.
Der 1,7 Liter Diesel ist auch nicht die beste Wahl im großen
i40. Der Motor gibt sich eher zäh und träge, ohne deswegen
besonders sparsam zu sein. Auch in den Disziplinen Laufkultur und
Geräuschentwicklung kann das i40-Triebwerk kaum glänzen.
Kommen wir nun zu den Innenräumen: Die Climatronic mit
Dreizonen-Regelung kostet beim Passat in der Comfortline 575 Euro
extra. Das TFT-Display gibt es bereits zum Radio Composition Media
für bescheidene 325 Euro.
Gerade im Innenraum sieht man dem Superb seine
Konzernzugehörigkeit an. Zudem bietet er viele praktische Details
an. Verarbeitung und die Werkstoffwahl sind aber nicht so
ausgefeilt wie im Passat.
Während der Passat auf voll virtuelle Instrumente setzt, ist der
Superb hier klassischer unterwegs. Womöglich um auch hier etwas
Respektabstand zu wahren.
Diesen Testwagen stattete Hyundai sehr reichhaltig aus.
Bedienung und Materialien liegen allerdings hinter dem
Spitzenniveau zurück. One Touch Folding heißt die serienmäßige
Fernentriegelung, sie funktioniert bestens.
Während so manch anderer Kombi durch abfallende Dachlinien und
angedeutete Coupé-Silhouetten Platz und Laderaum verschenkt, gibt
sich der klar gezeichnete Passat betont nüchtern. Das Platzangebot
profitiert.
Zwar sind es in diesem Vergleich keine Bestwerte bei der
Laderaumgröße, doch der Passat bietet mehr als ausreichend Platz
(650 bis 1.780 Liter Ladevolumen). Die maximale Zuladung von 526 kg
geht gerade noch in Ordnung.
So ein kleiner Koffer kann im riesigen Skoda-Laderaum schon
etwas verloren wirken. Mit 660 bis 1.950 Litern Laderaum setzt der
Superb hier Maßstäbe. Bei der geringsten Zuladung von lediglich 502
kg patzt der Tscheche hier aber. Im Ford sind beispielsweise über
100 kg mehr erlaubt.
Die empfindlich hellen Sitze scheinen in den Testwagen des
VW-Konzerns wohl gerade in Mode zu sein. Der Komfort ist gut, die
Sitzposition ist jedoch etwas hoch und kutschig.
Das geringste Kofferraumvolumen von 500 bis 1.605 Litern ist bei
einem Kombi dieser Größe kein Ruhmesblatt. Immerhin stimmt die
erlaubte Zuladung mit maximal 606 kg.
Wenig Platz, keine Fernentriegelung. 543 bis 1.690 Liter
Laderaum sind zwar mehr als der Mondeo aber bei weitem kein
Spitzenwert in diesem Vergleich. 544 kg Zuladung sind okay.
Am Ende des Tages ist es mal wieder der Passat, der das Rennen
macht. Ohne nennenswerten Schwächen bietet er das harmonischste
Paket. Der Skoda ist zwar nah dran, aber schwächelt noch hier und
da. Ähnliches gilt für den Mondeo. Die Fern-Ost-Kombis sind leider
abgeschlagen.