Im Rennen ums perfekte Auto für alle Lebenslagen liegen
Allradkombis mit kräftigen Dieselmotoren ganz weit vorn. Ob der
Skoda Octavia RS 4x4 oder der Mazda 6 Skyactiv-D 175 AWD als Erster
durchs Ziel geht, klärt der Test.
Das spiegelt sich auch bei den Fahreindrücken wider. Der straffe
Skoda zeigt sich dynamisch und agil während der 6er trotz großer
19-Zoll-Räder mit feinem Federungskomfort glänzt.
Der Mazda 6 Kombi lässt es gemütlicher angehen als der Tscheche.
Trotz höheren Drehmoments beschleunigt der schwere Kombi weniger
vehement als der Skoda und wirft sich auch nicht ganz so motiviert
in Kurven
Obwohl der Mazda 6 als Kombi sieben Zentimeter kürzer ausfällt
als die Limousine, übertrifft er den Skoda Octavia Combi bei den
Außenabmessungen genauso wie beim Platz für die Passagiere.
Zum entspannten Reisekombi passt das sonore Dieselklangbild
ebenso wie die klassische Sechsstufenautomatik, die die Gänge nicht
ganz so zackig nachlegt wie der Doppelkuppler im RS, dafür jedoch
mit ruckfreiem Anfahrkomfort überzeugt.
Der bullige 2,2-Liter-Diesel liefert 420 Nm Drehmoment und
leistet 175 PS. Auf der sparsamen Eco-Runde gönnte er sich 6,0
Liter Diesel auf 100 km. Im gesamten Testschnitt waren es
7,6l/100km.
Der Skoda tritt einen Tick wuchtiger an als der Mazda: Selbst
bei feuchter Piste wuppt der Vierzylinder die 1.589 Octavia-Kilo
ansatzlos aus dem Block und dreht leichtfüßig durchs Drehzahlband –
unterbrochen nur von ultrakurzen Gangwechseln des zackigen
Sechsgang-DSG.
Doch der Combi kann mehr als nur geradeaus: Seiner
leichtgängigen und präzisen Lenkung folgend, stürzt er sich mit
Wonne auf Kehren, die er beeindruckend neutral und
seitenneigungsarm durcheilt.
Der 184 PS starke Zweiliter-Diesel überzeugt durch sein
Temperament und den Verbrauch. 5,6l/100km benötigte der Octavia auf
der Eco-Runde. Im Testschnitt waren es 7,2 Liter auf 100 km.
Das etwas hölzerne Abrollverhalten ist ein Tribut an die
sportive Auslegung des Octavia RS. Bei den Bremsen ist der Tscheche
mit 36,1 m aus 100km/h leicht im Vorteil.
Nicht nur bei der serienmäßigen Sicherheitsausstattung klotzt
der Mazda 6: Wer sich für den allradgetriebenen Top-Diesel
entscheidet, muss sich nur noch über die Farbe Gedanken machen.
Von Voll-LED-Scheinwerfern über elektrisch einstellbare
Ledersitze oder Head-up-Display bis zum Navigationssystem ist so
ziemlich alles serienmäßig an Bord, was Reisen angenehm und sicher
macht.
Der Mazda trumpft im Kapitel Assistenzsysteme auf. Vieles von
dem, was beim Mazda serienmäßig an Bord ist, kostet beim Skoda
Aufpreis oder ist nicht lieferbar wie der Totwinkelassistent, der
Spurwechsel sicherer macht.
Der Octavia RS ist mit 35.550 Euro über 7.000 Euro günstiger als
der Mazda, was sich allerdings auch bei der Ausstattung zeigt.
Vieles was im Mazda Serie ist, muss aufpreispflichtig dazu bestellt
werden.
Zwei mit ganz eigenem Charakter. Während der Mazda 6 eher der
komfortverliebte Edelkombi ist, zeigt sich der Skoda als
sportlicher Pragmatiker mit hervorragenden Kombi-Talenten.