So sehr auf Lifestyle gebügelt, wie viele seiner Artgenossen ist
der X-Trail aber nicht. Er gibt sich als enorm praktisches,
ehrliches und uneitles Auto.
Keine Lust auf so ein Theater? Umlegen kann man das Gestühl
natürlich auch. Die Rückbank rückt längs, ihre Lehne lässt sich in
der Neigung verstellen und zweigeteilt umklappen, hat zudem eine
breite Durchlade.
Vorwärts geht es mit dem 1,6-Liter-Turbobenziner, den Nissan
ausschließlich mit der etwas knorpelig schaltbaren Sechsgangbox und
Vorderradantrieb koppelt.
Richtig vorn ist der X-Trail bei den Kosten: drei Jahre
Garantie, der niedrigste Preis bei sinnvoller Ausstattung. Er mag
hier nicht siegen, doch für viele dürfte er ein gewinnendes Auto
sein.
Skoda Kodiaq: Die Ultraschall-basierte Rangierbremsfunktion
vermeidet robust das Auffahren auf stehende Hindernisse. Auf sich
bewegende Fußgänger reagiert der Skoda nicht. Die optische Anzeige
während der automatischen Bremsung informiert den Fahrer sehr klar
und differenziert sogar zwischen Rangierbremsfunktion und
Notbremsung bei rückwärtigem Querverkehr. Positiv: Zuverlässige
Bremsung bei stehenden Hindernissen, sehr gute Anzeige bei und nach
Bremseingriff Negativ: Kein Eingriff bei sich bewegendem
Fußgänger
Trotz der makellosen Fahrsicherheit des gripstarken Kodiaq 4x4,
wirkt er wegen der weniger intensiv rückmeldenden Lenkung immer
distanzierter und träger als der Tiguan.
Wenngleich er vorn üppig Platz, clevere Ablagen, hochwertige
Materialien und bequeme Sitze bietet, suchten wir nicht zuerst bei
ihm, wenn ein Handlingtalent verloren gegangen wäre.
Neigungsverstellbare Lehnen, Sitzheizung, separate Klimaregelung
sowie Kopfstützen mit klapp-baren Schlafkissen im Fond hätten wir
noch, und Breite für drei auf der gut konturierten Rückbank.
Fährt die Heckklappe per Herumfüßeln unter dem Stoßfänger
sensorentriegelt elektrisch hoch, eröffnet sich ein Laderaum, an
dessen weit entferntem Ende sich die dreiteilige Rücksitzlehne
erhebt, sofern man sie nicht umlegt.
Da es auf Details ankommt, halten wir fest, dass der Skoda ohne
variablen Ladeboden (190 Euro) und die zwei Zusatzsitze (750 Euro)
zum Test erscheint. So bleiben eine Innen- und eine Klappkante,
wenn sich die Rücksitzlehne fernentriegelt und federvorgespannt
flach legt.
Den 105 Kilo leichteren Tiguan bringt der
1,4-Liter-Direkteinspritzer noch lockerer auf Touren. Er dreht
kultivierter durch die sechs wie im Skoda leicht und präzise
schaltbaren, passend gestuften Gänge.
Ausstattungsbereinigt, also auch mit Allrad, kostet der VW gut
4.500 Euro mehr als der Skoda. In der Kurzversion verlor er gegen
den Skoda Karoq, weil er zu teuer, und gegen den Kodiaq, weil er zu
klein war.
Auch der Tiguan tritt als Fünfsitzer (Siebensitzer 750 Euro
extra) an, kann im Fond die Lehnenneigung variieren, die Bank
verschieben und fernentriegelt umklappen. Die Variabilität ist also
umfangreich wie beim Skoda
So könnten wir weitermachen, die ohnehin weitläufigen
Normsitzräume und enormen Kofferraumvolumina vergleichen, ohne
nennenswerte Unterschiede aufzudecken.
Rang drei geht an den soliden Nissan X-Trail, der sich 378
Punkte sichert. Ein praktisches Auto, das viel wegpacken kann, aber
nicht ganz so geschliffen und komfortabel auftritt.